Wer mit einem Fahrzeug auf öffentlichen Straßen fährt, benötigt ein Kennzeichen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Auto, Lkw oder ein Motorrad ist – man ist gesetzlich dazu verpflichtet. Ein Nummernschild bekommt man, wenn man sein neues oder gebrauchtes Auto zulässt oder ummeldet: Und wer möchte, darf sich per Wunschkennzeichen sogar eine bestimmte Buchstaben- und Ziffernfolge aussuchen. Doch das soll noch nicht alles sein.
Kennzeichen sollen sich verändern
Von einer Kennzeichen-Revolution spricht der Focus. Der Grund: Rund fünf Millionen Autofahrer in 320 Städten deutschlandweit könnten schon bald von neuen Nummernschildern profitieren. Denn für diese Anzahl von Städten und Gemeinden soll es neue Städtekürzel auf Kennzeichen geben. So soll es bald keine Rolle mehr spielen, ob man in einer kleinen Kreisstadt oder in einer Großstadt wohnt. Gemeinden ab 20.000 Einwohnern sollen dann eigene Kfz-Kennzeichen bekommen.
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Einwohner von Bornheim etwa, einer Gemeinde in Nordrhein-Westfalen, die derzeit rund 50.000 Einwohner hat, fahren bislang mit einem „SU“ auf dem Kennzeichen herum. Ein Städtekürzel der Stadt Siegburg – einer Stadt, die gut 20 Kilometer von Bornheim entfernt liegt. Bald aber könnten sich Bornheimer statt einem „SU“ ein „BHM“ aufs Nummernschild pressen lassen.
Auf der Internetseite der Hochschule Heilbronn gibt es eine Liste mit 320 Städten, die ein eigenes Städtekürzel auf dem Kennzeichen bekommen sollen. „Das System der Kfz-Kennzeichen wird von den Bürgerinnen und Bürgern finanziert. Es gibt in der Bevölkerung, das hat die Wiedereinführung der Altkennzeichen eindrucksvoll gezeigt, einen großen Wunsch nach mehr lokaler Verortung über die Ortskennung auf den Nummernschildern“, erklärt Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn. „Diesem Wunsch kann die Politik unbürokratisch und ohne jeden Mehraufwand entsprechen.“ Aber: Noch ist es nicht so weit. Denn bislang handelt es sich bei den neuen Kennzeichen nur um einen gut ausgearbeiteten Vorschlag. Aber: Viele Bürgermeister sind bereits begeistert und fordern die Umsetzung. Über 70 Prozent der betroffenen Gemeinden sprechen sich bereits dafür aus, heißt es.