215,6 Millionen SIM-Karten erwarten die deutschen Netzbetreiber in ihren Netzen gegen Ende des Jahres. Das wären 7,2 Prozent mehr als Ende 2024, als es noch 201,2 Millionen waren. Zu diesem Ergebnis kommt der Branchenverband VATM in seiner jetzt zusammen mit Dialog Consult vorgestellten Marktstudie 2025. Bemerkenswert dabei ist, wie schnell eine bestimmte Art von SIM-Karten an Bedeutung gewinnt. Doch da sie unsichtbar sind, nimmt sie niemand bewusst wahr: Es geht um M2M-SIM-Karten. Das sind SIM-Karten, die ausschließlich zur Kommunikation von Maschinen dienen. Beispiele sind moderne Autos oder vernetzte Scanner von Paketdiensten, aber auch Windkraftanlagen oder Smart Meter.
M2M-SIM-Karten: Bedeutung wächst rasant
94,8 Millionen dieser M2M-Karten erwarten die Netzbetreiber in Deutschland Ende des Jahres – ein Wachstum von 21,1 Prozent binnen Jahresfrist. Schon von 2023 auf 2024 war dieser Markt mit einem Wachstum von 24,3 Prozent nahezu explodiert. Das zeigt, dass die Vernetzung in Deutschland immer weiter voranschreitet. Die SIM-Karten zur Maschinenkommunikation machen dabei inzwischen einen Marktanteil von 44 Prozent an der Gesamtzahl der SIM-Karten aus.
Persönliche SIM-Karten, etwa in deinem Handy oder Tablet, werden hingegen sogar weniger. Der Studie zufolge werden Ende 2025 106,9 Millionen persönliche SIM-Karten erwartet, das sind 500.000 weniger als Ende 2024. Weitere 12,6 Millionen SIM-Karten gelten als Wenignutzer-SIM-Karten. Sie wurden in den vergangenen drei Monaten nicht genutzt. 1,3 Millionen SIM-Karten stecken in Routern und kommen als Ersatz für das Festnetz zum Einsatz.
Das zeigt auch: Der Mobilfunkmarkt für Privatkunden ist gesättigt. Im Schnitt hat jeder Einwohner 1,27 SIM-Karten. Berücksichtigt man, dass Kinder bis zu einem gewissen Alter zwar als Einwohner zählen, aber keine SIM-Karten besitzen, ist der tatsächliche Schnitt noch weitaus höher. Erschreckend dabei: 7,8 Millionen SIM-Karten in Deutschland nutzen weder LTE noch 5G. Sie sind von der drohenden GSM-Abschaltung unmittelbar betroffen.
GSM wird schon zurückgebaut
Apropos GSM-Abschaltung: Mehr als 77.000 GSM-Sendemasten gibt es gemäß VATM-Marktstudie noch. Doch die Zahl sinkt. Binnen Jahresfrist sollen es etwa 1.000 Masten weniger werden, während die Zahl an LTE-Sendern um etwa 1.000 Masten auf 89.100 steigt. 5G-Sender gibt es Ende des Jahres 76.300 und damit 26.000 mehr als ein Jahr zuvor. Dabei werden viele Standorte von mehreren Netzbetreibern genutzt. Insgesamt geht man von 93.200 Mobilfunkstandorten in Deutschland aus.
Die Sendemasten werden in der Regel über Richtfunk oder Glasfaser angebunden, damit deine Daten und Gespräche überhaupt transportiert werden können. Erstaunlich: 800 Standorte von Mobilfunksendern sind demnach bis heute nur über ein Kupferkabel angebunden. Schnelles Internet können diese Masten kaum liefern.
