Während der Sitzung setzt sich das Bundeskabinett mit den großen Plänen für den Heizungswechsel auseinander. Den Plänen der Bundesregierung zufolge soll ab dem kommenden Jahr, wenn möglich, jede neu eingebaute Heizung mit 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. So soll die Abkehr von Gas– und Ölheizungen gelingen.
Heizungswechsel: Heizungswechsel bedeutet auch Nachrüsten
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Wir wissen, dass wir jetzt die Weichen für die klimaneutrale Wärmeversorgung stellen müssen. Aber die noch so richtigen Ziele laufen ins Leere, wenn Handwerker und geeignete Heizsysteme fehlen, Fristen zu eng sind und Kosten in die Höhe schnellen und damit die Menschen insgesamt überfordert werden.“ Ein Weg in eine klimaneutrale Wärmeversorgung sei für die Städte nur mit realistischen Fristen und einem Technologiemix machbar.
„Für viele Wohngebiete, gerade im Neubau, ist die Wärmepumpe eine gute Option. Unsere Sorgen sind die vielen Millionen Häuser im Bestand. Denn eine Wärmepumpe arbeitet aktuell nur in hochgedämmten Gebäuden effizient“, erklärte Dedy. Somit bräuchten alte Häuser neue Fenster, Fassaden und Dächer, bräuchten eine neue Dämmung, große Heizflächen in Wänden oder Fußböden und zudem müssten die Strompreise erschwinglich sein. All das wäre nicht überall möglich, besonders nicht in einer so kurzen Zeit, betonte Dedy.
Heizungswechsel: Keiner darf „überfordert werden“
Umfangreiche Zahlungen für Immobilienbesitzer und Mieter stellte der SPD-Chef Lars Klingbeil in Aussicht. Er sagte der Bild-Zeitung: „Deshalb werden wir massiv Geld in die Hand nehmen, um den Umstieg beim Heizen zu fördern.“ Eine verlässliche Förderung für die Heizungsumstellung fordert die Union. „Niemand darf durch neue Vorgaben überfordert werden“, sagte CDU-Politiker Andreas Jung der Funke Mediengruppen. Es sollen auch Steueranreize nicht nur für genutzte Wohnungen, sondern auch für Mietwohnungen und Gewerbe geben. „Aus Sicht des Klimaschutzes kommt es auf die Kohlendioxidreduktion an, nicht auf die Art der Nutzung“, so Jung.