Die Energiewende scheitert häufig beim Einzug in Mietwohnungen. Mieter können nicht frei entscheiden, welche Heizsysteme sie verwenden, da die Heizungsanlage zum Entscheidungsbereich des Vermieters gehört. Allein durch den begrenzten Platz im eigenen Wohnraum lässt sich häufig nur schwer ein zusätzliches Heizgerät integrieren. Eine kompakte und leistungsstarke Mini-Wärmepumpe könnte das in Zukunft ändern.
Mini-Wärmepumpe von schwedischem Hersteller vorgestellt
Auf der ISH in Frankfurt stellte das schwedische Unternehmen Qvantum seine neue Mini-Wärmepumpe Qvantum QG vor. Das Gerät ist kleiner als ein handelsüblicher Geschirrspüler, da es lediglich 23 cm tief, 43 cm breit und 41 cm hoch ausfällt. Die Mini-Wärmepumpe bringt dennoch eine stolze Leistung von 6 Kilowatt und punktet mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ), die viele Wärmepumpensysteme anstreben. Ihre JAZ liegt bei 5, was bedeutet, dass du aus jeder Einheit Strom rund 5 Einheiten Wärme durch deine Mini-Wärmepumpe gewinnst. Ergänzt wird die Wärmepumpe durch einen Warmwassertank von 145 Litern, der ein stolzes Leergewicht von 95 Kilogramm besitzt. Man kann ihn an einer Wand in der Wohnung anbringen, wo er dank seines Designs an einen Kühlschrank erinnert. Auf Wunsch kann die Qvantum QG auch mit 12 Kilowatt Leistung erworben werden.
Dank der modularen Bauweise lässt sich die Mini-Wärmepumpe auf unterschiedliche Arten installieren. Sie kann daher einen einzelnen Haushalt bedienen oder passend installiert werden, um mehrere Wohnungen mit Familien abzudecken. Wärmepumpen entziehen dabei üblicherweise Wärme aus der Umwelt, indem sie sich Grundwasser, dem Erdreich oder der Umgebungsluft bedienen. Die Mini-Wärmepumpe hingegen benötigt ein sogenanntes Niedertemperatur-Wärmenetz, an das das Haus angeschlossen werden muss. Man führt darin Wasser auf einer Temperatur von 10 bis 20 Grad in die Wohnung, dem die Wärmepumpe die Energie schließlich entziehen kann. Damit das umsetzbar wird, müssten Wohngebäude jedoch in einem größeren Maßstab an dieses Niedertemperatur-Fernwärmenetz angeschlossen werden.
Bisher heizt die Mehrheit aller Wohnungen in Europa mit kleinen Gasbrennern, die Qvantum durch eine Kombination aus Mini-Wärmepumpen und Niedertemperatur-Fernwärmenetze ersetzen will. Diese Methode könnte das Heizen für Menschen deutlich nachhaltiger und günstiger gestalten – zumal viele Kommunen ohnehin einen Wärmeplan erarbeiten sollen. Trotzdem kann eine solche Umstellung nicht über Nacht funktionieren und benötigt entsprechende Investitionen. Der schwedische Hersteller glaubt an diese Zukunft und baut eine neue Fabrik auf, mit der er künftig 50.000 Wärmepumpen pro Jahr herstellen will.
Heizsystem mit integrierten Kühl-Optionen
Auch im Sommer kann sich die Mini-Wärmepumpe als Segen für künftige Besitzer erweisen. Sie verfügt neben Optionen zum Erwärmen des Wohnraums auch verschiedene Kälteeinstellungen. Man kann sie daher sowohl zum aktiven als auch passivem Kühlen verwenden. Im Winter wärmt sie somit deine Wohnung, im Sommer sorgt sie dafür, dass die Hitze dir fernbleibt. Dank des natürlichen Kältemittels R290 ist sie von einem Verbot von synthetischen Kältemitteln nicht bedroht. Die Kombination aus Heizung und Kühlsystem in einem Gerät könnte sich für Verbraucher in Zukunft besonders lohnen. Wie teuer man die Qvantum QG in Deutschland anbieten wird oder ab wann sie erhältlich ist, ist noch nicht bekannt.
Leute die sich noch eine reine Gasheizung aufschwatzen lassen sind sowieso Idioten: CO2 Preis, immer höherere Netzkosten. Wer das macht ist dumm!!
Deswegen ist so ein Konzept recht innovativ.
Super, und was kostet so eine Anlage mit Einbau?