Defekte App verursacht körperliche Verletzungen

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Dass Apps den Nutzern schaden können, ist weitreichend bekannt. Nur handelt es sich dabei üblicherweise um psychologischen oder finanziellen Schaden. Aktuell besteht hingegen Gefahr für Leib und Leben. Und das nur wegen eines Bugs, der per Update in eine App gelangte.
Apps, Smartphone
Defekte App sorgt für LebensgefahrBildquelle: Rami Al-zayat / Unsplash

Die US-amerikanische Lebens- und Arzneimittel-Behörde „Food and Drug Administration“ (FDA) hat kürzlich einen Klasse-1-Rückruf über eine App verhängt. Zwar soll die Anwendung nicht physisch zum Entwickler zurückkehren. Doch die höchste Einstufung unterstreicht die Gefahr, die von der Software ausgeht. Bei der App handelt es sich um die Version 2.7 der iOS-Anwendung „t:connect mobile“. Diese kommt in Verbindung mit der t:slim X2-Insulinpumpe des Unternehmens Tandem Diabetes Care zum Einsatz.

Was macht die verbuggte App gefährlich?

Das fehlerbehaftete Update wurde laut FDA-Informationen zwischen dem 12. Februar und dem 13. März 2024 verteilt und sorgt dafür, dass die App immer wieder abstürzt. Anschließend startet iOS diese neu. Es entsteht ein Kreislauf, der sich fortlaufend wiederholt und für eine deutlich erhöhte Bluetooth-Kommunikation zwischen dem Smartphone und der Insulinpumpe sorgt. Dies kann die Akkulaufzeit des medizinischen Geräts seinerseits deutlich verkürzen.

Ist der Akku leer, schaltet sich die Pumpe ab und unterbricht die Insulinzufuhr. Das wiederum kann zu einer Hyperglykämie oder einer diabetische Ketoazidose führen und ist potenziell lebensgefährlich. Nach Angaben der FDA hätten Betroffene bereits 224 Verletzungen gemeldet. Todesfälle mit Bezug zum Software-Bug sind dagegen nicht bekannt.

Entwickler verteilt Update

Aus einem Schreibe des aus Kalifornien stammenden Herstellers medizinischer Geräte geht hervor, dass Betroffene die Anwendung auf Version 2.7.1 updaten sollen. Nutzer werden aufgefordert, stets auf die Warnsignale sowie den Akkustand der Insulinpumpe zu achten. Ferner sollen Anwender den Energiespeicher der Pumpe vor dem zu Bett gehen auffüllen, um ungewollte Abschaltungen in der Nacht zu verhindern. Aus demselben Grund soll das Gerät bereits bei der ersten Akkustands-Warnmeldung an eine Steckdose angeschlossen werden. Zudem sollen Nutzer stets Insulin für den Fall mitführen, dass die Pumpe versagt.

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