"Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden!" Diese "DHL-Gebühren" solltest du nicht zahlen

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Sollst du an DHL Zollgebühren zahlen für ein Paket, das angeblich nicht zugestellt werden könnte? Achtung! Vermutlich steckt dahinter eine Masche, die dich gerade zu Black Friday um dein Geld und deine Daten bringen soll.
Pakete, DHL

DHL

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

DHL, DKB und weitere Fälle

Sparkasse

Derzeit kursieren vermeintliche Mails der Sparkasse: Angeblich läuft deine TAN-Registrierung morgen aus „Sicherheitsgründen“ ab. Um Kontoeinschränkungen zu vermeiden, sollst du die „erforderlichen Schritte rechtzeitig“ durchführen. Doch die Mails lassen sich recht schnell durch diese Anzeichen als Phishing entlarven: unpersönliche Anrede (“Sehr geehrter Kundin, sehr geehrter Kunde“), unseriöse Absenderadresse, Dringlichkeit („rechtzeitig“), kurze Fristsetzung („29.11.2024“), Drohung mit Kontoeinschränkung („Einschränkungen beim Zugriff auf Ihr Konto“).

DKB

Um eine vermeintliche Datenaktualisierung geht es bei der DKB. Oder besser gesagt, Mails die vermeintlich von der DKB kommen. Du bekommst eine Aufforderung zur Datenaktualisierung innerhalb von 48 Stunden, um die Sicherheit Ihres Kontos und den Zugang zu den Dienstleistungen der Bank zu gewährleisten. Ohne diesen Vorgang seien Einschränkungen möglich. In drei Schritten erklären dir die Betrüger, was du tun sollst. Auch hier gilt aber: unpersönliche Anrede, unseriöse Absenderadresse, unprofessionelle Aufmachung (fehlendes Logo etc.), Rechtschreibfehler (scharfes S und Umlaute werden nicht benutzt) und kurze Fristsetzung („48 Stunden“) entlarven den Versuch des Datenklaus schnell.

DHL

„Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden“ – Diesen Betreff möchte niemand lesen. Gerade im Zuge der Black Friday-Woche warten viele DHL-Kunden auf ihre Pakete. Grund für die vermeintlichen Probleme sind unbezahlte Zollgebühren. Das gemeine: Die Absendeadresse ist auf den ersten Blick nicht offensichtlich unseriös. Doch Paketdienst DHL bietet auf der offiziellen Webseite Möglichkeiten zum Abgleich der verwendeten Mailadressen und stellt Richtlinien zur Betrugsbekämpfung zur Verfügung: DHL Richtlinien zur Betrugsbekämpfung. Durch die unpersönliche Anrede („Lieber Kunde“) kannst du jedoch skeptisch werden. Außerdem solltest du dich natürlich hinterfragen, ob du überhaupt ein Paket erwartest, bei dem Zollgebühren anfallen könnten. Dafür müsste es aus dem Nicht-EU-Bereich kommen.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Amazon
  • Booking.com
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Bank
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • HypoVereinsbank
  • ING
  • IONOS
  • Klarna
  • LBB
  • McAfee
  • N26
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Santander
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Strato
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail etwa im Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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