Kia EV3: Expressiver Angriff in der Golfklasse

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Ein weiterer Hersteller wagt sich mit einem E-Auto in die Welt der Kompaktwagen. SUV-Elemente bleiben beim jetzt neu vorgestellten Kia EV3 aber trotz des Angriffs auf den VW ID.3 erhalten. Insbesondere das Ladevolumen könnte Kunden überzeugen. Die Ladeleistung weniger.
Kia EV3
Kommt noch 2024 nach Deutschland: der Kia EV3.Bildquelle: Kia

Das Image des kleinen, billigen Koreaners hat Kia längst abgestreift. Deutlich wurde das zuletzt nicht nur durch den Kia EV6 (Test), sondern insbesondere auch durch den gewaltigen Kia EV9 (Test). Jetzt wagt sich der Hersteller auch in die elektrifizierte Klasse der Kompaktwagen. „Endlich“, möchte man rufen. Für den Angriff auf VW ID.3 (Test) und Cupra Born (Test) steht der Kia EV3 bereit, der voraussichtlich im vierten Quartal 2024 zu einem mutmaßlichen Einstiegspreis von rund 35.000 Euro zu den Händlern rollt.

Kia EV3: Alles hat seinen Preis

Der Kia EV3 soll 4,30 Meter lang sein und einen Radstand von 2,68 Metern bieten. Ausgestattet mit einem Frontantrieb, eine Allradversion steht zum Start nicht zur Verfügung, ist das neue E-Auto in der Basisvariante mit einem 58,3 kWh großen Akku ausgestattet. Es wird aber auch die Möglichkeit geben, den EV3 mit einem 81,4 kWh großen Energiespeicher zu bestellen. Bei beiden Batterie-Optionen wird die Leistung bei 150 kW (204 PS) liegen und ein Drehmoment von 283 Nm abrufbar sein.

Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gelingt laut Hersteller in rund 7,5 Sekunden, in der Spitze ist eine Reisegeschwindigkeit von 170 km/h möglich. Bei der kombinierten WLTP-Reichweite stellt Kia 600 Kilometer in Aussicht. Allerdings nur bei der Langstreckenversion mit großer Batterie. Beim kleineren Akku sind es bis zu 410 Kilometer; und auf der Langstrecke entsprechend eher 250 bis 300 Kilometer.

Kia EV3 Seitenansicht.
Kia EV3 in der Seitenansicht.

Auch hinsichtlich der Ladeleistung gibt es Unterschiede zu beachten. Denn mit dem kleineren der beiden verfügbaren Akkus sind in der Spitze unter optimalen Bedingungen lediglich 102 kW abrufbar. Wer sich für den großen Akku entscheidet, kann bis zu 128 kW Ladeleistung nutzen. Eine kleine Enttäuschung, denn von den flotten Ladezeiten eines EV6 oder EV9 kann man als Fahrer des EV3 nur träumen. Denn leider setzt Kia beim Kompakt-SUV nicht auf 800-Volt-Technik, sondern nur auf ein 400-Volt-Netz. An Wallboxen und Normalladesäulen ist per Wechselstrom eine Aufladung mit bis zu 11 kW möglich. Vehicle-To-Load (V2L) wird unterstützt, der Ladeanschluss ist vorne rechts zu finden.

Ein geschrumpfter EV9

Hinsichtlich des Designs fällt auf, dass Kia das progressive Design des Topmodells EV9 gewissermaßen übernommen und auf Kompaktwagen-Maße geschrumpft hat. Dadurch fällt der Wagen nicht nur kürzer, sondern auch flacher und schmaler aus. Statt bis zu sieben Personen im EV9 finden maximal fünf Menschen im EV3 ihren Platz. Trotzdem bleibt ein recht wuchtiges Äußeres mit SUV-Elementen erhalten. In der Seitenansicht werden Erinnerungen zum etwas kürzeren Volvo EX30 (Test) wach. Der Kia EV3 vermittelt aber ein noch deutlich markanteres Gesamtkonzept. Insbesondere mit Blick auf die C-Säule und die schärferen Kanten.

Das Cockpit des Kia EV3 zeichnet sich durch zwei ineinander übergehende 12,3 Zoll große Bildschirme aus. Eines dient als Infotainment-Display unter anderem für die Navigation, eines hinter dem Lenkrad als Info-Screen für den Fahrer. Dazwischen ist noch ein weiterer Touchscreen (5,3 Zoll) zu finden, der für die Klimatisierung nutzbar ist. In Summe erreicht die Displaywand eine diagonale Abmessung von 30 Zoll (ca. 76 Zentimeter). Auch ein Head-up-Display ist verfügbar.

Kia EV3 Cockpit
Blick ins Cockpit des Kia EV3.

Viel Ladevolumen im Kia EV3

Im Kofferraum ist ein Standard-Ladevolumen von 460 Litern nutzbar, das sich durch Umklappen der Rücksitze auf 1.250 Liter erweitern lässt. Zum Vergleich: Beim Kia Niro EV (Test) lassen sich 475 Liter auf 1.412 Liter erweitern. Beim VW ID.3 Pro stehen 395 Liter zur Verfügung, die auf bis zu 1.267 Liter ausdehnbar sind. Unter der Fronthaube sind beim Kia EV3 weitere 25 Liter Stauraum zu finden. Platz genug, um dort das Ladekabel zu verstauen.

Bildquellen

  • Kia EV3 in der Seitenansicht.: Kia
  • Kia EV3 Cockpit: Kia
  • Krachend gescheitert: E-Auto für unter 20.000 Euro kommt nicht: Volkswagen
  • Kia EV3: Expressiver Angriff in der Golfklasse: Kia

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