Das Problem schlecht optimierter Videospiele betrifft vor allem PC-Spieler. Viele Videospiele werden aktuell primär für Konsolen optimiert und PC-Systeme bleiben außen vor. Doch was ist Videospiel-Optimierung überhaupt und warum ist sie so wichtig? Was sind die Folgen schlecht optimierter Spiele und was können Spieler tun, um gegen das Problem vorzugehen?
Was ist Videospiel-Optimierung?
Videospiel-Optimierung ist sehr wichtig, doch was bewirkt sie überhaupt? Ein gut optimiertes Videospiel lässt sich auf vielen verschiedenen Geräten spielen. Dazu gehören beispielsweise Konsolen und PC-Systeme in unterschiedlichen Ausstattungen. Gute Optimierung trägt dazu bei, dass die Performance des Spiels auf alles Geräten so gleich wie möglich ist. Ein Teil der Optimierung sind beispielsweise die unterschiedlichen Grafikeinstellungen, mit denen wohl jeder Spieler vertraut ist. Im Idealfall können Spieler mit schwächeren PC-Systemen ein Spiel bei niedrigen Einstellungen genauso gut spielen, wie Spieler mit einem starken System bei hohen Einstellungen.
Ein gut optimiertes Spiel ist beispielsweise Hogwarts Legacy. Das Spiel lässt sich dank der vielen Einstellungen sowohl auf schwächeren als auch auf starken Systemen spielen. Selbstverständlich nimmt die Qualität der grafischen Darstellung auf schwächeren Systemen ab, das ist jedoch völlig normal und unvermeidbar.
Was ist ein schlecht optimiertes Spiel?
Von einem schlecht optimierten Spiel reden Spieler dann, wenn die Spielerfahrung auf einem oder gar mehreren Systemen besonders schlecht ist. Läuft ein Spiel beispielsweise auf Konsolen einwandfrei, zeigt jedoch Probleme am PC, dann ist die PC-Version des Spiels schlecht optimiert. Im schlimmsten Fall führt dies dazu, dass selbst Spieler mit leistungsstarken Systemen ein Spiel bei hohen Einstellungen nicht flüssig spielen können.
Spieleentwickler versuchen oft, ihre schlechte Optimierung zu tarnen. Dies tun sie beispielsweise, indem sie behaupten, ihre Spiele seien nicht schlecht optimiert, sondern lediglich „anspruchsvoll“. Es stimmt zwar, dass manche Spiele tatsächlich sehr anspruchsvoll sind, doch schlechte Optimierung lässt sich leicht enttarnen. Können beispielsweise Spieler mit der besten Grafikkarte auf dem Markt keine flüssigen 60FPS bei einer Auflösung von 1080p erreichen, dann handelt es sich schlichtweg um ein schlecht optimiertes Spiel. Sollte ein Spiel jedoch tatsächlich so anspruchsvoll sein, dass aktuelle Hardware an ihre Grenzen stößt, dann ist das nicht etwa besser. Entwickler sollten sicherstellen, dass so viele Spieler wie möglich ihre Spiele spielen können.
Oft fallen schlecht optimierte Spiele auch dann auf, wenn du sie mit anderen Titeln vergleichst. Haben andere Spiele beispielsweise grafisch und technisch viel mehr zu bieten, aber laufen flüssiger als der aktuelle Titel, dann lässt dies auf schlechte Optimierung schließen. Diese Art des Vergleichs ist jedoch nicht immer völlig akkurat, da der Rechenanspruch eines jeden Spiels sich nicht immer mit dem bloßen Auge erkennen lässt.
Cities: Skylines 2 – Ein Extremfall
Bei Cities: Skylines handelt es sich um einen Citybuilder, der sich großer Beliebtheit erfreut. Jetzt ist es endlich so weit und der zweite Teil soll endlich auf den Markt kommen. Doch noch vor dem Release gab es schlechte Neuigkeiten: Kaum ein PC-Spieler wird in der Lage sein, das Spiel im vollen Umfang zu genießen. Erste Benchmarks zeigen, dass selbst eine RTX 4090 OC bei diesem Spiel an ihre Grenzen kommt. Wie kann das sein? Die Antwort liegt in schlechter Optimierung.
Wenn die beste Grafikkarte auf dem Markt es nicht schafft, einen grafisch nicht sonderlich anspruchsvollen Citybuilder bei 1080p flüssig darzustellen, dann ist das ein großes Problem. Für viele Spieler ist das Spiel an diesem Punkt nämlich schlichtweg unspielbar. Dies zeigt sich auch in den empfohlenen Systemanforderungen. Hier ist die Rede von einer RTX 3080, die Spieler haben sollten. Doch auch wer diese hohe Anforderung erfüllt, sollte nicht mit einem guten Spielerlebnis rechnen. Wie unser Test zeigt, sind schwerwiegende Ruckler nämlich dennoch an der Tagesordnung.
Reaktion der Entwickler
In einem Statement haben sich die Entwickler des Spiels bereits zum Problem der schlechten Optimierung geäußert. Man ist sich des Problems bewusst, doch veröffentlicht wird das Spiel trotzdem. Und das, obwohl die Entwickler selbst einräumen, dass gewünschte Performance nicht erreicht wird. Stattdessen sprechen sie eine Warnung aus, die Spieler auf die schlechte Performance des Spiels aufmerksam machen soll. Colossal Order verspricht, das Spiel in den kommenden Monaten zu optimieren und zu verbessern, doch ist das genug? Wie kann es sein, dass ein Spiel, welches für so viele Spieler schlichtweg unspielbar ist, dennoch veröffentlicht wird?
Laut den Entwicklern halten sie eine Veröffentlichung trotz des Zustands des Spiels für angemessen. Als Grund nennen sie dafür ihre Langzeitpläne für das Spiel und viele neue Features, von denen Spieler profitieren sollen. So wie es aktuell aussieht, hält sich die Freude über die neuen Features aufgrund der schlechten Performance in Grenzen. Wie schlecht die Performance des Spiels letzten Endes jedoch wirklich ist, muss sich noch zeigen. Doch schon jetzt ist klar, dass es sich bei Cities: Skylines 2 um einen Extremfall schlechter Optimierung handelt. Hier zeigt sich ganz klar, wie verheerend die Folgen schlechter Optimierung sein können.
Immer mehr schlecht optimierte Spiele
Cities: Skylines 2 ist bei weitem nicht das einzige Spiel, das unter den Folgen schlechter Optimierung leidet. Ganz im Gegenteil; es scheint, als würden kaum mehr gut optimierte Spiele veröffentlicht werden. Schlechte Optimierung und Performance-Probleme scheinen nach und nach der Standard zu sein. Die Gründe für schlechte Optimierung sind vielfältig und oft spielen gleich mehrere Faktoren eine Rolle. Oft sind es vor allem Zeitdruck, Verträge und falsche Erwartungen, die zu schlechter Optimierung führen.
Tatsächlich steht den Entwicklern von Cities: Skylines 2 an dieser Stelle ein Lob zu. Es ist durchaus positiv anzumerken, dass die Entwickler selbst vor den Performance-Problemen ihres Spiels warnen. So können Spieler eine informierte Entscheidung treffen. Allerdings entschuldigt das nicht etwa die Veröffentlichung eines so schlecht optimierten Spiels.
Was können Spieler tun?
Tatsächlich gibt es leider nicht viel, das Spieler tun können. Die Sache, die Spieler jedoch in ihrer Macht haben, ist sehr effektiv. Ist beispielsweise bekannt, dass ein Spiel wie Cities: Skyline 2 zum Release nur sehr schlecht optimiert ist, dann solltest du das Spiel nicht kaufen. Stattdessen ist es besser, zu warten, bis die Entwickler das Spiel optimieren. So merken große Studios, dass schlechte Optimierung zu finanziellen Verlusten führt. Nur so können Spieler tatsächlich Druck auf die Entwickler ausüben. Außerdem solltest du dich nicht davor scheuen, deine Meinung zu sagen. So sendest du nicht nur eine deutliche Nachricht an die Entwickler, sondern warnst zusätzlich andere Spieler vor einer bösen Überraschung.
Fazit
Die Folgen schlechter Optimierung sind verheerend. Spiele können dank schlechter Optimierung für zahlreiche Gamer schlichtweg unzugänglich werden. Die Praktik, unfertige und schlecht optimierte Spiele zu veröffentlichen und dann nach und nach zu beheben, ist ebenfalls problematisch. Als Spieler kannst du dir nicht immer sicher sein, dass Spiele tatsächlich verbessert werden. So kann es sein, dass du Geld für ein kaputtes Produkt ausgibst, das du nie richtig spielen kannst.
Hm, bei City Skylines 2 sehe ich eher die CPU als Problem und nicht die GPU, meine 4070Ti schafft in 1440p auf Preset High ihre stabilen 57 FPS und ist absolut spielbar. Nutze einen Ryzen 9 5900X mit OC und eine M.2 SSD von Samsung, die 980er auf Win 11 mit TPM aktiv.
Mein System ist somit kein High End System und packt es dennoch. Habe häufig gesehen das Hauptsächlich Intel nutzer von den Low FPS geplagt sind.