Jetzt offiziell: Das steckt hinter den GEZ-Rückzahlungen

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Das Thema Rundfunkbeitrag (ehemals GEZ) polarisiert nach wie vor. Viele fordern geringere Beiträge, andere wollen eine Umstrukturierung und wieder andere verlangen sogar eine Abschaffung. Nun ist von Rückerstattungen die Rede, die Bürger schon jetzt erhalten sollen. Die Verantwortlichen klären auf.
Rundfunkbeitrag, GEZ

Rundfunkbeitrags-Zahler sollen Geld zurückerhalten

Aktuell sind viele Rückerstattungsbenachrichtigungen im Umlauf. Manche Rundfunk-Beitragszahler sollen zu viel gezahlt haben und nun einen Teil der überwiesenen Summe zurückerhalten. Die Verantwortung für den Einzug des Rundfunkbeitrags und die Verwaltung der rund 47 Millionen Beitragskonten liegt dabei bei dem sogenannten ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice mit Sitz in Köln. Dieser ging 2013 aus der Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (GEZ) hervor und umfasst mittlerweile rund 1.000 Beschäftigte. Nun äußert sich die Gemeinschaftseinrichtung zu den Rückerstattungen.

Rückerstattungen können teuer werden

Wie der Beitragsservice in einer aktuellen Pressemeldung mitteilte, handelt es sich bei E-Mails mit dem Betreff „Rückerstattungsbenachrichtigung“ oder einem ähnlichen Titel um Fälschungen. Cyberkriminelle verschicken diese, „um Schadsoftware zu verbreiten, sowie an die Konto- beziehungsweise Kreditkartendaten der Angeschriebenen zu gelangen“, so die Gemeinschaftseinrichtung von ARD, ZDF und Deutschlandradio.

Die betrügerischen Schreiben sollen realen Briefen des Beitragsservices ähneln. Das Ziel scheint jedoch das Gleiche zu sein, wie auch bei anderen Phishing-Angriffen. So fordern die Hinterleute Empfänger dazu auf, eine Verlinkung oder einen in der E-Mail hinterlegten Button zu betätigen. Anschließend gelangen die Opfer üblicherweise auf eine gefälschte Website und müssen ihre personenbezogenen Daten, Banking-Informationen und Zugänge eintragen. Mit Formulierungen wie „Handeln Sie jetzt“ wird der Druck zusätzlich erhöht, wie dem uns vorliegenden Schreiben zu entnehmen ist. Dennoch sollte man bei fremden E-Mails nichts überstürzen.

Betrügerische E-Mail im Namen des ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservices

Daran erkennst du Phishing-Mails

Zunächst einmal gilt es, einen genauen Blick auf den Absender zu werfen. Bereits dieser reicht üblicherweise aus, um die Täter zu überführen. Leider lässt sich die Absender-Adresse mittels sogenanntem E-Mail-Spoofing manipulieren. Daher können Aspekte wie eine direkte Kundenanrede oder eine korrekte Rechtschreibung sowie Grammatik weitere Anhaltspunkte darstellen. Und auch der Buchstaben-Trick entlarvt einen Großteil der Phishing-Mails.

Im aktuellen Fall sollen derweil die jeweiligen Beitragsnummern fehlen. Ferner ist von „Rundfunkgebühren“ die Rede, nicht von „Rundfunkbeiträgen“ – wie die Beiträge korrekterweise heißen sollten. Und auch Erstattungen via Kreditkarte werden vom Beitragsservice grundsätzlich nicht veranlasst. Folglich sollten jegliche Anfragen zu Kreditkartendaten stutzig machen.

Einige Nutzer erhalten tatsächlich GEZ-Rückerstattungen

Obwohl es sich bei den E-Mails grundsätzlich um Fälschungen handelt, können bis zu 90.000 Verbraucher demnächst tatsächlich mit Rückzahlungen im Zusammenhang mit dem Rundfunkbeitrag rechnen. Allerdings nicht durch den Beitragsservice, sondern durch die SSS-Software Special Service GmbH. Das Unternehmen bot verschiedene rechtlich fragwürdig umgesetzte Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Rundfunkbeitrag an und wurde deswegen jüngst von dem Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (vzbv) verklagt.

Bildquellen

  • ARD, ZDF und Deutschlandradio: Beitragsservice
  • Rundfunkbeitrags-Zahler sollen Geld zurückerhalten: Camilo Concha / shutterstock.com

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