Der Begriff Digital Natives bezeichnet im Allgemeinen eine Person, die bereits mit den Vorzügen der digitalen Welt aufwuchs. Abseits der Terminologie stellt sich jedoch die praktischere Frage, wann Kinder erstmals ein eigenes Smartphone erhalten sollten. Nun offenbart das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov, wie die Situation in Deutschland gegenwärtig aussieht.
Kinder und Smartphones
Laut einer aktuellen Umfrage gaben rund 50 Prozent der 1.007 Befragten an, dass sie Kindern ein erstes, eigenes Mobiltelefon im Alter von 6 bis 12 Jahren geben würden. Weitere 36 Prozent sehen dagegen den Zeitraum zwischen 12 und 15 Jahren als eher geeignet an – doch es gibt auch andere Meinungen. So nannten 4 Prozent der Befragten die Zeitspanne zwischen 3 und 6 Jahren, während 1 Prozent und damit etwa zehn Personen den Nachwuchs bereits im Alter von unter 3 Jahren mit einem eigenen Handy ausgestattet haben beziehungsweise ausstatten wollen.
Ein weiterer Teil der Umfrage dreht sich darum, wie viel Kontrolle Eltern darüber haben, wie viel Zeit ihre Kinder mit Fernsehen, Streaming-Portalen, Internet und Social Media verbringen. Die Ergebnisse fielen dabei größtenteils in etwa so aus, wie man sie erwarten würde. So werden Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren nahezu immer kontrolliert (90 Prozent). Mit dem Alter sinkt der Grad an Kontrolle jedoch, sodass nur 59 Prozent der Befragten angaben, sie würden Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren überwachen. Die einzige Ausnahme stellt abermals das Alter bis zu 3 Jahren dar. Denn laut den Ergebnissen sei die Kontrolle hier mit 84 Prozent geringer als bei den Drei- bis Sechsjährigen.
Kinder- und Jugendärzte sprechen Empfehlung aus
Bereits 2019 gab Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), an, dass sich Smartphone-Nutzung in jungen Jahren negativ auf die schulischen Leistungen auswirkt. Grund hierfür sei eine permanente Reizüberflutung und eine daraus resultierende Konzentrationsschwäche. „Medialen Dauerbeschuss macht das beste Hirn nicht mit“, erklärte Fischbach. Darum sollen Kinder vor elf Jahren gar keinen Zugang zu einem Mobiltelefon erhalten. Anschließend solle die Nutzungszeit auf zwei Stunden pro Tag begrenzt werden. Technisch lässt sich diese Empfehlung wie folgt umsetzen:
Dank der genannten Tools können Eltern darüber hinaus auch sonstige Gefahren einschränken, die Kindern im Internet begegnen können.