Katastrophe für FritzBox: Verkaufsverbot, Rückruf und Vernichtung von Routern

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Gegen AVM, dem Hersteller der beliebten FritzBox, wurde ein Verkaufsverbot verhängt. Mehr noch. Bereits ausgelieferte Router sollen zurückgerufen und vernichtet werden. Doch warum und welche FritzBox-Modelle sind betroffen?
Katastrophe für FritzBox: Verkaufsverbot, Rückruf und Vernichtung von Routern
Katastrophe für FritzBox: Verkaufsverbot, Rückruf und Vernichtung von RouternBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Wer zu Hause Internet hat, hat häufig auch eine FritzBox, die dafür sorgt. Die Router des FritzBox-Herstellers AVM sind unheimlich beliebt. Das zeigt unter anderem die Bestseller-Liste bei Amazon. Hier belegen die Modelle von AVM nicht nur die Plätze 1 bis 3. In der Top 10 tauchen gleich sechs FritzBoxen auf. Doch nun wurde ein Verkaufsverbot durchgesetzt. Zudem soll AVM bereits ausgelieferte Modelle zurückrufen und vernichten. Doch warum eigentlich?

FritzBox: Verkaufsverbot wegen mehreren Verstößen

Mehrere FritzBox-Modelle nutzen eine bestimmte Technik, mit der sie ein WLAN erzeugen. Doch AVM soll dafür eine Methode nutzen, die von Huawei patentiert ist. Und das gefällt dem chinesischen Unternehmen gar nicht. Aufgrund mutmaßlicher Verstöße gegen zwei WLAN-Patente zog Huawei deshalb vor das Landgericht München. Und das gab den Chinesen im Dezember recht. Doch der FritzBox-Hersteller gibt sich nicht einfach so geschlagen.

So einen WLAN-Router gabs noch nie: Das macht ihn besonders

„Das genannte Urteil vom LG München ist nicht rechtskräftig. Wir haben bereits Berufung eingelegt“, sagte ein AVM-Sprecher gegenüber dem Technik-Magazin Heise. Man gehe nicht davon aus, dass eine FritzBox ein Patent von Huawei verletzt. Überdies greift der Hersteller das Patent inhaltlich an, das laut Bundespatentgericht ungültig sein soll. Medien zufolge soll das Urteil bereits vollstreckt sein.

Diesen Routern droht das Aus

Das bedeutet: AVM darf seine FritzBox-Modelle, die mit Wi-Fi 6, Wi-Fi 6E und Wi-Fi 7 funken, nicht mehr verkaufen. Davon betroffen sind viele Router, die sich derzeit in der Top 10 der Amazon-Bestsellerliste befinden. Dazu gehören die überaus beliebten Modelle FRITZ!Box 7590 AX, FRITZ!Box 7530 AX und die FRITZ!Box 5590 Fiber. Huawei fordert eigenen Angaben zufolge in Patentrechtsstreitigkeiten wie mit AVM Beträge von 50 US-Cent pro Gerät. Der FritzBox-Hersteller will diese Summe offenbar nicht zahlen und soll sich in Verhandlungen mit Huawei befinden.

Ferner, so das Gerichtsurteil, soll der Hersteller alle im Handel befindlichen Geräte zurückrufen und vernichten. Aber: Trotz rechtskräftigem Urteil, erwartet AVM keine Auswirkungen für Nutzer. Das bedeutet: Wer eine von dem Verkaufsverbot betroffenen FritzBoxen gekauft hat und nutzt, soll sie auch weiterhin nutzen können.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild TK

    Warum lässt sich AVM auf Prozesse in diesem Bundesland ein, das immer wieder durch inkompetente Urteile auffällt? Wenn ein Bundesgericht das Patent für ungültig hält ist das Thema erledigt.

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  2. Nutzerbild Edwin

    Man sollte die Patentrechte so achten, wie es China auch macht.

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