Kindergeld 2025: Der Plan der Regierung droht zu scheitern

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Eigentlich sollte das Kindergeld ab 2025 Geschichte sein und ersetzt werden. So zumindest sah es der Plan der Regierung vor. Doch nach dem Ampel-Aus droht auch die Reform des Kindergeldes zu scheitern.
Kindergeld 2025: Der Plan der Regierung droht zu scheitern

Kindergeld 2025: Der Plan der Regierung droht zu scheitern

Dieses Jahr haben Eltern im Vergleich zu 2023 mehr Kindergeld bekommen. Statt gut 220 Euro pro Monat und Kind gibt es seit Januar 250 Euro monatlich. Doch für 2025 stand eine große Änderung seitens der Regierung auf dem Plan. Das Kindergeld sollte gestrichen und durch die Kindergrundsicherung ersetzt werden. Statt 250 Euro sollten manche Kinder und Jugendliche von der Reform profitieren und bis zu 600 Euro monatlich bekommen. Doch nach dem Ampel-Beben steht die Kindergrundsicherung auf der Kippe. Wir haben beim Bundestag nachgefragt, wie es weitergeht.

Kindergeld vor dem Aus?

Vor wenigen Tagen, bevor die Ampel-Regierung zerbrach, berichteten wir darüber, dass die Regierung das Kindergeld 2025 durch die Kindergrundsicherung ersetzen will. Der Plan war: Bisherige Leistungen wie Kindergeld, Kinderfreibetrag, Kinderzuschlag, Teile des Bildungs- und Teilhabepakets zu reformieren und durch die Kindergrundsicherung zu ersetzen. Diese sollte dann nur noch aus zwei Teilen bestehen: einem einkommensunabhängigen Kindergarantiebetrag und dem einkommensabhängigen Kinderzusatzbeitrag. Der heißt: 255 Euro garantiert und für einkommensschwache Familien ein Zusatzbetrag, der nach Alter gestaffelt und vom Einkommen der Eltern abhängig ist.

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Während alles vorberietet war, das Familienministerium auf einer Internetseite das neue Kindergeld ab 2025 erklärte und Flyer mit Beispielrechnungen bereithielt, droht der Reform mit dem Ende der Ampel das Aus. Auf Anfrage teilt uns der Familienausschuss des Bundestags mit, dass die Kindergrundsicherung sich noch immer im parlamentarischen Gesetzgebungsverfahren befindet. „Ebenso ist ab 2025 eine Erhöhung des Kindergeldes um 5 Euro geplant. „Da jedoch die Regierungskoalition aufgekündigt wurde, werden voraussichtlich bis zum Ende dieser Wahlperiode nur noch wenige Gesetzesvorhaben beschlossen werden“, so eine Sprecherin gegenüber inside digital. „Welche das sein werden, entscheidet sich in den Verhandlungen zwischen den Fraktionen. Wir müssen also abwarten, was diese Verhandlungen ergeben.“ Doch es gibt auch gute Nachrichten.

Die Regierung hat es in der Hand

Denn auch, wenn das Kindergeld 2025 nicht von der Kindergrundsicherung abgelöst wird, gibt es mehr Geld. So ist ab 2025 eine Erhöhung des Kindergeldes um 5 Euro geplant, sagt uns die Sprecherin des Familienausschusses. Für einkommensschwache Familien, ein eher schwacher Trost, hätte die Kindergrundsicherung zur Folge gehabt, dass eine Familie mit zwei Kindern und einem Bruttoeinkommen von 2.500 Euro im Monat mit einem „Kindergeld“ in Höhe von 1.122 Euro pro Monat hätte rechnen können. Sollte es der Regierung nicht gelingen, das Gesetz durchzuwinken, bleibt es bei gut 500 Euro.

Übrigens: Laut Statistischem Bundesamt waren im Jahr 2023 knapp 15 Prozent aller deutschen Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren armutsgefährdet. Das entspricht rund 2,2 Millionen Kindern.

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