Internet-Pass eingeführt – diese Seiten bald ausweispflichtig

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Einige Websites sollen sich künftig nur dann aufrufen lassen, wenn man sich zuvor per QR-Code und Smartphone-App verifiziert. Doch warum ist dem so und wo soll das neue Prinzip bereits in den kommenden Monaten Anwendung finden?
Diese Seiten sind bald ausweispflichtigBildquelle: Cobalt S-Elinoi / shutterstock.com

Ein digitaler Ausweis ist bereits seit Jahren sowohl innerhalb der Landesgrenzen als auch auf europäischer Ebene im Gespräch. Nun hat Spanien einen Vorstoß gewagt und mit Cartera Digital Beta einen Online-Pass vorgestellt – allerdings mit Fokus auf Altersverifikation. Die Funktionsweise ist dabei überaus simpel, doch die meisten Internetnutzer dürften dennoch mehr als zwiegespalten sein. Und dafür gibt es gute Gründe.

Neuer Porno-Ausweis vorgestellt

Der neue digitale Pass ist in erster Linie dafür gedacht, den Zugang Minderjähriger zu pornografischen Inhalten zu unterbinden. Nutzer, die sich die Cartera Digital Beta-App herunterladen, werden ihre Identität zunächst mit ihrem Personalausweis verifizieren müssen. Ähnlich, wie es hierzulande beim Abschluss eines neuen Mobilfunk-Tarifs der Fall ist.

Wurde die App eingerichtet, fungiert sie als eine Art digitaler Schlüssel. Der Plan sieht vor, dass Internetnutzer, die eine Website für Erwachsene aufrufen, zunächst einen QR-Code scannen und sich auf diese Weise verifizieren sollen. Damit Kinder die Smartphones ihrer Eltern nicht missbrauchen können, wurde die Anwendung selbst derweil mittels Gesichtserkennung oder per Fingerabdruck gesichert.

Aktuell handelt es sich bei der Anwendung – wie schon der Name verrät – lediglich um eine Beta. Doch die spanische Regierung plant, diese bereits in wenigen Monaten fertigzustellen und „auf den Markt“ zu bringen.

30 Tokens pro Monat

Das wirklich Bemerkenswerte an dem neuen System ist nicht die Altersverifizierung per so, sondern ein eingearbeitetes Token-System. Nutzer erhalten monatlich 30 digitale Token, mit denen sie sich auf Erwachsenenseiten einloggen können. Sind diese aufgebraucht, müssen neue Tokens über die App angefordert werden. Zudem scheinen diese nur bis zu zehn Mal auf der gleichen Website eingelöst werden zu können.

Auch in Deutschland wäre eine solche Herangehensweise schon bald im Rahmen des Möglichen. Denn die EU plant, digitale Geldbörsen bis 2023 für 80 Prozent der EU-Bürger zu adaptieren. Zeitgleich soll ab Oktober 2027 ein neues Gesetz auf EU-Ebene in Kraft treten, dass Websitebetreiber verpflichtet, Minderjährigen den Zugang zu pornografischen Inhalten zu verwehren. Beim obligatorischen „Ja, ich bin über 18“-Button dürfte es also so oder so nicht mehr lange bleiben.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Ich lache mich kaputt.
    „Nutzer erhalten monatlich 30 digitale Token, mit denen sie sich auf Erwachsenenseiten einloggen können. Sind diese aufgebraucht, müssen neue Tokens über die App angefordert werden. Zudem scheinen diese nur bis zu zehn Mal auf der gleichen Website eingelöst werden zu können.“

    Jetzt entscheiden die Sittenwächter der EU, wie lange die EU-Bürger Porno konsumieren dürfen.

    Kein Mensch wird sich bei den Seiten einloggen, es ist einfacher portugiesische oder russische Sprache zu lernen, und die Pornoseiten dort besuchen, als sich so ein Schwachsinn zumuten zu lassen.

    Da hat wohl jemand eine Idee gehabt und hat es geschafft von spanischer Regierung Fördergelder dafür zu kriegen.

    OMG, haltet mich fest. Das ist ja ein Witz, schlecht hin.

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