Seit der Erfindung des Mobiltelefons wurden die handlichen Wegbegleiter stetig optimiert und mit neuer Hard- und Software bestückt. Der Entwicklungsprozess verläuft meist jedoch evolutionär – in kleinen Schritten also. Revolutionäre Sprünge sind hingegen deutlich seltener. Einen solchen Sprung konnte man beim Einführungsevent des ersten Apple-iPhones beobachten, mit dem die Smartphone-Ära eingeleitet wurde. Ein weiterer Sprung könnte Ende 2018 stattgefunden haben, als das weltweit erste, moderne faltbare Smartphone das Licht der Öffentlichkeit erblickte – das Royole FlexPai. Rund um den Mobile World Congress 2019 in Barcelona präsentierten nun auch die Android-Platzhirsche Samsung und Huawei eigene Versionen des sogenannte „Foldables“. Die beiden innovativen Geräte wurden Galaxy Fold und Mate X getauft. Bis auf ein faltbares Design haben diese allerdings nicht viel miteinander zu tun.
Das Falt-Konzept: Samsung vs. Huawei
Anders als bei „handelsüblichen“ Smartphones, dürften Käufer des Huawei Mate X und des Samsung Galaxy Fold weniger an der Hardware und mehr an der Falt-Funktion interessiert sein. Die gewählten Konzepte unterscheiden sich hier allerdings stark voneinander.
Samsung Galaxy Fold
Das faltbare Samsung-Handy verfügt über gleich zwei Displays. Im zugeklappten Zustand befinden sich eine Triple-Hauptkamera und ein LED-Blitz auf der Rückseite, während auf der Front ein 4,58 Zoll großes Display prangert. Gefaltet erinnert das Galaxy Fold also an ein „normales“ Smartphone, das allerdings vergleichsweise dick ist und mit aller Macht dem Randlos-Trend entgegenwirkt. Klappt man das Handy auf, befinden sich beide eben beschriebenen Hälften auf der neuen Rückseite, während auf der Frontseite ein 7,3-Zoll-großes Display erstrahlt. Die neu gewonnene Bildschirm-Freiheit wird an den Seiten leicht durch einen Kamera-Steg und dicke Ränder eingeschränkt.
Huawei Mate X
Anders als das Galaxy Fold verfügt das Mate X lediglich über ein einziges 8 Zoll großes Display. Das erstreckt sich gefaltet jedoch über beide Gehäuseseiten. Der Falt-Mechanismus befindet sich hier nicht mittig, sodass die beiden geteilten Display-Hälften sich in puncto Größe unterscheiden. Während das Haupt-Display 6,6 Zoll misst, sind es beim kleineren Zweit-Display nur 6,38 Zoll. Die so gewonnene Gehäuse-Fläche sorgt für eine bessere Griffigkeit und beheimatet eine Triple-Kamera. Mithilfe des Zweit-Displays kann diese dann auch als Selfie-Knipse verwendet werden.
Bessere Huawei-Umsetzung vs. höheres Samsung-Potenzial
Unterm Strich dürfte das Design des Huawei Mate X besser gelungen sein. Die Display-Ränder stehen nicht hervor und wirken somit nicht so auffällig. Außerdem entstehen keine Einschränkungen durch ein sehr kleines Display im zusammengeklappten Zustand und beim Aufklappen wird der Gesamteindruck nicht durch einen eher überflüssigen Steg getrübt – schließlich kann man die Hauptkamera des Galaxy Fold dank des kleinen Bildschirms ebenfalls zur Selfie-Knipse umfunktionieren. Dafür ist das Hauptdisplay des Samsung-Geräts in der Hosentasche besser vor Kratzern geschützt. Zudem scheint das Konzept des südkoreanischen Herstellers noch viel Potenzial zu haben. Wenn beispielsweise sowohl das große als auch das kleine Display komplett randlos wären und das Handy etwas in puncto Tiefe abspecken würde, sähe die Sache anders aus.
Die Hardware: Galaxy Fold und Mate X
Abseits des innovativen Konzepts verfügen beide Geräte auch noch über altbekannte Hardware wie einen Prozessor, einen Arbeitsspeicher und einen Akku. Auch in diesen Bereichen unterscheiden sich die beiden High-End-Überflieger voneinander.
Display und Betriebssystem
Beim Display hat wieder das Huawei Mate X zahlentechnisch die Nase vorn. Das Gerät verfügt über ein 8-Zoll-Panel mit einer Auflösung von 2.480 x. 2.200 Pixeln. Daraus ergibt sich eine mittelprächtige Pixeldichte von 414 ppi. Beim Samsung Galaxy Fold ist das Display mit 7,3 Zoll etwas kleiner, allerdings gilt das auch für die Auflösung (2.151 x 1.536 Pixel). Die dazugehörige Pixeldichte beträgt „lediglich“ 362 ppi. Dafür kann Samsung mit einem AMOLED-Panel punkten. Huawei setzt hingegen auf OLED.
Was das Software angeht, so nutzen beide Geräte das Google-Betriebssystem Android 9 Pie. Dazu bietet das Mate X die Benutzeroberfläche EMUI 9.1.1, während man beim Galaxy Fold Samsung Experience vorfindet. Welche der Oberflächen insgesamt besser ist, bleibt Geschmackssache. Darüber hinaus können gezielte, auf Falthandys ausgerichtete Zusatzprogramme einen großen Unterschied in dieser Kategorie ausmachen. Umfangreiche Infos über solche Software existieren aktuell allerdings noch nicht.
Leistung und Speicher
Das Huawei Mate X greift auf den hauseigenen Kirin-980-Chip mit acht Kernen und einer maximalen Taktfrequenz von 2,6 GHz zurück. Mit dem Galaxy Fold kann man den Prozessor allerdings nicht vergleichen, da Samsung seinen Chip noch nicht benannt hat. Es könnte unter anderem der aktuelle Qualcomm Snapdragon 855, der hauseigene Exynos 9820 oder ein komplett neuer Prozessor sein. Beim Arbeitsspeicher gewinnt der Südkoreaner mit 12 GB die Oberhand. Huawei verbaut lediglich 8 GB – ob der Unterschied im reellen Einsatz auffällt, bleibt allerdings fraglich. Anders sieht es indes beim internen Speicher aus. Zwar setzen beide Hersteller auf 512 GB, das Mate X lässt sich allerdings per SD-Karte um bis zu 256 GB erweitern.
Samsung Galaxy Fold | Huawei Mate X | |
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Display | 7,3 Zoll, 2.151 x 1.536 Pixel | 8,0 Zoll, 2.480 x 2.200 Pixel |
Betriebssystem-Version | Android 9.0 Pie | Android 9.0 Pie |
Prozessor | - | Huawei Kirin 980, Octa-Core / 2 x 2,6 GHz, 2 x 1,92 GHz, 4 x 1,8 GHz |
RAM | 12 GB | 8 GB |
interner Speicher | 512 GB | 512 GB |
MicroSD | - | ja (256 GB) |
Kamera vorne/hinten | 10 + 8 Megapixel / 12 + 12 + 16 Megapixel | - /40 + 16 + 8 Megapixel |
Fingerabdruckscanner | ja | ja |
Akku | 4.380 mAh | 4.500 mAh |
Abmessungen (mm) | - | - |
Farben | Schwarz, Silber, Grün, Blau | Schwarz, Blau |
Einführungspreis | 2.000 Euro | 2.299 Euro |
Aktueller Marktpreis | 3. Mai 2019 | 3. Quartal 2019 |
Kamera und Akku
Beide Falt-Smartphones bieten eine Triple-Hauptkamera. Diese lösen mit 40, 16 und 8 Megapixeln bei Huawei und mit 16, 12 und 12 Megapixeln bei Samsung auf. Wer eine hohe Auflösung benötigt, kommt mit dem Mate X somit besser zurecht – auf die Qualität der Bilder hat das allerdings keinen Einfluss. Wie sich die Module im Detail schlagen, muss ein Kamera-Test unter Beweis stellen. Weiterhin bietet Samsung eine etwas überflüssige wirkende Dual-Frontkamera mit einer Auflösung von 10 und 8 Megapixeln.
Der Punkt, der für die Akkukapazität vergeben wird, geht derweil abermals an Huawei. Mit 4.500 gegen 4.380 mAh liegen die beiden Technik-Giganten zwar nahezu gleichauf, aber eben nur fast. Ob daraus auch eine längere Akkulaufzeit resultiert, bleibt ebenfalls fraglich.
Preis und Fazit
Auch wenn dieser Foldable-Vergleich nicht in die Tiefe geht, sonder sich eher an generellen Punkten gehalten hat, gibt es doch einen temporären Gewinner: Derzeit liegt Huawei vorne, vor allem beim Konzept und bei der Ausstattung. Das hat allerdings wiederum seinen Preis. So kostet das Mate X mit 2.299 Euro eine Stange mehr als das 2.000-Euro-teure Galaxy Fold. Ob der „mickrige“ Betrag in diesen Preiskategorien noch relevant ist, muss jeder Nutzer selbst entscheiden. Wer die Geräte kaufen möchte, kann dies ab dem 3. Mai (Galaxy Fold) und dem 3. Quartal 2019 (Mate X) tun.
Welches lässt sich per sdcard erweitern? laut Text das Mate und laut Tabelle das Fold.
Hallo Tom,
die Fehler in der Tabelle sind nun behoben, da ist uns im System etwas durcheinander gekommen. Danke für den Hinweis, auch an die anderen Kommentatoren.
Viele Grüße aus der Redaktion
oh Mann da muss man ja alles komplett nochmal überarbeiten.. so viele schreibfehler… und die Tabelle stimmt auch nicht mit dem Text überein…
Die Tabelle ist bei mehreren Punkten komplett vertauscht. Der Text ist korrekt…wenn auch mit unglaublichen vielen Schreibfehlern gespickt… Typisch Clickbait Inet
Das wissen die wahrscheinlich selbst noch nicht… Ist ja das Gleiche bei der Accugröße… Da gewinnt auch mal Huawei und mal Samsung… Na mal wo anders schauen, vieleicht sind die ja ein bißchen genauer beim bewerten….
Tabelle und Text stimmen nicht immer überein.
Das gilt auch für die Akkukapazität. Text und Tabelle stimmen nicht überein.
Abgesehen mal davon wer gewinnt u verliert die Frage ist doch eher wer kauft die Dinger überhaupt u auch noch für den preis …? Also bevor ich 2000 Euro für ein faltbares Handy ausgebe geb ich’s doch eher für ein sehr gutes Laptop oder pc aus …. will ich ein Smartphone kann ich es viel günstiger haben ,will ich ein Tablet kann ich es in X Beliebiger Größe u günstiger haben …. wer soll da 2000 Euro loswerden wollen?
Jo, das frage ich mich auch: Jemand für den kein Geld eine Rolle spielt gibt evtl. 2000 Eur für ein Telefon aus. Jemand anderes wohl kaum. Die neuen Phones können auch nicht mehr als ein z.B. 400 Eur teures S8 wenn man mal ehrlich ist. Aber ich bin ebenfalls für neue Technik und Fortschritt, warten wir mal ab.