Huawei-Chef aggressiv: "Drängt vor und tötet dabei, hinterlasst eine Blutspur"

3 Minuten
Huawei leidet unter dem US-Bann enorm. Auch wenn sich der Firmenchef Ren Zhengfei nach Außen hin gelassen zeigt – hinter den Kulissen geht’s zur Sache. Wie sehr, zeigt nun eine Rede des Firmengründers, die zwei hochrangige Huawei-Manager bestätigt haben sollen.
Huawei Logo
Huawei-Chef Ren Zhegnfei: Wir sind im KriegszustandBildquelle: Blasius Kawalkowski
Betrug, Spionage, Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen: Die Vorwürfe der USA und ihrem Präsidenten Donald Trump gegen Huawei sind schwerwiegend. Dem chinesischen Konzern zufolge sind sie haltlos; in Deutschland sind sich Mobilfunker und Politik nicht einig. Die Folgen sind insbesondere für Handynutzer spürbar: Da US-amerikanische Unternehmen wie Google nicht mit Huawei zusammenarbeiten dürfen, kommen neue Smartphones ohne Play Store und Co. in den Handel. Auch das Huawei P50 Pro. Hinzu kommt: Immer mehr Netzbetreiber sind verunsichert und verzichten deshalb beim 5G-Ausbau auf Technik und Know-how der Chinesen. Zuletzt auch O2, das Huawei „die rote Karte“ zeigte.

Kriegszustand nach Verhaftung der Huawei-Finanzchefin

Zwar ist Huawei ein Weltkonzern mit fast 200.000 Mitarbeitern. Dennoch gehen die Sanktionen nicht spurlos an dem Unternehmen und Firmengründer Ren Zhengfei vorbei. Wie das Wall Street Journal berichtet, soll Ren nach der Verhaftung seiner Tochter und Finanzchefin des Unternehmens durch die USA im Dezember 2018 der Kragen geplatzt sein. Intern habe er von seinen Mitarbeitern gefordert, rücksichtslos gegen Konkurrenten vorzugehen. Eben so, wie es Google praktiziere. Das legt ein Redemanuskript dar, das zwei hochrangige Huawei-Manager bestätigt haben sollen. Zudem soll der Huawei-Chef seinen Beschäftigten des eigenen Forschungs- und Entwicklungszentrums gesagt haben, sie sollen von Googles unerbittlichem Vorgehen gegen Konkurrenten lernen. Medienberichten zufolge forderte er sie auf: „Drängt vor und tötet dabei, hinterlasst eine Blutspur“. Ren Zhengfei meint das jedoch nicht wörtlich, sondern im übertragenen Sinn. Er ist bekannt für seine bildhafte und militärische Sprache. Bereits im Februar 2019 soll der Huawei-Boss in Wuhan vor der gesamten Belegschaft gesagt haben: „Das Unternehmen ist in einen Kriegszustand eingetreten“. → Huawei P30 Pro: Die Abrechnung

Huawei kämpft an allen Fronten

Vor Kurzem meldete sich Huawei Sicherheitschef in den USA, Andy Purdyzu Wort und sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg: „Wir werden gehen und nicht mehr zurückkommen.“ Damit meint er, dass Huawei die USA verlassen will. „Uns zu blocken, wird der US-amerikanischen Halbleiterindustrie großen Schaden zufügen.“ Zudem macht der Sicherheitschef klar, dass viele Arbeitsplätze in Amerika für alle Zeiten verschwinden werden. Allerdings hoffe Prudy auf ein Ende des Handelskriegs. Statt gegeneinander solle man seiner Ansicht nach miteinander arbeiten. Auch Huawei-Chef Ren Zhengfei glaubt nicht, dass trotzt des Handelskrieges zwischen den USA und China eines der beiden Länder gänzlich unabhängig voneinander agieren könne. Ob er Recht behält, wird sich zeigen. Ende 2020 steht in den USA die Präsidentschaftswahl an. Sollte Trump nicht wiedergewählt werden, könnte der neue Präsident einen anderen Kurs hinsichtlich der Beschränkungen einschlagen.

Alternative zu Google und Android?

Gibt es für Huawei eine Alternative zu Google und Android? Das Unternehmen hat ein eigenes Betriebssystem, Harmony OS, mit dem man Android und iOS Konkurrenz machen könnte. Ein Schritt in die Selbstständigkeit? Wohl kaum. In einem Interview sagte Ren Zhengfei kürzlich: „Huawei ist ein Neuling, daher wäre es sehr schwierig, die Betriebssysteme von Android und Apple zu übertreffen.“ Scherzhaft fügte er hinzu: „Es sollte aber nicht länger als 300 Jahre dauern.“

Mitreden

4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Henry

    Der US-Bann begann für HUAWEI 2019 hart zu werden. Das aus dem Zusammenhang gerissene Zitat des HUAWEI-Cheffs ist von 2018. Dabei ging es eher um Motivation in bildlicher Sprache. „Auf in die Schlacht!“ war ihm vermutlich zu wenig.
    Wenn ich aber sehe, mit welch guten Manieren er und sein Unternehmen auf die aggressive Sanktionspolitik der USA reagieren und wie man trotz Unfairness reagiert, dann muss ich eher solche Beiträge wie hier hinterfragen.
    Treten die USA nun für den freien Markt und den freien Wettbewerb ein oder nur so lange sie mit die meistgekauftzen Spitzenprodukte hatten. Bei einem zu guten Mitbewerber wird alles anders?

    Antwort
  2. Nutzerbild Björn

    So unfassbar viel Blödsinn in einem Artikel. Unglaublich.

    Antwort
  3. Nutzerbild Jan

    Ren Zhengfei war beim chinesischen Militär und so verhält er sich auch wie alle kommunistischen Führer. Abschrecken soll es wie das Tian’anmen-Massaker auf dem himmlischen Platz in Peking am 03.06.1989 sein. Millionen Uiguren werden immer noch festgehalten, gefoltert und getötet – halt eine Blutspur hinterlassen als Abschreckung!

    Antwort
  4. Nutzerbild David K.

    Tja das ist hier auch nur wieder Hetze, da soviel im Infinitiv geschrieben ist oder die Aussage auf wen anderen umgeleitet wird … Genau solche Artikel hat Rezo neulich im Video angesprochen … Schade drum.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein