PayPal geht’s an den Kragen: Wie gut ist die EU-Alternative wirklich?

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Europäischen Banken ist die Dominanz von Paypal bei der Abwicklung von Online-Zahlungen ein Dorn im Auge. Mit Wero wollen sie einen attraktiven Konkurrenten bieten, der bereits am 2. Juli an den Start gehen soll.
Were startet bald
Were startet baldBildquelle: Wero

Beim Bezahlen im Internet ist Paypal die Nummer 1. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland fast 28 Prozent der Transaktionen im Online-Handel über den US-amerikanischen Zahlungsdienstleister abgewickelt. Sehr zum Ärger europäischer Banken, die ihr Geschäftsmodell bedroht sehen. Nun versuchen sich 14 von diesen im Rahmen der European Payment Initiative (EPI) an einer als Wero bezeichnete Alternative. Sie soll bereits ab 2. Juli zur Verfügung stehen, wie t3n mit Verweis auf eine zwischenzeitlich wieder gelöschte App-Beschreibung der Sparkasse berichtet.

Mit Wero haben diese die Entwicklung eines Instant-Payment-Dienst veranlasst, der direkt in Konkurrenz zu Paypal treten soll und nicht nur ähnliche Funktionen bietet. Neben Zahlungen im Online-Handel können sich die Nutzer auch gegenseitig unkompliziert Geld zusenden, wie die hinter dem Dienst stehende EPI Company verspricht.

Ähnliche Funktionen wie bei US-amerikanischem Vorbild

Für das Senden von Geld soll die Telefonnummer des Kontakts genügen, eine IBAN ist demnach nicht mehr nötig. Auch bei der Geschwindigkeit, mit der die Transaktionen ausgeführt werden, hat man sich den US-amerikanischen Zahlungsdienstleister zum Vorbild genommen. Diese werden rund um die Uhr und bereits nach wenigen Sekunden abgeschlossen. So manche der beteiligten Banken lässt sich solche Geschwindigkeiten bei Überweisungen auch online bisher noch zusätzlich vergüten.  

Damit dürfte nun Schluss sein. Die teilnehmenden Banken werden Wero in ihre Banking-Apps integrieren. Daneben wird der Dienst als eigenständige App in den Stores von Apple und Google zur Verfügung gestellt. 

Zunächst soll der Dienst in Belgien, Deutschland und Frankreich genutzt werden können, die Niederlande sollen im Laufe des Jahres folgen. Eine Expansion in weitere Länder Europas ist für die kommenden Jahre vorgesehen.

Der Erfolg hängt von den Händlern ab

Ob Wero tatsächlich ein Erfolg wird, bleibt allerdings abzuwarten. Bisher konnten sich von europäischen Geldhäusern entwickelte Alternativen nicht durchsetzen. Erst kürzlich wurde das Aus des deutschen Bezahlsystems Giropay bekannt gegeben. Das System wurde bereits seit 2015 unter dem Namen Paydirekt entwickelt, wobei sogar 40 Banken involviert waren. Ein Problem des Dienstes waren die hohen Gebühren, die von Online-Händlern für die einzelnen Transaktionen erhoben wurden.

Auch beim diesem neuerlichen Anlauf hängt viel davon ab, was die EPI Company etwa den Händlern bietet. Nur wenn sie sich davon überzeugen lassen, Wero als Bezahlmethode in ihren Shops zu integrieren, hat der Dienst eine Chance sich neben Paypal zu etablieren. Gelingt das nicht, dürfte ihm ein ähnliches Schicksal wie Giropay drohen.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Schwarzes Tigerle

    Wäre interessant ob das ständige Rückdatieren vom Valuta-Datum aufhören würde.
    Ich bestelle am 18. Tag im Monat, 2 Tage später am 20 wird die Ware versendet, weitere 5 Tage später, am 25. wird der Betrag mit Valuta-Datum 18. abgebucht….
    Aber der Lohn, welcher am 28. angewiesen wurde ist schon mit Valuta-Datum 30. am 30. auf dem Konto…

    Antwort

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