Heizungsbesitzer aufgepasst: Für diese Systeme gelten jetzt strengere Regeln

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Besitzer einer Kategorie von Heizsystemen müssen sich in diesem Jahr mit einer neuen Regelung auseinandersetzen. Passend zum Jahreswechsel gelten strengere Grenzwerte, die eingehalten werden müssen. Bei manchen alten Heizungen könnte sogar der Einbau einer neueren Alternative sinnvoll sein.
Heizung in Wohnraum
Heizungsbesitzer aufgepasst - Für diese Systeme gelten jetzt strengere RegelnBildquelle: e24/Unsplash

Für viele ist die Entscheidung für einen Kachelofen oder einen Kamin nicht nur eine finanzielle Entscheidung. Das warme Holzfeuer, das angenehme Wärme im Haus verbreitet, gilt als Sinnbild für Gemütlichkeit. Doch wie praktisch für jeden Aspekt des modernen Lebens gelten auch für Kamine und Öfen in Deutschland entsprechende Regelungen. Welche Grenzwerte deren Abgase einhalten müssen, hängt dabei vom Jahr der Inbetriebnahme der Feuerstätte ab.

Für diese Öfen gilt ab sofort ein Betriebsverbot

Wer seinen Kamin oder Ofen im Zeitraum vom 1. Januar 1995 bis zum 21. März 2010 in Betrieb genommen hatte, musste bis Ende 2024 nachweisen, dass er die neuen Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) für Feinstaub und Kohlenmonoxid einhält. Die Vorgaben sind strikt. Ab sofort dürfen nicht mehr als vier Gramm Kohlenmonoxid und 0,15 Gramm Staub pro Kubikmeter Abgas enthalten sein. Wer diesen Nachweis nicht bis zum Ende des vergangenen Jahres erbracht hat, steht seit 1. Januar 2025 praktisch vor einem Betriebsverbot für den eigenen Kamin. „Nur wer rechtzeitig eine sogenannte Staubminderungseinrichtung eingebaut hat, kann seinen Kamin weiterhin nutzen“, sagt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.

Für manche der Feuerstätten gilt jedoch der sogenannte Bestandsschutz. Dazu gehören sämtliche Anlagen, die bereits der ersten Stufe der BImSchV entsprechen, die vor 1950 errichtet wurden oder als einzige Heizquelle einer Wohnung dienen. Davon betroffen sind ebenso Kachelgrundöfen, Badeöfen sowie Backöfen und lediglich gelegentlich genutzte, offene Kamine. Wer also nur über einen Kamin oder Ofen verfügt, braucht nicht zu befürchten, dass die Heizquelle in seinem Haus stillgelegt wird.

Was lohnt sich mehr: Nachrüsten oder Austausch?

Muss ein Kamin oder Ofen außer Betrieb genommen werden, gibt es für den Betreiber zwei Möglichkeiten. Entweder kann er sich für die Nachrüstung einer Staubminderungseinrichtung entscheiden oder zu einer neuen Feuerstätte greifen. Nicht immer ist dabei die Nachrüstung eine finanziell sinnvolle Investition. Diese müssen sowohl die aktuellen technischen Standards erfüllen als auch eine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Institutes für Brandtechnik (DIBt) besitzen. Die Kosten können hoch sein, weshalb häufig die Stilllegung des alten Kamins die wirtschaftlichere Lösung darstellt. Moderne Kamine und Öfen im Handel erfüllen die Vorgaben bereits. „Besonders empfehlenswert sind Öfen mit dem Umweltlabel Blauer Engel“, so Ramona Ballod. Bei diesen Feuerstätten fallen sowohl die Emissionen niedriger aus als auch die Heizkosten. Sie gelten als besonders emissionsarm und effizienter, sodass sie mit weniger Brennstoffbedarf und einem höheren Wirkungsgrad punkten können. Allein dadurch kann sich der Umstieg auf einen neuen Ofen häufig finanziell schon rechnen.

Tipps der Verbraucherzentrale zum Heizen mit Holz

Wer möglichst nachhaltig mit Holz heizen möchte, sollte einige Punkte berücksichtigen. Jede Feuerstätte muss man vor ihrer Inbetriebnahme einmal durch den Schornsteinfeger überprüfen lassen. Dazu sollte in Öfen ausschließlich gut getrocknetes Stückholz verheizt werden. Andere Brennmaterialien wie Zeitungen, Joghurtbecher oder gar alte Fensterrahmen sind verboten. Frisch geschlagenes Holz sollte vor der Verfeuerung laut der Verbraucherzentrale Thüringen ein bis zwei Jahre getrocknet werden. Der Anschluss einer Einzelraumfeuerstätte an ein zentrales Heizsystem kann für manchen Haushalt eine sinnvolle Lösung darstellen. Bei der Vorbereitung von Kaminen und Öfen sollte auf sorgsam geschichtetes Holz geachtet werden. Kleine Scheite zum Anzünden von oben mit wachsgetränkter Holzwolle stellt den sauberen Abbrand sicher. Für das richtige Brennen ist auch die Luftzufuhr entscheidend, um Wärmeverluste zu reduzieren.

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