Gewaltig! So lässt sich mit einem Wort zusammenfassen, was Kia mit seinem neuesten Elektroauto demnächst auf die Straßen bringen will. Denn mit dem Kia EV9 kommt ein SUV-Flaggschiff in den Handel, das rund fünf Meter lang, knapp zwei Meter breit und knapp 1,80 Meter hoch ist. Ein Familien-SUV der Oberklasse mit einem Radstand von 3,10 Metern, wie er im Buche steht sozusagen. Kehrseite der Medaille: Der Wagen ist mit seinen enormen Abmessungen eigentlich nicht gemacht für die immer voller werdenden Innenstädte. Aber das steht auf einem anderen Blatt.
Kia EV9: Luxus-Elektroauto mit Schnellladetechnologie
Eines der Highlights des Kia EV9: Er steht wie der Kia EV6 (Test) auf der Elektroplattform E-GMP und erlaubt so mit 800-Volt-Ladefähigkeit besonders flotte Ladezeiten. Der Hersteller verspricht, dass in 15 Minuten Strom für eine Strecke von 239 Kilometern nachladbar ist. Mit Heckantrieb und ausgestattet mit 19 Zoll großen Rädern stellt Kia laut gegenwärtigem Stand der Entwicklung eine WLTP-Reichweite von 541 Kilometern in Aussicht. Unter realen Bedingungen dürften es aber eher 400 bis 450 Kilometer sein. Optional wird es möglich sein, das Luxus-SUV auch mit 20 oder 21 Zoll großen Rädern zu bestücken.
Im Innenraum haben Käufer bei der Konfiguration verschiedene Möglichkeiten. Zur Wahl stehen sieben- und sechssitzige Konstellationen, wobei die zweite Sitzreihe in vier Varianten angeboten wird. Neben einer durchgängigen Sitzbank gehören auch zwei Einzelsitze in verschiedenen Ausführungen dazu. Auf Wunsch sogar um 180 Grad schwenkbar. Das lässt die direkte Interaktion mit Personen in der dritten Sitzreihe zu. In der ersten Reihe ermöglichen Entspannungssitze eine bequeme Ruheposition.
Verschiedene Antriebskonfigurationen geplant
Hinsichtlich des Antriebs sollen Interessenten zwischen verschiedenen Varianten auswählen können. In der großen Akku-Ausführung steht eine Kapazität von knapp 100 kWh zur Verfügung. Wahlweise mit Heck- oder mit Allradantrieb. In ausgewählten Märkten soll es auch eine günstigere Variante mit kleinerem Akku (rund 76 kWh) und entsprechend geringerer Reichweite zu kaufen geben, die nur mit einem Heckantrieb unterwegs ist.
Das leistungsstärkste Allradmodell bietet über seine beiden E-Motoren an der Vorder- und Hinterachse eine Leistung von insgesamt 283 kW (385 PS) samt 600 Nm Drehmoment. Eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h soll damit in 6,0 Sekunden möglich sein, verspricht der Hersteller. Optional wird es eine „Boost“-Funktion zu kaufen geben, die das Abrufen von 700 Nm Drehmoment möglich macht und eine noch schnellere Beschleunigung in 5,3 Sekunden erlaubt.
Wer sich für den Hecktriebler des Kia EV9 mit großem Akku entscheidet, darf sich auf 150 kW (204 PS) samt 350 Nm Drehmoment freuen. Eine Beschleunigung auf 100 km/h gelingt dann nach Herstellerangaben in 9,4 Sekunden. Ausgestattet mit kleinerem Akku erhöht sich die Leistung auf 160 kW (218 PS) bei ebenfalls 350 Nm Drehmoment. Den Sprint auf 100 km/h meistert diese Variante nach aktuellem Stand der Dinge in 8,2 Sekunden.
Was kostet der Kia EV9?
Klar ist bereits, dass Vorbestellungen in Korea im zweiten Quartal dieses Jahres starten. In ausgewählten internationalen Märkten ist geplant, den Verkauf in der zweiten Jahreshälfte zu beginnen. Seine Premiere feiert das Luxus-SUV ab dem 30. März auf der Seoul Mobility Show 2023. Auch auf der New York International Auto Show wird er ab Anfang April zu sehen sein.
Neben einem klassischen EV9 wird es auch einen sportlichen EV9 GT-line zu kaufen geben. Dieses E-Auto wird dann mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet sein, darunter zwei Lidarsysteme. Sie ermöglichen es dem integrierten Autobahn-Staupiloten, in einem 360-Grad-Sichtfeld nach Objekten zu suchen und sie zu identifizieren. So kann der Stromer den Straßenverlauf und andere Verkehrsteilnehmer erkennen und auf diese reagieren, um potenziellen Kollisionen vorzubeugen. Auf ausgewählten Märkten wird der Kia EV9 auch in der Lage sein, gemäß Level 3 autonom zu fahren.
Einen Preis für das Basismodell hat Kia noch nicht verraten, er dürfte aber zwischen 50.000 und 60.000 Euro liegen. Die GT-line in vollausgestatteter „Launch Edition“ ist hierzulande ab 83.190 Euro zu haben. Der Preis für den Hecktriebler der GT-line startet bei 72.490 Euro, die Allradversion ist ab 76.490 Euro zu haben.