Jetzt ist Schluss: Kein Windows mehr für Huawei

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Die Lizenz, die es Huawei gestattet seine Notebooks mit dem Betriebssystem Windows zu verkaufen, läuft aus. Die Konkurrenz wird sich freuen, denn das Interesse an den Notebooks dürfte damit endgültig schwinden.

Kein Windows mehr für Huawei

Mit einem breiten Angebot aus Notebooks, Smartphones, Tablets und Wearables schaffte Huawei den Aufstieg vom unbekannten Auftragsfertiger zur echten Branchengröße, die selbst die arrivierten Konkurrenten Apple und Samsung unter Druck setzen konnte. Allerdings geriet Huawei – eng verbandelt mit dem Staat – zwischen die Fronten einer Art Handelskrieg, mit dem China und die USA derzeitige Spannungen um die Vormacht in der Welt austragen. Bereits 2019 wurden erste Beschränkungen auferlegt.

Mit Ausnahmeregeln konnte sich der Hersteller zwar die Lieferung von Prozessoren von AMD, Intel und Qualcomm sichern. Seit die Exportgenehmigungen der US-Regierung ausgelaufen sind, scheinen die Käufer von Huawei-Notebooks jedoch Abstriche machen zu müssen.

Auffällig ist bei den aktuellen Huawei-Notebooks, dass sie nicht mit der neuesten Prozessorgeneration bestückt werden. Im Matebook X Pro werden Chips der Intel-Core-Ultra-Chips der 100-Serie verbaut. Beim Matebook D16 stehen lediglich noch ältere Core-Prozessoren zur Wahl. Allem Anschein nach sind die Lager des Herstellers noch gut gefüllt. Die jährliche Aktualisierung der Hardware scheint jedoch auszufallen.

Lizenz läuft in diesem Monat aus

Nun kommt die nächste Hiobsbotschaft für die Fans der Marke – die von dem Hersteller selbst jedoch so erwartet wurde. Auch die Lizenz Microsofts, die Huawei dazu berechtigt, Windows als Betriebssystem vorab auf seinen Notebooks zu installieren und diese so zu verkaufen, verliert in diesem Monat ihre Gültigkeit. 

Damit droht der nächsten Sparte von Huawei zumindest in der westlichen Hemisphäre das Aus. Die chinesische Seite MyDrivers will zwar auch erfahren haben, dass das Matebook D16 künftig mit Linux anstatt mit Windows angeboten werden soll. Ob Huawei einen solchen Schritt auch in Deutschland wagt, bleibt allerdings abzuwarten.

Microsoft ist der Platzhirsch, wie ein Blick auf aktuelle Nutzerzahlen zeigt. Demnach finden sich auf nahezu 75 Prozent aller PC-Systeme Windows-Betriebssysteme, macOS kommt auf einen Anteil von fast 17 Prozent. Auf den restlichen PC-Systemen finden sich Linux-Betriebssysteme genutzt, zu denen offenbar auch Googles Chrome OS gezählt wird.

Hinzu kommt, dass der Konzern in der Open-Source-Gemeinschaft nicht unbedingt den besten Ruf genießt und Huawei in China wiederum einen anderen Weg geht. In den Grenzen der Volksrepublik sollen die Nutzer von dem Betriebssystem Hongmeng überzeugt werden, das aus der eigenen Entwicklung stammt.

1 Kommentar

  1. Karsten Frei
    Huawei hat im Smartphonebereich gezeigt wie es geht, jetzt ist der PC Bereich dran. Ich würde das Ganze als Anfang vom Ende für Microsoft sehen. Die Holländer wollen sich vom US Softwarehersteller lösen, und China traue ich so ein Schritt eher zu. Kein Weltuntergang. Konkurrenz belebt das Geschäft.
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