Kabel-TV: Netzbetreiber schaltet Schwarzseher jetzt ab

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Jetzt wird der Fernseher schwarz. Wenn du nicht fürs Kabelfernsehen zahlst, wird dein Signal jetzt abgeklemmt. Das teilt ein großer Kabel-TV-Anbieter jetzt mit. Dabei verrät der Anbieter sogar, wie er die Sperrung vornehmen will.
Eine TV-Fernbedienung

Eine TV-Fernbedienung

Vier Monate nach Abschaffung des sogenannten Nebenkostenprivilegs beginnt NetCologne damit, TV-Anschlüsse ohne laufenden Vertrag schrittweise abzuschalten. Das teilte der Anbieter mit Sitz in Köln jetzt mit. Zum Hintergrund: Seit dem 1. Juli dürfen die TV-Anschlusskosten nicht mehr über die Nebenkosten des Vermieters abgerechnet werden. Das heißt, wer weiter per Kabel mit TV versorgt werden will, benötigt in aller Regel einen direkten Vertrag mit seinem lokalen Kabelnetzbetreiber. Das kann pro Haushalt nur eine Firma sein, die den Zuschlag für die Versorgung bekommen hat. Wettbewerb gibt es hier nicht. „Wer jetzt noch keinen Vertrag abgeschlossen hat, aber weiterhin das TV-Signal von NetCologne nutzt, dem droht ab sofort die Abschaltung“, wird der Anbieter in einer Pressemitteilung deutlich.

Kabel-TV: Abschaltung bedeutet hohen Aufwand

Man habe sich bewusst im Sinne der Kundinnen und Kunden für einen langen Übergangszeitraum entschieden. Zudem habe man umfassend über die Änderung im Kabelfernsehen informiert. „Die ‚Schwarzseher‘, die unseren TV-Anschluss weiter nutzen, aber nicht bezahlen, schalten wir jetzt sukzessive ab. Auch wenn das für uns mehr Aufwand bedeutet, sind wir es doch unseren zahlenden Kunden schuldig“, sagt Ulf Menssen, Bereichsleiter Privatkundengeschäft bei NetCologne.

Dabei lässt sich NetCologne sogar in die Karten schauen, wie die Abschaltung erfolgt. Denn das individuelle Abschalten von Kabel-TV-Anschlüssen in Mehrfamilienhäusern sei zwar aufwendig, aber auf verschiedenen Wegen möglich, so der Anbieter. Oft können Kabelanschlüsse für ausgewählte Wohnungen zentral vom Keller eines Gemeinschaftshauses aus gesperrt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, Sperraufsetzer auf den Kabeldosen in den Wohnungen anzubringen. Rechtlich erlaubt ist auch, ganze Häuser vom TV-Kabelnetz zu trennen, wenn der überwiegende Teil der Haushalte keinen Vertrag abgeschlossen hat. Das bedeutet aber auch, dass die Kunden, die einen Vertrag abgeschlossen haben, eine Kündigung erhalten müssen.

NetCologne ist in den Regionen entlang des Rheins zwischen Düsseldorf und Bonn sowie in Aachen und Düren tätig. Bundesweit ist hingegen Vodafone der führende Kabel-TV-Anbieter, gefolgt von Pyur. Beide Anbieter planen ebenfalls, nicht zahlende Kunden abzuschalten.

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