Das Verkehrsministerium hat die Entwicklung der Autobahn-App bereits 2018 in Auftrag gegeben. Mitte Juli 2021 berichteten wir: Die App ist fertig und kostenlos für Android-Smartphones und das iPhone erhältlich. In der Anwendung werden Informationen zum Verkehr und Infrastruktur rund um deutsche Autobahnen gebündelt und angezeigt. Die Entwickler der App versprachen: „Die Autobahn-App soll Verkehrsteilnehmern künftig zahlreiche Mehrwerte bieten.“ Und genau das tut die Autobahn-App jetzt und überbietet damit auch Google Maps.
Erweiterung für Google Maps
Als die Autobahn-App vor anderthalb Jahren ausgerollt wurde, waren die Nutzer wenig begeistert und schimpften, die Anwendung sei nutzlos oder „Verschwendung von Steuergeldern“. Das Verkehrsministerium hat der Autobahn GmbH des Bundes knapp 200.000 Euro für die Entwicklung der App gezahlt. Die laufenden Kosten betragen seit April 2019 monatlich 2.261 Euro. Bis heute gingen insgesamt also gut 125.000 Euro für die Autobahn-App drauf. Eine Alternative zu Google Maps ist sie im Laufe der Zeit zwar nicht geworden, doch es gibt Funktionen, die Google Maps nicht bietet.
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So ist eine Navigation mit der Autobahn-App weiterhin nicht möglich. Das will die Anwendung aber auch gar nicht bietet und in Konkurrenz mit Google und Co. treten. Stattdessen will sie App sinnvolle Ergänzungen bieten. Neben aktuellen Verkehrsmeldungen und präzisen Infos zu Baustellen und Staus kann man auch eine Route eingeben und bekommt detaillierte Informationen zu den Streckenabschnitten. Und auf Wunsch lässt sich die Route in Google Maps öffnen. Zudem zeigt die Autobahn-App alle E-Ladesäulen entlang der eingegebenen Strecke – in der Detailansicht sogar mit der Anzahl der Ladepunkte an der Station, Anschlussarten und mit wie viel Kilowatt man dort laden kann.
Versprechen gehalten
Im Bereich „Service“ zeigt die Autobahn-App alle Autohöfe, Tankstellen, Raststätten und Parkplätze an. Tippt man etwa einen Rastplatz an, zeigt die App nun, wie viele PKW- und LKW-Stellplätze es gibt. Eine geniale Funktion für LKW-Fahrer, die Google Maps nicht bietet: Bei vielen Raststätten zeigt die App inzwischen Informationen über freie Parkplätze in Echtzeit an. Somit bleibt einem das Anfahren eines überfüllten Rastplatzes erspart. Übrigens: Die Webcam-Funktion haben die Entwickler als Reaktion auf den Ukraine-Krieg bis auf Weiteres deaktiviert.
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Die Autobahn-App gibt es für alle Nutzer von Android-Handys kostenlos und werbefrei im Google Play Store. Wer ein iPhone hat, finde die Anwendung ebenfalls gratis im Apple App Store. Die App des Verkehrsministeriums wurde inzwischen mehr als 100.000 Mal heruntergeladen und wird von Nutzern überwiegend positiv bewertet. Die Entwickler haben sich also an ihr Versprechen gehalten und bieten mit der Autobahn-App immer neue Mehrwerte, die man bei Google Maps vergeblich sucht.
und was hat die App nun mit Google Maps zu tun? Im Grunde nichts!
Wer sonst irgendeine Navigations-App nutzt könnte von der erwähnten App genau so abgesprochen sein, sofern man denn auf deutschen Autobahnen unterwegs wäre