Wenn an diesem Donnerstag dein Handy klingelt, wird niemand dran sein, den du kennst. Doch Sorgen machen musst du dir auch nicht. Denn an diesem Tag werden alle Smartphones und Handys in Deutschland klingeln. Dabei handelt es sich nicht etwa um Spam oder einen Betrugsversuch, sondern um einen Test und eine Warnung seitens der Bundesregierung. Sollte dein Handy am 12. September um 11 Uhr nicht klingeln, solltest du einige Einstellungen überprüfen.
Handy eingeschaltet lassen
Kommenden Donnerstag findet der bundesweite Warntag statt. Erneut wird das neue Warnsystem „Cell Broadcast“ getestet, das es seit Februar 2023 gibt – zusätzlich zu Warn-Apps wie NINA und Katwarn, Radiomeldungen und Sirenen. Am 12. September um 11 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe landesweit einen Probealarm der höchsten Warnstufe 1 aus. Um 11:45 Uhr soll dann die Entwarnung kommen.
Der landesweite Warntag soll vor allem einer Sache dienen: Befindet man sich in Gefahr, etwa durch Erdbeben, heftige Stürme oder andere Naturkatastrophen, will die Bundesregierung eine Warnung an alle Mobilfunkgeräte in der betroffenen Region herausschicken. Das funktioniert aber auch nur, wenn das Handy eingeschaltet ist. Deshalb solltest du es auch am 12. September nicht ausschalten. Solltest du an dem Tag keine Nachricht bekommen, solltest du einige Dinge überprüfen.
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Zunächst solltest du ermitteln, ob die Notfallbenachrichtigungen auf deinem Handy aktiviert sind. Am einfachsten ist, du gibst in den Einstellungen deines Handys „Notfall“ oder „Warnmeldung“ ein und schaust nach, ob die Notfallbenachrichtigungen eingeschaltet sind. Ist das der Fall und du hast dennoch keine Nachricht bekommen, benötigt womöglich dein Betriebssystem eine Aktualisierung. Es kann auch sein, dass einige SIM-Karten oder Mobilfunkmasten die neue Technik noch nicht unterstützen. Das kann dir dein Mobilfunkanbieter beantworten.
Spionage-Software?
Du musst dir keine Sorgen darum machen, dass es sich bei „Cell Broadcast“ um eine Handy-Spionage-Software oder Ähnliches der Bundesregierung handelt. Denn dieser Service wird komplett anonym betrieben. Du musst dich nirgendwo dafür anmelden oder persönliche Daten angeben. Die Warnnachrichten werden so übertragen, wie beispielsweise das Programm eines Radiosenders. So senden Radiostationen über eine bestimmte Frequenz, die du empfangen kannst. Sie wissen aber nicht, wer ihnen im Einzelnen zuhört. Das ist auch der Unterschied zur SMS. Denn in einem solchen Fall müsste der Absender einer Nachricht deine Handynummer kennen.
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Cell Broadcast ist nicht neu und Handys haben diese Funktion schon ewig. Die Regierung aber reagierte erst nach der Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021 mit mehr als 180 Toten und führte das System ein. Droht in einem bestimmten Gebiet in Zukunft eine Überflutung, werden Menschen, die sich in diesem Bereich aufhalten, gewarnt. Menschen außerhalb dieses Gebiets bekommen keine Warnung auf ihr Handy. Gewarnt wird etwa vor Flutkatastrophen, Erdbeben, Orkanen, Hitzewellen, Schadstoffaustritten, Krankheitserregern, Großbränden, Bombenentschärfungen oder weiteren akuten Gefahren.