Jetzt ist es raus: Das macht Facebook wirklich mit deinen Bildern

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Eine von Meta und Ray Ban gemeinsam entwickelte Brille mit einer integrierten Kamera soll im Alltag als smarter Ratgeber zur Seite stehen. Wann die Kamera etwas aufzeichnet, bleibt dabei im Dunkeln. Dass die Daten für Trainingszwecke der Meta-KIs genutzt werden, ist nicht auszuschließen.
Ray-Ban Meta Smart Glasses
Ray-Ban Meta Smart GlassesBildquelle: Ray-Ban

Meta ist nicht nur die Mutter hinter den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram sowie dem Messenger WhatsApp. Der Konzern entwickelt auch smarte Brillen für die erweiterte und virtuelle Realität wie die kürzlich vorgestellte Meta Orion und integriert Kameras sowie smarte Funktionen in Modelle von Ray Ban. Zudem gehört die Entwicklung von großen Sprachmodellen (Large Language Modells oder auch LLMs) für KI-Anwendungen zum Geschäft von Meta.

Dabei scheint der führende Anbieter sozialer Netzwerke sich bietende Synergieeffekte zu nutzen, wie ein Bericht von TechChrunch nahelegt. Die zusammen mit Ray Ban entwickelten Brillen sollen mithilfe von künstlicher Intelligenz im Alltag Mehrwerte durch das Auswerten von Bilddaten liefern. Die Funktion wird mit entsprechenden Stichworten – „Hey Meta“ – aktiviert und nutzt die Bilddaten, die aus der Umgebung gewonnen werden. Allerdings findet dieser Prozess kaum im Speicher der Brille statt.

Bilder bleiben nicht in der Brille

Wie der Prozess im Detail funktioniert, verrät Meta nicht. Um möglichst schnelle Antworten liefern zu können, ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Daten in ein multimodales KI-Modell eingespeist werden. Das befindet sich jedoch nicht in der Brille, sondern auf einem Cloudserver von Meta. Damit können die Daten allerdings auch problemlos dazu genutzt werden, die KI zu trainieren. Nicht jedem Nutzer dürfte das in jeder Situation recht sein. Der Konzern gibt sich an dieser Stelle jedoch zugeknöpft. Die Frage nach der Verwendung der aufgezeichneten Bilder und Videos bleibt unbeantwortet. 

Die Vermutung, dass die mit der smarten Ray-Ban-Brille generierten Bild- und Videodaten zu Trainingszwecken der hauseigenen KIs verwendet werden, ist jedoch naheliegend. Meta bedient sich zumindest in den USA bereits umfassend an den Bildern seiner Nutzer. Auf Facebook und Instagram veröffentlichte Daten werden als öffentlich verfügbar deklariert. Damit können sie im Rahmen der getroffenen Nutzungsvereinbarung als Trainingsgrundlage für die KI-Modelle genutzt werden. In Europa sind die Regelungen zum Datenschutz strenger. Es stellt sich jedoch auch hier die Frage, inwiefern eine Datennutzung unterbunden werden kann, wenn diese erst einmal für eine Analyse durch eine Meta-KI freigegeben und auf die Server des Konzerns gesendet wurden.

Meta bestätigt Nutzung von Bilder für KI-Training

In einer Stellungnahme gegenüber TechCrunch bestätigt Meta jetzt die geäußerten Vermutungen. In Ländern, in denen eine multimodale KI für die Bild- und Videoanalyse zur Verfügung steht, werden die Aufnahmen der Nutzer auch zur Verbesserung dieser KI verwendet. Aktuell geschieht dies nur in den USA und in Kanada, in Europa sind die Datenschutzbestimmungen zu streng. Dabei gibt es nur eine Möglichkeit, um einer solchen Nutzung zu widersprechen. Man muss auf die Funktion als solche verzichten. Damit stehen aber auch viele der Vorteile der KI in der Brille, etwa die Übersetzungsfunktion, nicht zur Verfügung. In Echtzeit kann die Brille aus dem Französischen, Italienischen oder Spanischen ins Englische übersetzen. Allerdings werden die Sprachdaten dazu über einen Meta-Server geleitet und dort gespeichert.

Allerdings unterscheidet der Konzern zwischen klassischen Aufnahmen und Bilddaten, die auf Wunsch des Nutzers durch die Meta-KI analysiert werden sollen. Nur in letzterem Fall soll auf die Daten auch für das Training der KI-Modelle des Konzerns zurückgegriffen werden.

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