Ob spannende Bilder oder gelungene Anschreiben: Die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) beeindrucken. Doch KI konnte trotz vollmundiger Versprechen längst nicht jeder Erwartung gerecht werden, wie ein Blick auf Microsofts Copilot zeigt. Nvidia setzt auf einen anderen Weg.
Mit dem Project G-Assist, das auf der Computex 2024 angekündigt wurde, setzt Nvidia zwar auch auf einen intelligenten Assistent. Allerdings soll dieser nur bei einer ganz bestimmten Aufgabe unterstützen: Die Optimierung der Einstellungen am PC beim Gaming. Denn die richtigen Settings zu treffen, ist schon fast zu einer kleinen Wissenschaft geworden. Ein Shooter stellt ganz andere Anforderungen an Auflösung und Bildwiederholraten als etwa eine Simulation, etwa Microsofts Flugsimulator, der mit beeindruckenden Flugansichten aufwartet.
Nvidia nutzt Meta-Spachmodell für eigenes SLM
An dieser Stelle soll G-Assist die Erleichterung bieten, die viele Gamer nach Nvidias Auffassung schmerzlich vermissen. Im Hintergrund führt die Software in Echtzeit Systemanalysen durch und liefert dem Nutzer verschiedene Performance-Charts und Empfehlungen zu Hardware- und Spieleinstellungen, um systemische Engpässe zu verhindern oder den Bedarf an Strom zu optimieren.
Darüber hinaus kooperiert Nvidia mit einer Reihe von weiteren Herstellern, etwa Logitech und Corsair, deren Peripheriegeräte, beispielsweise Tastaturen oder Headsets, ebenfalls mit Hilfe des Nvidia-Assistenten ansprechen lassen. Gleiches gilt für MSI und deren Motherboards.
Die Interaktion zwischen dem Assistent und dem Nutzer erfolgt über gesprochene oder geschriebene Befehle beziehungsweise Prompts. Hierzu hat der KI-Spezialist ein Small Language Modell (SLM) entwickelt, das von Metas großem Sprachmodell LLaMA abgeleitet wurde. Allerdings werden in der verkleinerten Version von Nvidia und rund acht anstatt der eigentlich möglichen 70 Milliarden Parameter berücksichtigt. Im Gegensatz dazu wird G-Assist jedoch ausschließlich lokal auf dem jeweiligen PC ausgeführt.
Großer VRAM nötig
Dabei stellt Nvidia keine sonderlich hohen Ansprüche an das jeweilige PC-System. Neben Windows 11 wird auch noch Windows 10 unterstützt, die Prozessoren können sogar aus der längst überholten AMD-FX-Serie stammen. Die Grafikkarte muss dagegen etwas aktueller sein. Der Assistent arbeitet erst mit Karten der RTX-3000-Serie zusammen, wenn diese darüber hinaus über einen mindestens 12 GB großen Grafikspeicher verfügen.
An dieser Stelle darf aber noch auf Verbesserung gehofft werden. Nvidia verspricht ein Update, mit dem G-Assist auch auf (Gaming-)Notebooks zur Verfügung gestellt wird. Dann wird der Bedarf an Speicher vielleicht noch etwas sinken
