Während der Ideenzug Regionalbahn bereits im kommenden Jahr in den Betrieb mit echten Fahrgästen geht, handelt es sich bei der hier gezeigten S-Bahn um keinen fahrbereiten Zug. Das eigentliche Fahrgestell fehlt, nur das Design und der Innenraum sind fertig. Dafür sind die gezeigten Ideen deutlich abgefahrener.
Eine Tour durch die S-Bahn der Zukunft
Direkt beim Einsteigen fallen die großen Bildschirme über den Türen auf. Auf der gegenüberliegenden Tür werden die nächsten Halte und die Auslastung der einzelnen Wagen dargestellt. So können Fahrgäste direkt beim Einsteigen überprüfen, ob sie im richtigen Zug sind und gegebenenfalls in einen weniger ausgelasteten Wagen durchgehen.

Über der offenen Tür finden Fahrgäste hingegen Informationen zu Anschlüssen am nächsten Bahnhof und eine Orientierungshilfe am Bahnsteig.

Der bisher selten genutzte Bereich am Wagenende besteht aus mehreren Modulen, welche flexibel durch die jeweiligen Verkehrsverbünde getauscht werden können. In der Ideenzug-S-Bahn zeigt die DB hier eine Ladestation für E-Scooter, einen 65-Zoll-Bildschirm mit Netzplan und weiteren Informationen sowie ein Automat zum Kaufen von Masken und Wasser.

Flexibles Sitzangebot je nach Auslastung
Die Auslastung von Regionalzügen unterscheidet sich je nach Tageszeit deutlich. In der Ideenzug S-Bahn probiert die Bahn mehrere Konzepte aus, um das Sitzangebot dynamisch zu steuern.

So finden sich viele Klappsitze im Zug, welche im Berufsverkehr deaktiviert werden können. So können mehr Fahrgäste stehend mitgenommen werden. Wie sinnvoll diese Idee ist, und ob man nicht lieber mehr oder längere Züge einsetzen sollte, ist fraglich. Doch auf dem Weg zum Stadion oder anderen Großveranstaltungen hat eine solch flexible Anordnung seine Vorteile.

Die S-Bahn wird zum Transformers-Zug
Doch die Ideen der Deutschen Bahn gehen noch weiter, als bestimmte Klappsitze zu sperren. So lassen sich 4er-Sitzgruppen zu Sitzbänken am Rand transformieren. Parallel sollen Haltegriffe für die stehenden Fahrgäste aus der Decke fahren.
Ferner experimentiert die Bahn mit Ziehharmonika-artigen Falt-Sitzen. Diese lassen sich mit Schienen an der Seite und im Boden platzsparend zusammenfalten, um mehr Platz für Fahrräder oder stehende Fahrgäste zu schaffen.

Auch zeigt man neuartige Sitze, bei denen ein Fahrrad nur jeweils einen Sitzplatz und nicht eine ganze Reihe an Klappsitzen blockiert.

Panorama-Blick im Ideenzug S-Bahn
Sehr futuristisch kommt das Ende der S-Bahn daher. So präsentiert man diesen Bereich im Ideenzug, mit Sitzbänken und Panorama-Blick. In der Mitte steht ein Luftreiniger.

Der Ideenzug S-Bahn ist kein Prototyp, welcher nach abgeschlossenen Tests in die Produktion geht. Vielmehr handelt es sich um eine Ideen-Plattform, um neue Konzepte auszuprobieren. Welche davon möchtest du in Zukunft umgesetzt sehen?

Alte Menschen passen in diese modernen Wagen offenbar schon gedanklich nicht rein. Oder warum haben die Sitze keine klappbaren Armlehnen, auf die man sich beim Hinsetzen und Aufstehen abstützen kann?