ING macht Schluss: Das ändert sich jetzt für fast alle Kunden der Bank

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Ende des vergangenen Jahres hat die ING viele seiner Kunden mit zusätzlichen Kosten verärgert. Zu Beginn des Jahres aber gab der Deutschland-Chef ein Versprechen ab, das die Bank jetzt einhält – zur Freude fast aller Kunden.
ING macht Schluss: Das ändert sich in wenigen Tagen für fast alle Kunden der Bank
ING macht Schluss: Das ändert sich in wenigen Tagen für fast alle Kunden der BankBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Die Zeit von kostenlosen Bank-Konten scheint gezählt. Waren Direktbanken wie die ING, DKB oder Comdirect lange eine kostenlose Alternative zu Sparkassen und Co., zogen viele vergangenes Jahr die Reißleine. Neben Gebühren, etwa für die EC-Karte, führten viele Banken auch Strafzinsen ein. Auch die ING, die größte Direktbank Deutschlands, erhebt jetzt deutlich früher Negativzinsen und wälzte die Kosten auf ihre Kunden ab.

ING: Die Bank hält ihr Versprechen ein

Ende 2021 schlug die Nachricht ein wie eine Bombe. Die ING teilte ihren Kunden mit, dass man das Geld sicher anlegen wolle. Dabei entstünden durch den negativen Einlagenzins der EZB (Europäische Zentralbank) und den negativen Renditen am Kapitalmarkt hohe Kosten für die Direktbank. Trotz eines Gewinns, der vergangenes Jahr bei fast 1,2 Milliarden Euro lag, gab man die Kosten an die Kunden weiter. Und das, so die ING Ende 2021 selbst, werde sich in naher Zukunft voraussichtlich auch nicht ändern.

Am 1. März 2022 folgte dann die Umsetzung. Fortan erhob die ING ein sogenanntes Verwahrentgelt von 0,5 Prozent pro Jahr für Guthaben über 50.000 Euro. Wer also zu viel Geld auf dem Konto hat, muss seitdem Strafzinsen zahlen.

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Mitte Februar aber meldet sich Deutschlands ING-Chef Nick Jue zu Wort und sagte, dass man die Verwahrentgelte für Privatkunden streichen wolle. „Sobald die Europäische Zentralbank sich von ihrer Minuszinspolitik verabschiedet, werden wir keine Verwahrentgelte für Privatkunden mehr erheben“, erklärt der Vorstandschef der Bank. „Das ist ein Versprechen“, betonte der Banker. Und diese Versprechen hält die ING tatsächlich ein.

Das müssen Kunden jetzt wissen

Zum 1. Juli 2022 streicht die ING die Strafzinsen für fast alle Kunden. Die Freibeträge für Guthaben auf Giro- und Extra-Konten (Tagesgeld) steigen anschließend von derzeit 50.000 auf 500.000 Euro pro Konto. „Mit der Erhöhung des Freibetrags für Guthaben auf dem Giro- und Extra-Konto entfällt das Verwahrentgelt für 99,9 Prozent unserer Kundinnen und Kunden“, sagt Jue.

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„Wir haben als eine der letzten Banken ein Verwahrentgelt eingeführt und schaffen es als eine der ersten quasi wieder ab.“ Kunden, die bereits einem Verwahrentgelt für Guthaben über 50.000 Euro zugestimmt haben, gelten die Freibeträge von 500.000 Euro pro Konto ab dem 1. Juli automatisch. Für Kunden, die nach dem 1. Juli 2022 ein Konto bei der ING eröffnen, gelten die neuen Freibeträge ebenfalls.

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11 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Ina

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  2. Nutzerbild Ina

    Ja nein

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  3. Nutzerbild Alexander

    Was passiert mit bereits gezahlten Jahresgebühren? Bekommt man dann 75% wieder zurück?

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  4. Nutzerbild Hakko

    Das Versprechen war die Strafzinsen wieder abzuschaffen. Sie bleiben aber erhalten. Das Versprechen wurde also gebrochen

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  5. Nutzerbild AmandaBlack

    Nein, das Verwahentgeld wurde abgeschafft.

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  6. Nutzerbild Thomas Thamm

    Lieber mit 0.5 % ins minus.das ist kalkulierbar.

    Als viele investierte Anleger mit zeitweise minus 30 -60,70 und mehr Prozent unter Wasser.

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  7. Nutzerbild Thomas Thamm z

    Lieber mit 0.5 % ins minus.das ist kalkulierbar.

    Als viele investierte Anleger mit zeitweise minus 30 -60,70 und mehr Prozent unter Wasser.

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  8. Nutzerbild Heiko

    Selbst wenn es nicht abgeschafft wurde, als Normalsterblicher muss man erstmal 500.000€ an die Seite legen können und dann reicht das doch mehr als dicke im alter

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  9. Nutzerbild Rafael

    2×500.000€=1.000.000€ (Girokonto und Extrakonto) sollten den Normalsterblichen von dem Gedanken Verwarngeld zahlen zu müssen erstmal befreien…

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  10. Nutzerbild Nana

    Interessant, wie man denen, die bereits über viel Geld verfügen, wieder etwas schenkt, während diejenigen, die mit jedem Cent rechnen müssen, immer noch „bestraft“ werden. Wenn die ING ihre Versprechen wirklich einhalten würde, würde sie die eingeführten Mindesteinlagen (derzeit mtl. ca. 700 €) wieder streichen und somit wieder ein kostenloses Konto anbieten. Außerdem hätte sie die Dispozinsen deutlich senken müssen während der Null-Zins-Politik, ist aber auf rd. 7 % verharrt. ING = Nein Danke!

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  11. Nutzerbild Matthias

    Interessant, was man denen, die nichts haben (bestimmt auch, weil ein kleiner Teil davon überhaupt nicht arbeitet.) in den Hintern schieben soll. Ich kann jede Bank verstehen, die eine mtl. Mindesteinlage haben möchte. Und 700 Euro ist doch eine machbare Hürde.
    Banken sind keine Wohlfahrtsunternehmen, das sollte auch jeder verstehen.

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