Nachdem Apple im August 2021 erstmals die neuen Funktionen in iOS angekündigt hatte, folgt nun die Aktivierung auf deutschen und französischen iPhones. Es handelt sich bei dem System nicht um das viel umstrittene System, welches Bilder beim Upload in iCloud prüfen sollte. Wie Der Spiegel berichtet, kann der neue Scanner nach der Installation von iOS 16 Beta 4 optional in der Familienfreigabe für Kinder in der Familie aktiviert werden.
iOS 16: Optionale Nacktbilderkennung für deutsche Nutzer
Die neue Kinderschutzfunktion ist damit keineswegs standardmäßig für alle Nutzer von Apples Nachrichten-App aktiv. Eltern müssen diese explizit für das Kind aktivieren. Einmal aktiviert, überwacht das System ein- und ausgehende Bilder, die das Kind empfängt oder verschickt. Damit will Apple verhindern, dass ein Kind ungewünschte Nacktbilder ansieht oder selbige verschickt. Dies soll sexuellem Missbrauch und Grooming verhindern.
Erhält ein Kind ein Foto, welches von Apples Scanner als Nacktfoto eingestuft wurde, wird das Bild zunächst nicht dargestellt. Erst wenn sich ein Kind explizit nach einer Warnung zur Darstellung entschlossen hat, wird das Foto von iOS 16 sichtbar gemacht. Alternativ kann es den Kontakt aber auch blockieren oder jemanden über das Bild informieren. Die Eltern werden nicht automatisch benachrichtigt, wenn ein derartiges Foto erkannt wurde.
Die Prüfung der Bilder geschieht laut Apple lokal auf dem iPhone. Das Unternehmen sagte weiter, dass unter die Definition „Nacktheit“ auch Bilder fallen, auf denen Genitalien zu sehen sind. Im vergangenen Jahr war noch die Rede von „explizit sexuellen Fotos“.
Bislang ist das Feature für deutsche und französische Nutzer lediglich Bestandteil von iOS 16 Beta 4. Das derzeit für die breite Öffentlichkeit verfügbare iOS 15.6 bietet die Funktion hierzulande nicht. Die finale Version von iOS 16 wird im kommenden Herbst, vermutlich Mitte September, erscheinen.