Schon seit vielen Jahren gibt es zwischen Apple und Google ein Abkommen für die Standardsuchmaschine auf iPhone und Co. Dies sorgt für Einnahmen in Millardenhöhe bei Apple. In Zukunft könnte das Geld aber auch in die andere Richtung fließen. Wie Bloombergs Mark Gurman berichtet, ist Apple auf der Suche nach einem Partner für seine AI-Pläne. Konkret soll es um eine Integration des AI-Modells Gemini gehen. Damit könnte im kommenden iOS 18 und dem iPhone 16 mehr Google als je zuvor stecken.
iOS 18: Apple will AI-Funktionen von Google
Wie der üblicherweise gut informierte Bloomberg-Reporter schreibt, finden derzeit aktive Unterhaltungen zwischen den beiden Tech-Giganten statt. Apple will demnach die AI-Modelle von Google lizenzieren, um damit einige der kommenden Features in iOS 18 umzusetzen. Es soll auch Gespräche zwischen dem iPhone-Hersteller und OpenAI, den Entwicklern von ChatGPT, gegeben haben.
Derzeit gibt es noch keine konkreten Informationen zu den genauen Vertragsbedingungen. Es ist also beispielsweise unklar, wie ein Branding der generativen KI-Modelle von Google in iOS 18 aussehen könnte.
Frühere Berichte sprachen davon, dass Apple an einem eigenen Modell arbeitet. Das hauseigene Projekt soll auf den Codenamen Ajax hören. Ein interner Chatbot, der darauf basiert, wurde als „Apple GPT“ bezeichnet.
Ein wichtiger neuer Aspekt soll auch in iOS 18 die Künstliche Intelligenz sein, die durch diese Modelle ermöglicht wird. Samsung und auch Google selbst hatten derartige Features im Galaxy S24 und den Pixel-Smartphones gezeigt. Beim iPhone geht es unter anderem darum, dem Sprachassistenten Siri unter die Arme zu greifen. Die AI könnte aber auch an anderen Stellen hilfreich sein. So ist etwa denkbar, dass Musik-Playlisten automatisch erstellt werden könnten. Mail, Pages oder die Nachrichten-App könnten ebenfalls von einer derartigen Integration profitieren. Hier könntest du längere Texte von der KI erzeugen lassen.
Google bietet unterschiedliche Varianten von Gemini an. Neben Modellen, die in der Cloud arbeiten, gibt es mit „Gemini Nano“ auch eine Version, die speziell für die Arbeit auf den Endgeräten gedacht ist. Diese kann also direkt auf deinem Smartphone oder Tablet laufen. Es würde sich damit für iOS 18 anbieten.
Ankündigung nicht vor Apples Entwicklerkonferenz
Bloomberg erwartet aktuell, dass sich die beiden Unternehmen Zeit bis zu einer offiziellen Ankündigung zu der Zusammenarbeit nehmen werden. Ein öffentlicher Deal wird also wohl nicht vor der üblicherweise im Juni stattfindenden Entwicklerkonferenz WWDC angekündigt. Teil der Konferenz ist traditionell auch die erste Präsentation der kommenden Betriebssysteme. Es wäre also der perfekte Zeitpunkt, um die Zusammenarbeit mit Google in iOS 18 zu offenbaren.
Gemini ist aber nicht ohne Kontroversen. In den vergangenen Wochen zeigten sich etwa deutliche Probleme beim Bildgenerator. Auf eine Anfrage nach deutschen Soldaten aus dem Jahr 1943 erstellte das System beispielsweise Bilder mit Gesichtern von Personen afroamerikanischer und asiatischer Abstammung. Die Möglichkeit, Bilder mit Gemini zu erzeugen, wurde daraufhin von Google deaktiviert.