O2-Chef mahnt: Huawei-Ausschluss vom 5G-Ausbau hätte drastische Konsequenzen

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Telefónica Deutschland kann aktuell auf mehr als 45 Millionen geschaltete SIM-Karten in seinem Mobilfunknetz blicken. An einem Mobilfunk-Wettrüsten im 5G-Umfeld will sich Konzernchef Markus Haas aber nicht beteiligen, wie er am Montag gegenüber ausgewählten Journalisten verriet. Den in der Politik immer wieder diskutierten Ausschluss von Huawei aus der deutschen  Mobilfunk-Infrastruktur hält er für zumindest fragwürdig. 
Mobilfunk Basisstation Montage
Bildquelle: Telefónica Deutschland
Auch wenn Telefónica sich aktuell auf den LTE-Ausbau in Deutschland konzentriert, bereitet man im Hintergrund längst Größeres vor. Mitte Dezember will die O2-Muttergesellschaft verraten, wann und wo in Deutschland der 5G-Ausbau startet. Kein Geheimnis ist in diesem Zusammenhang, dass Telefónica als erstes in ausgewählten Ballungsgebieten 5G zur Verfügung stellen wird. Und wenn ein signifikant nutzbares Netz steht, soll es auch erste Tarife geben. 

O2: 5G-Tarife erst wenn das 5G-Netz steht

Ein Netz nach dem Try-and-Error-Prinzip hält Haas für nicht sinnvoll. “Um Kunden von Technik zu begeistern, muss man ihnen einen Mehrwert liefern”, ist der O2-Chef überzeugt. Für Privatkunden gäbe es bei 5G anders als in der Industrie Stand heute aber noch keinen Use-Case. Nur punktuell, einzelne 5G-Standorte freizuschalten sei für Kunden eher frustrierend.  Gerne würde Haas beim 5G-Ausbau auch auf die Expertise von Huawei setzen. “Über alle Netze hinweg betreibt Huawei in Deutschland 50 Prozent der Zugangsnetze.” Bei Telefónica setzt man neben Nokia in Norddeutschland ebenfalls auf eine umfangreiche Zusammenarbeit mit Huawei – in Süddeutschland. “Wir sehen keine Alternative, daran kurzfristig etwas zu ändern.” Alle aktuell gültigen Zertifizierungstests hätten auch chinesische Hersteller bestanden.  Trotzdem beobachte man natürlich auch bei Telefónica, dass fortlaufend politischer Druck auf die Bundesregierung ausgeübt werde, Huawei vom 5G-Ausbau in Deutschland auszuschließen. Für Haas eine schwierige Situation, auch wenn er betont, gerne mit europäischen Netzwerkausrüstern zusammenzuarbeiten. “Die Faktenebene sollten wir bei allen politischen Diskussionen aber nicht verlassen.” 

Huawei-Ausschluss würde Ausbauziele torpedieren

Sollte Huawei tatsächlich vom 5G-Ausbau ausgeschlossen werden, wären Konsequenzen kaum auszuschließen. Man müsse dann darüber sprechen, ob es überhaupt noch möglich sei, alle seitens der Politik geforderten Ausbauziele überhaupt noch erreichen zu können. “Es würde Deutschland bestimmt zwei Jahre beschäftigen, betroffene Netzelemente auszutauschen statt das neue 5G-Netz zu bauen.” Für Haas ist die logische Konsequenz, dass eine Aufholjagd Deutschlands im Mobilfunk kaum noch möglich sei. Weniger Wettbewerb könnte zudem die Kosten in die Höhe für den Netzauf- und Netzausbau in die Höhe treiben.

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