Mitte Dezember ist Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn. Dies wollte man zum Anlass nehmen, die weißen Ankunftspläne aus den Vitrinen am Bahnhof verschwinden zu lassen. Insbesondere durch die vielen Baustellen ändern sich häufig Ankunftszeit und Gleis, hieß es zur Begründung offiziell. Deswegen habe man sich entschieden, den gedruckten Ankunftsfahrplan abzuschaffen.
Deutsche Bahn rudert zurück – auch bei den Tickets
Mehrere Sozial- und Fahrgastverbände haben sich daraufhin öffentlich bei der Deutschen Bahn beschwert und kritisiert, dass insbesondere Menschen, die nicht durchgängig digital unterwegs sind, von Informationen ausgeschlossen würden. Daraufhin kündigte die Bahn an, die weißen Zettel an den Bahnhöfen doch nicht Mitte Dezember abzuschaffen. Nun kündigt man einen weiteren Rückzieher an – und zwar beim Ticketkauf.
Seit etwa einem Jahr gibt es die Sparpreis-Tickets nämlich nur noch unter Angabe einer E-Mail-Adresse. Selbst beim Kauf am Schalter ist die Angabe einer Mail-Adresse Pflicht. Zumindest bisher. Denn wie die Deutsche Bahn nun bekannt gibt, ändert sich dies ab Mitte Dezember. Fortan gibt es die Tickets auch ohne Angabe einer gültigen Mail-Adresse und somit auch für Menschen, die nicht nur kein Smartphone, sondern auch keine E-Mail besitzen.
Die Angabe eines Namens ist hingegen weiterhin verpflichtend. So sind die Sparpreis-Tickets, im Gegensatz zum Flexpreis-Ticket vom Automaten, personengebunden und damit nicht übertragbar. Durch die Angabe des Namens wird sichergestellt, dass nur die Person auch mit dem Ticket reisen darf. Selbstverständlich ist es jedoch möglich, ein Ticket für eine andere Person zu kaufen. So wird nur der Name des Reisenden und nicht der Name des Käufers abgefragt.
BahnCard weiterhin nur digital
An der Abschaffung der BahnCard aus Plastik hält die Deutsche Bahn hingegen fest. Diese wird seit Juni nur noch in digitaler Form ausgestellt und nicht mehr als physische Karte per Post verschickt. Für Menschen ohne DB-App oder ohne Smartphone gibt es hier jedoch eine Lösung. So kann die digitale BahnCard entweder als PDF mitgeführt oder am Schalter auf Papier ausgedruckt werden.
Übrigens: Diese Woche wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf den Fahrplan 2025 umgestellt. In diesem Zug hebt die Bahn auch die Preise für viele Tickets an. Noch bis Samstag kannst du jedoch zum alten Preis buchen – auch für Reisen in den kommenden Monaten.
Wenn ich die Begründung der Sozial- und Fahrgastverbände lese, kann ich mich nur an den Kopf fassen.
Was nützen Papierpläne in den Aushängen, die nicht aktuell sind.
Die ÖBB machts vor, dort findet man vielerorts elektronische Aushänge, die den realen Ankunfts- und Abfahrzeiten wiedergeben.
Bin da deiner Meinung. Auch in Deutschland gibt es an vielen Bahnsteigen (z.B. Köln Hbf & Bonn Hbf) digitale Bildschirme mit Abfahrtstafeln, die von allen Menschen auch ohne Smartphone genutzt werden können.