Schweinerei im Supermarkt: Mit diesen 12 Tricks werden Kunden reingelegt

5 Minuten
Während die Preise für Lebensmittel und Drogerieartikel immer weiter steigen, werden Kunden im Supermarkt auch noch getäuscht und reingelgt. Ob bei Aldi, Lidl oder Kaufland: Mit den folgenden 12 Tricks führen Supermärkte Kunden hinters Licht.
Schweinerei im Supermarkt: Mit diesen 12 Tricks werden Kunden reingelegt
Schweinerei im Supermarkt: Mit diesen 12 Tricks werden Kunden reingelegtBildquelle: Gonzalo Carlos Novillo Lapeyra / Pexels

Wer bei Aldi, Lidl, DM oder Rossman einkaufen geht, muss immer mehr zahlen. Wie die Verbraucherzentrale Hamburg festgestellt hat, sind die Preise für Lebensmittel und Drogerieprodukte im vergangenen Jahr stetig gestiegen. Doch für Kunden ist das im Supermarkt nicht immer und sofort ersichtlich. Denn: Hersteller und Händler bedienen sich zahlreicher Maschen, um höhere Preise zu verschleiern.

Im Supermarkt abgezockt: Das sind die 12 Tricks

Während die Verbraucherzentrale Hamburg die „Mogelpackung des Jahres“ sucht, zeigt der Verbrauchschutz 12 Tricks, mit denen man als Kunde im Supermarkt ausgetrickst wird. Und oftmals bekommt man gar nicht mit, dass man über den Tisch gezogen wird. Und das sind die Tricks der Händler:

1. Shrinkflation-Trick

Während die Größe der Verpackung gleich bleibt und sich auch am Preis nichts verändert, schrumpft der Inhalt eines Produkts. Ein Beispiel, das die Verbraucherzentrale Hamburg aufzeigt: Das Unternehmen Katjes etwa, Kandidat 1 bei der Wahl der „Mogelpackung des Jahres“, reduziert die Füllmenge vieler Fruchtgummi-Packungen von 200 auf 175 Gramm, während der Preis gleich bleibt. Das verteuerte die Süßigkeiten um mindestens 14 Prozent.

2. Mehr-drin-Trick

Ein Produkt mit mehr Inhalt suggeriert zunächst ein Schnäppchen, wird im Supermarkt aber häufig zu einem deutlich höheren Preis verkauft. So wirbt etwa Campari für seinen Aperol Spritz mit dem Hinweis „Neu jetzt mit mehr Inhalt“. Doch, so die Kritik des Verbraucherschutzes: „Unterm Strich ist das Mixgetränk 31 Prozent teurer, denn der Preis ist überproportional gestiegen.“

3. Günstiger-Trick

Im Supermarkt ebenfalls zu beobachten: Bei einem Produkt wird nicht nur die Füllmenge gesenkt, sondern auch der Preis. Das mag zunächst logisch erscheinen, doch der Preisnachlass entspricht oftmals nicht dem reduzierten Inhalt. Aldi etwa hat einen Bio Fencheltee im Angebot, dessen Hersteller den Inhalt von 75 auf 40 Gramm reduzierte, und der Preis von 1,49 Euro auf 1,19 Euro gesenkt wurde. Doch das entspricht trotzdem einem Preisaufschlag von 50 Prozent.

4. Weniger-drin-und-teurer-Trick

Bei diesem Preistrick sinkt nicht nur die Füllmenge eines Produkts, sondern es wird zusätzlich der Preis erhöht. Auf diese Weise fällt der Preisanstieg deutlich höher aus. Ein solcher Artikel steht bei der Verbraucherzentrale ebenfalls als Kandidat für die Mogelpackung des Jahres zur Wahl. Die Mundspülung Listerine Total Care: Der Inhalt schrumpfte von 600 auf 500 Milliliter, der Preis steigt vermeintlich moderat von 4,45 Euro auf 4,95 Euro. Eine doppelte Preiserhöhung, die fast 34 Prozent beträgt.

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5. Händler-Trick

Supermarkt, ist nicht gleich Supermarkt. Ein und dasselbe Produkt kann bei verschiedenen Einzelhändlern in unterschiedlich gefüllten Packungen im Regal liegen – allerdings zum gleichen Preis. So kosten etwa die Lachgummis von Storck bei Rewe und Budni 1,19 Euro, aber die Packung beim Drogeriehändler Budni hat 50 Gramm weniger Inhalt. Das erkennt der Kunde nur, wenn er von dem Trick weiß und die Gewichtsangaben auf den Verpackungen immerzu miteinander vergleicht.

6. Sammelpack-Trick

Sammelpackungen werden genutzt, um Produkte im Supermarkt scheinbar preisgünstig, jedoch im kleineren Format anzubieten. Beispiel: Der Inhalt des Oreo Eis-Sammelpacks von Froneri schrumpfte 2023 von 4 auf 3 Stieleise mit jeweils 90 statt 110 Millilitern Eis. Dadurch wurde die Eispackung 63 Prozent teurer, obwohl der Verkaufspreis gleich blieb.

7. Skimpflation-Trick

Durch einen geringeren Anteil an wertgebenden Zutaten verschlechtert sich die Qualität eines Produkts. Die Hersteller sparen Kosten und erhöhen ihre Marge. Bei seinem Kærgården Mischstreichfett beispielsweise senkte Hersteller Arla den Anteil an Butter und Rapsöl und fügt stattdessen mehr Wasser zu. Dass dieser Trick einem Kunden im Supermarkt auffällt, ist wohl nahezu ausgeschlossen.

8. Dosier-Trick

Veränderte Dosiervorgaben führen dazu, dass größere Mengen eines Produkts verbraucht werden. Bei vielen Sirupsorten von Sodastream soll man seit 2023 pro Liter Getränk mehr Konzentrat einsetzen. Gleichzeitig schrumpfte die Füllmenge pro Flasche, sodass der Preis um 33 Prozent stieg.

9. Markenwechsel-Trick

Die Einführung eines Produkts unter einer anderen Marke nutzen Hersteller oft, um den Preis drastisch zu erhöhen. Mondelez produziert seine ehemaligen 7Days Brotchips seit 2023 unter der Marke Tuc als Bake Rolls. Die Rezeptur des Snacks wurde praktisch nicht verändert. Dennoch kosten die Chips im Supermarkt 127 Prozent mehr.

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10. Größere-Packung-Trick

Die Verpackung wird größer, aber die Füllmenge kleiner – wie bei der Chocolat Amandes, die bei Aldi im Verkaufsregal liegt. Der Umkarton der Schokolade ist seit vergangenem Jahr 22,5 statt 18 Zentimeter lang, der Inhalt aber von 184 auf 150 Gramm geschrumpft. Um insgesamt 30 Prozent teurer wird das Produkt, obwohl die Packung darüber hinwegtäuscht.

11. Sorten-Trick

Verschiedene Sorten eines Produkts verkaufen Rewe, Edeka und Co. mit weniger Inhalt. Die Verbraucherzentrale hat auch für diesen Trick ein Beispiel. Der große Bauer-Joghurt etwa. Die Sorten Schokosplit Erdbeere und Pürierte Früchte stehen beispielsweise mit nur 225 Gramm pro Becher zum gleichen Preis im Regal wie andere Sorten mit 250 Gramm Inhalt. Der Preisaufschlag: 11 Prozent.

12. Füllmengenkarussell-Trick

Manche Hersteller verändern regelmäßig die Füllmengen ihrer Produkte. Das stiftet Verwirrung und erschwert den Preisvergleich, wie im Fall der Pringles Chips: 200, 170, 195, 180, 165, 190, 200 und 185 Gramm betrug der Inhalt pro Dose von 2006 bis 2022. Wer im Supermarkt nicht auf das Füllgewicht achtet, zahlt damit bis zu 90 Prozent mehr.

Supermarkt-Abzocke muss aufhören: Das fordert der Verbraucherschutz

Wer denkt, dass nur wenige Produkte bei Aldi, Lidl oder Edeka von der versteckten Preiserhöhung betroffen sind, täuscht sich. Die Mogelpackungsliste der Verbraucherzentrale ist unglaublich lang. „Viele Verbraucher fühlen sich von der Politik im Stich gelassen“, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Man möchte, dass Produkte mit wenig Inhalt nicht mehr im Regal bei Aldi, Lidl und Co. stehen dürfen, sondern alle Verpackungen von den Herstellern grundsätzlich bis zum Rand befüllt werden müssen.

Mitreden

3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Frank I.

    Das wir Verbraucher von den Herstellern und Supermärkten verarscht und abgezockt werden, ist warscheinlich auch schon den letzten von uns aufgefallen.
    Nur was sollen wir denn machen, wir müssen einkaufen um zu überleben.
    Aber vielleicht können ja die Verbraucherzentralen in Deutschland, gegen diese Abzocke etwas machen und Gerichtlich erwirken, dass Hersteller und Supermärkte diese Abzocke unterlassen müssen, und im Zweifelsfall wenn sie es nicht unterlassen, horrende Strafen zahlen müssen.
    Aber ich denke, dass meine Gedanken nur ein Wunschdenken ist und nicht’s dagegen unternommen wird.

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  2. Nutzerbild Samsdas

    „Schweinerei im Supermarkt: Mit diesen 12 Tricks werden Kunden reingelegt“

    Hier wird klar suggeriert, das die Supermärkte einen reinlegen, als nächstes werden Beispiele genannt, die von Supermärkten gar nicht in Form von Eigenmarken herstellt, sondern Hersteller, wo der Supermarktkette Kunde ist, wenn diese ihre Füllmengen oder Preise ändern, kann der Supermarkt gar nix dafür.
    Hinzu kommt, wenn ich 12x die genau gleiche Methode anwende, ist dies 1 Sache die 12 mal passiert ist, nicht 12 Sachen die je 1x passiert.
    Richtig wäre die Überschrift:

    Schweinerei im Supermarkt: Mit diesen 1 Trick werden Kunden reingeleg vom Hersteller der Produkte/Nur die Eigenmarken der Supermärkte sind davon ausgenommen.

    oder so. Mir tut der Autor leid, hat einen so schönen Beruf gelernt und muss sowas schreiben, inhaltloser Klickbase.

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  3. Nutzerbild Norbert

    Dem Gesetzgeber(Bundestag) interessiert das herzlich wenig. Hauptsache, der Bevölkerung wird recht viel Geld aus der Tasche gezogen, damit es diesen „gewählten Vertretern des Volkes „ auch weiterhin gut geht. Das ist ein erbärmlicher Zustand dieser Politik.

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