Immer einen Sitzplatz im Zug: So will die Deutsche Bahn helfen

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In wenigen Minuten kommt der Zug, doch in welchem Wagen bekomme ich einen Sitzplatz? Eine neue Technologie der Deutschen Bahn soll Abhilfe schaffen. Jetzt können die ersten Kunden diese im Alltag ausprobieren.
Lightgate Technik der Deutschen Bahn im Einsatz

Lightgate Technik der Deutschen Bahn im Einsatz

Keine Seltenheit im Berufsverkehr: Man steigt in den Zug ein und alle Sitzplätze sind belegt. Geht man jetzt durch den Zug und versucht, einen freien Platz in einem anderen Wagen zu finden? Oder bleibt man lieber im Gang stehen? Viel praktischer wäre es doch vor dem Einsteigen zu erfahren, wo noch freie Sitzplätze sind. Dafür hat die Deutsche Bahn jetzt eine Lösung.

Deutsche Bahn zeigt Auslastung pro Wagen an

Genau das möchte die Deutsche Bahn ihren Kunden ermöglichen. In Berlin wurde die Technik jetzt verbaut und soll schrittweise weiter ausgerollt werden. Fahrgäste können noch vor Einfahrt des Zuges auf den Anzeigen am Bahnsteig erkennen, wie voll der Zug sein wird. Dabei werden die einzelnen Wagen je nach Auslastung in Grün, Gelb oder Rot angezeigt.

Grün signalisiert viele freie Plätze, Gelb steht für eine mittlere Belegung und bei einer roten Anzeige ist die Auslastung besonders hoch. Ist ein Zug beispielsweise in den vorderen Wagen besonders stark ausgelastet, können Fahrgäste bereits am Bahnsteig nach hinten laufen und in einen weniger stark ausgelasteten Wagen einsteigen. Bisher finden sich die Informationen zur Auslastung nur an den Bahnsteigen. Ob sie auch in die App der Deutschen Bahn integriert werden, ist nicht bekannt.

Die neue Auslastungsanzeige der Deutschen Bahn

Technik und Datenschutz

Die eingesetzte Technik nennt sich Lightgate und wird auf der Strecke verbaut. Dasselbe System kommt bereits bei der S-Bahn in Hamburg zum Einsatz und wird jetzt auch in Berlin getestet. An den Zügen selbst muss keine Änderung vorgenommen werden. Die komplette Technik steckt in Sensoren entlang der Strecke.

Die Lightgate-Sensoren kann man sich wie große Lichtschranken vorstellen. Beim Durchfahren misst der Sensor wie viel Licht durch die Fenster tritt und kann damit die Auslastung bestimmen. Das Licht vom Sensor ist kaum sichtbar und benötigt keine Kameras. Andere Technologien zur Erkennung der Auslastung greifen auf die Überwachungskameras im Zug zurück. Das ist hier nicht der Fall.

Beim Durchfahren ermittelt der Sensor neben der Auslastung auch, um welchen Zug es sich handelt und wie viele Wagen zur Verfügung stehen. Auch diese Informationen sind für den Fahrgast auf dem Display am Bahnhof erkennbar.

Deutsche Bahn und Fahrgäste profitieren

Die neue Technik macht es nicht nur Kunden einfacher, einen freien Sitzplatz zu finden, sondern hilft auch der Deutschen Bahn und anderen Verkehrsunternehmen bei der Planung. So kann die Bahn genaue Daten über die Auslastung der Züge zu allen Tageszeiten und Wochentagen sammeln. Diese lassen sich für künftige Planung verwenden. Etwa um mehr Fahrten zu besonders gefragten Zeiten anzubieten oder die Anzahl an benötigten Bussen für einen bevorstehenden Schienenersatzverkehr korrekt zu bemessen.

Bildquellen

  • Lightgate Technik der Deutschen Bahn im Einsatz: Tom Hartung
  • Lightgate Technik der Deutschen Bahn im Einsatz: Deutsche Bahn AG / Heye Jensen

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