Die Deutsche Bahn will ihre elektronischen Fahrgastinformationssysteme modernisieren. Bundesweit sind 1.700 Anzeigen an 300 Bahnhöfen auszutauschen, so Cornelia Kadatz, Regionalbereichsleiterin Südost von DB Station & Service. Bis 2029 sollen 7.000 neue Zuginfomonitore an 750 Standorten verbaut werden. In Leipzig sind mittlerweile schon 55 neue Monitore installiert. Zurzeit laufen Umrüstungen in Dresden. Zu einem späteren Zeitpunkt folgen Halle, Magdeburg und Erfurt. In dieser Region sollen bis 2029 etwa 70 Bahnhöfe mit rund 650 neuen Anzeigen ausgestattet werden. Nach Angaben der Bahnmanagerin investieren Bund und Bahn für diese Umsetzung eine halbe Milliarde Euro.
Mehr Informationen und Sicherheit an Bahnhöfen
Die neuen Monitore übertragen vor allem Echtzeitdaten zu Ankunft- und Abfahrtzeiten der Züge. Somit können sich Reisende besser orientieren. „Auch eine Verspätung sollte verlässlich kommuniziert werden“, erklärt Kadatz. Darüber hinaus sind diese lesbarer, energiesparender und „vandalismusresistenter“. Zudem sollen dieselben Daten zu lesen sein, die auch in der Bahn-App zu finden sind.
Ebenfalls soll nach und nach die Videoüberwachung auf den Bahnhöfen erneuert werden. In Leipzig sei nun eine neue Überwachungsanlage verbaut. Die vorherige stammte aus dem Jahr 1997. Laut Bahnhofsmanager Christian Schulz sollen in Zukunft ungefähr 100 Kameras klarere Bilder und weitere Blickwinkel liefern. Deutschlandweit sind derzeit 9.000 Kameras im Einsatz. Bis 2024 soll diese Zahl auf 11.000 Stück steigen.
Deutsche Bahn: Entschädigung für Verspätungen?
Dieses Update der Deutschen Bahn trägt nicht dazu bei, dass die Züge mit Verspätung ankommen oder abfahren. Somit forderte im November 2022 die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Ramona Pop, eine Ausweitung von Reisenden der DB bei Verspätungen. „Unpünktlichkeit gehört inzwischen leider zur Normalität des Fernverkehrs“, sagte sie dem Handelsblatt. „Wenn sich jetzt Verspätungen häufen, dann sollte die Bahn bereits ab 30 Minuten Verspätung eine Entschädigung zahlen, nicht erst ab eine Stunde.“ Pop fügte hinzu, dies könne ein Anreiz für die Bahn sein, ihre Pünktlichkeit zu verbessern. Im Falle einer Entschädigung sollte dies nach Möglichkeit automatisch passieren. „Die Fahrgäste könne ihre Entschädigung online beantragen – solange sie ihr Ticket auch online gekauft haben. Aber ein automatisiertes Entschädigungssystem wäre der bessere und einfachere Weg.“