Immer mehr Hersteller nutzen Abo-Modelle als Möglichkeit, ihre Gewinne zu maximieren. Zuletzt sorgten Auto-Hersteller für einen Aufschrei, denn sie bieten bereits im Fahrzeug verbaute Funktionen mittlerweile als monatliches Abo an. Nun möchte auch ein sehr bekannter Kopfhörer-Hersteller zusätzliche Funktionen und Updates hinter einer Paywall verstecken.
Bose denkt über Funktions-Abo nach
Bose gehört zu den bekanntesten Kopfhörer-Herstellern der Welt. Nun denkt man darüber nach, ein monatliches Abo-Modell für Kopfhörer einzuführen. Als Rechtfertigung gibt Bose an, dass Kopfhörer Software sich immer weiter entwickelt. Mittlerweile braucht Software auch Jahre nach der Veröffentlichung eines Produktes noch neue Updates und sonstige Pflege. Es gibt mittlerweile kaum noch Kopfhörer, die keine App besitzen, die die Steuerung vereinfacht und Funktionen freischaltet. Nun denkt Bose darüber nach, neue Updates und Funktionen „die nicht jeder Nutzer will oder braucht“, per Abo verfügbar zu machen.
Was genau unter Funktionen fällt, die nicht jeder will oder braucht, ist nicht bekannt. Jedoch versichert Bose, dass man nicht die gesamten Kosten, die mit der Pflege der Software verbunden sind, auf den Kunden abwälzen möchte. Ein Teil könnte aber definitiv durch ein Abo-Modell für extra Funktionen wieder reingeholt werden.
Inspiration aus der Auto-Branche?
In diesem Jahr sorgten Auto-Hersteller schon öfter für Aufruhr. Sie bieten nämlich nun Funktionen als Abo an, die eigentlich fest im Auto verbaut sind. Man kauft also ein Auto, muss jedoch extra zahlen, um die verbauten Funktionen nutzen zu können. Ob es bei Kopfhörern und sonstiger Technik bald ähnlich ist, muss sich noch zeigen. Sollte Bose jedoch ein Abo-Modell für Kopfhörer einführen, dann könnte dies auch andere Hersteller motivieren. Die Chefin von Bose bezog sich dabei auf Meldungen aus der Auto-Industrie und betonte, dass auch Bose sich immer mehr in einem Wandel befindet. Die Produkte selbst seien zwar im Kern gleich, doch alles um sie herum habe sich im Laufe der Zeit drastisch geändert.
Insgesamt müssen Abo-Modelle wohl differenziert betrachtet werden. Im Fall von Bose könnte ein Abo-Modell sogar etwas Gutes sein. Dies wäre dann der Fall, wenn wirklich nur zusätzliche Funktionen betroffen sind, die nicht jeder Nutzer für essenziell empfindet. Sollten diese in einem Abo angeboten werden, könnte eventuell sogar der Grundpreis des Produkts sinken. Aktuell denkt Bose jedoch nur über ein Abo-Modell nach und hat noch keine genaue Entscheidung dazu getroffen, wie ein solches Modell aussehen soll.