Rachepornos von dir im Netz? Das ist sehr viel wahrscheinlicher, als du glaubst

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Dass Rachepornos von dir im Netz auftauchen, ist gänzlich ausgeschlossen? Denn sie existieren nicht? So war es bisher. Doch doch moderne Video-Manipulationstechnologie – auch bekannt als Deepfake – macht dies möglich. Und zwar im gewerblichen Ausmaß.
Deepfake
Mittels Deepfake generierte RachepornosBildquelle: Wachiwit/Shutterstock.com

Im Internet findet sich eine schier endlose Menge an nicht freiwillig verbreitetem pornografischen Material. Ein Beleg dafür, dass solches Material, sofern es existiert, niemals gänzlich vor einer Veröffentlichung geschützt ist – ungeachtet aller Sicherheitsvorkehrungen. Sei es durch einen rachsüchtigen Ex-Partner oder einen erfolgreicheren Phishing-Angriff. Doch nun haben auch Bürger Grund zur Sorge, die niemals pornografisches Material erstellt haben. Der Grund: Deepfake-Videos.

Deepfake: Rachepornos für nur 300 Dollar/Minute

Das Geschäft mit Deepfake-Videos scheint einem Bericht des Sicherheitsdienstleisters Kaspersky zufolge zu florieren. Im Darknet finden sich zahlreiche Anfragen sowie Angebote zum Erstellen von Deepfake-Video- oder Bildmaterial. Die Kosten halten sich zumindest bei minderer Qualität in Grenzen. Breis 300 US-Dollar sollen zur Finanzierung eines einminütigen Deepfake-Clips ausreichen. Je nach Komplexität des Projekts kann der Minutenpreis jedoch auf bis zu 20.000 US-Dollar ansteigen.

Laut Kaspersky verfolgen die Auftraggeber unterschiedliche Ziele. Manchmal ist Rache das Leitmotiv. So sollen Nutzer Aufträge zur Anfertigung von pornografischer Inhalte erteilt haben – und vor solchen ist niemand gefeilt. Ferner lässt sich pornografisches Material – ob nun eine Fälschung oder nicht – auch als Druckmittel bei Erpressungen verwenden. Doch die Deepfake-Technologie kommt auch anderweitig zum Einsatz.

Laut Kaspersky kann der Fokus von Deepfake-Dienstleistungen auch auf politischer Manipulation oder Finanzbetrug liegen. Oftmals werden etwa Krypto-Streams in Auftrag gegeben. Dabei wird beispielsweise das Filmmaterial einer prominenten Person verwendet, um Livestreams für soziale Netzwerke zu erstellen. Darin versprechen die Verantwortlichen im Namen der Prominenten, jede an sie in Form von Kryptowährung gesendete Einzahlung zu verdoppeln. Allerdings handelt es sich dabei selbstverständlich lediglich um eine Betrugsmasche, im Rahmen derer der Anblick des Prominenten den Eindruck von Seriosität erzeugen soll.

So erkennst du Deepfakes

Zunächst einmal das Offensichtliche: Je besser eine Person informiert ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Falschinformationen erkennt. Insbesondere, wenn man stets eine gesunde Portion Skepsis an den Tag legt. Ferner empfiehlt Kaspersky bei einem Video stets auf Anzeichen wie ruckartige Bewegungen, eine wechselnde Beleuchtung sowie Hautton, seltsames Blinzeln oder schlecht synchronisierte Lippen zu achten. Weitere Tipps verrät unser Deepfake-Ratgeber.

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