Seit Jahren focht Meta einen rechtlichen Streit mit der EU und der zuständigen Datenschutzbehörde (DCD) in Irland. Stein des Anstoßes war, dass Meta Nutzerdaten ohne die Zustimmung jener sammelte und sie Werbezwecken zuführte. Nun gab der Tech-Gigant jedoch endgültig auf. Daher soll sich bei Facebook und Instagram einiges ändern – und zwar zeitnah.
Instragram und Facebook vor weitreichenden Änderungen
Wie Meta selbst in einem Blogbeitrag verkündet, passt der US-Konzern dessen Vorgehensweise bei der Verarbeitung von Daten für verhaltensbezogene respektive personalisierte Werbung künftig an. Und zwar in der Europäischen Union, Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums und der Schweiz. Ging Meta rechtlich bisher von einem „legitimen Interesse“ aus, das das Unternehmen in die Lage versetzte, Nutzerdaten ohne große Ankündigungen abzugreifen, wird demnächst eine Zustimmung des Nutzers vorausgesetzt. Ein Opt-In-Modell also anstelle eines Opt-out-Verfahrens. Zudem sollen künftig auch die unübersichtlichen Menüs, die Anwender von einer Rücknahme der Einwilligung abhalten sollten, Medienberichten zufolge verschwinden. Stadtessen soll der Nutzerwunsch mittels eines einfachen Ja- oder Nein-Klicks mitgeteilt werden.
Bisher kämpfte Meta gegen eine solche Vorgehensweise an. Denn diese erleichtert es den Anwendern, ihre Daten zu schützen. Umgekehrt erschwert es die Ausspielung personalisierter Anzeigen. Und da diese Art von Anzeigen für Werbetreibende deutlich profitabler ist, könnten Metas Einnahmen schrumpfen. Doch nun scheinen die rechtlichen Mittel erschöpft zu sein. Sodass der Instagram- und Facebook-Mutterkonzern sich gezwungen sah, den Forderungen der EU nachzugeben. Eine wichtige Rolle könnte in diesem Zusammenhang auch ein von Norwegen gestelltes Ultimatum gewesen sein, das eine Opt-in-Option oder einen generellen Stopp personalisierter Werbung vorsah. Dieses führte zu einem temporären Verbot jeglicher personalisierter Meta-Anzeigen in Norwegen.
Änderungen sollen im Herbst greifen
Nach Angaben von Meta würde die Umstellung „keine unmittelbaren Auswirkungen“ auf ihre Dienstleistungen in der fraglichen Region haben. Werbetreibende würden weiterhin personalisierte Werbekampagnen durchführen könne, beruhigt das Unternehmen. Andererseits werde man mit Behörden zusammenarbeiten, um zu prüfen, ob die vorgeschlagenen Lösungsansätze der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Digital Markets Act (DMA) gerecht werden. Laut Informationen des Wall Street Journals plant Meta, bereits Ende Oktober im Rahmen der Datenerhebung auf ein Einwilligungs-Verfahren umstellen.