Ist der Strom weg, zündet man eine Kerze an und wartet auf dessen Rückkehr. Dass es nicht so einfach ist, dürfte Lesern des Marc Elsberg-Bestsellers Blackout bereits bewusst sein. Daher gilt es in einer Strommangellage, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, einen Zusammenbruch der Stromversorgung zu verhindern. Der Schweizer Bundesrat hat nun einen neuen Verordnungsentwurf dazu vorgelegt, wie eine Senkung des Stromverbrauchs in der Telekommunikationsbranche aussehen könnte. Und dieser umfasst durchaus auch drastische Maßnahmen.
Unfallstrategie in mehreren Phasen
Der am 21. Februar 2024 vorgestellte Verordnungsentwurf sieht drei Stufen vor, beginnt jedoch schon vorher. So sollen noch vor Einleitung der ersten Phase Websites mit einem hohen Datenverkehr blockiert werden. Von der Sperre betroffen wären in erster Linie Multimedia-Plattformen wie YouTube und Spotify sowie soziale Netzwerke. Welche Websites konkret betroffen sein werden, wird allerdings erst im Krisenfall festgelegt.
Anschließend wird die erste Stufe eingeleitet, welche die Abschaltung hoher Mobilfunk-Frequenzbänder vorsieht. Ferner sollen große Datenmengen nur noch verzögert übertragen werden. Auf die erste Phase folgen mittlere Mobilfunk-Frequenzbänder – abermals gefolgt von einer Stilllegung von 10 Prozent der Makro-Antennenstandorte in Stufe drei.
Die Auswirkungen auf die Bevölkerung fasst der Bundesrat vergleichsweise einsilbig zusammen. Demnach würden die Maßnahmen die Datenübertragung erschweren können. Zudem könne es zu längeren Wartezeiten oder fehlenden Datenverbindungen kommen – etwa bei Bezahlterminals oder bei Authentifizierungsvorgängen. Eine Netzabschaltung oder ein unkontrollierter Netzzusammenbruch hätten jedoch weitaus gravierendere Folgen für die Telekommunikation.
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Einschränkungen für das Festnetz
Die zuvor aufgeführten Maßnahmen werden im Mobilfunk umgesetzt. Auch, damit die daraus resultierenden Stromeinsparungen die Aufrechterhaltung der Kommunikation über das Festnetz gewährleisten. Auf diese Weise möchte die Regierung, selbst in einer Krisensituation einen Kommunikationskanal garantieren. In einem Begleitdokument unterstreichen die Verantwortlichen allerdings, dass das Maßnahmenpaket zeitgleich zu einer Mehrbelastung des Festnetzes durch einen erhöhten Datenverkehr führen wird.
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Ach, da geht es um Stromeinsparungen? Ich hatte erst Mal den Eindruck es ging darum, in einer „Krise“ die Kommunikation einzuschränken. Bei inneren Unruhen zum Beispiel. Aber so kann man sich irren. Gut, dass die Regierung so vorausschauend handelt.