Heizung bleibt kalt, aber warmes Wasser fließt? Das ist zu tun

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Wenn die Heizkörper kalt bleiben, aber das Warmwasser unverändert funktioniert, kann das auf ein Problem mit deiner Heizung hindeuten. Nicht immer verbirgt sich jedoch ein kompletter Defekt deiner Heizungsanlage dahinter. So kannst du einige der Heizprobleme selbst beheben.
Hände die einen Heizkörper berühren
Heizung bleibt kalt doch Warmwasser funktioniert - das ist zu tun Bildquelle: mgequivalents/Shutterstock

Bevor du dich auf die Suche nach dem Problem begibst, solltest du zunächst eine Information für dich klären. Nämlich, ob das Warmwasser bei dir über dieselbe Anlage bereitgestellt wird, über die auch dein Heizwasser erhitzt wird. Viele Zentralheizungen stellen gleichzeitig Warmwasser und Heizwasser bereit, es kann jedoch Ausnahmen geben. Noch heute finden sich in einigen Haushalten Wasserboiler, die über eine Heizpatrone verfügen, die unabhängig von der Heizung agieren.

Heizwasser und Warmwasser geben ersten Aufschluss über Zustand der Anlage

Werden sowohl Warmwasser als auch Heizungswasser von derselben Heizungsanlage bereitgestellt, ist das zunächst eine gute Nachricht. Wäre ein vollständiger Defekt in deinem Heizsystem gegeben, könntest du auch auf das warme Wasser nicht zurückgreifen. Wenn beides hingegen ausfällt, könnte ein Defekt zugrunde liegen. Ähnliches gilt, wenn Warmwasser und Heizwasser getrennt voneinander agieren. Auch dann könnte das Ausbleiben der Heizkörper einem Defekt an der Heizung geschuldet sein. Diese möglichen Ursachen kannst du überprüfen, bevor du einen Fachmann zu dir rufst.

Falscher Betriebsmodus liefert keine Wärme zum Heizkörper

Nicht immer ist ein tatsächlicher Defekt für Probleme mit deiner Heizungsanlage verantwortlich. Durch Systemstörungen, Updates oder falsche Einstellungen kann es passieren, dass deine Heizungsanlage in einen anderen Betriebsmodus gewechselt hat. Die meisten Heizungsanlagen verfügen über ein Bedienpanel, auf dem du überprüfen kannst, ob unter anderem der Sommermodus oder Ferienmodus aktiviert sind. Im Sommermodus schaltet die Anlage darauf um, lediglich das Warmwasser für dich bereitzustellen, der klassische Heizbetrieb fährt jedoch herunter oder bleibt gänzlich aus. Ein Ferienmodus sorgt dafür, dass deine Anlage ausgeschaltet ist, während du dich im Urlaub befindest, da du weder Warmwasser noch Heizwasser dabei benötigst.

Häufig ist dabei lediglich ein Frostschutz oder ein verminderter Betrieb aktiv, der verhindert, dass die Temperatur in den Räumen zu weit herabsinken. In Haushalten, die einen großen Warmwasserspeicher besitzen, kann es sogar passieren, dass dir noch warmes Wasser für eine Weile zur Verfügung steht, wenn sich dieser Modus aktiviert hat. Denn nur weil keine weitere Erhitzung des Wassers erfolgt, verliert das gespeicherte Wasser nicht sofort die eigene Temperatur.

Luft im System kann für Heizkörper zum Problem werden

Die Heizungsanlage selbst läuft, aber nicht alle Heizkörper erhitzen sich entsprechend oder sie werden nur teilweise warm? Womöglich sind zeitgleich auch Geräusche wie ein Gurgeln oder ein Rauschen in deiner Heizung zu hören. Dahinter könnte sich Luft in deinem Heizsystem verbergen. Mit einem passenden Heizungsschlüssel kannst du die Ventile direkt an deinen betroffenen Heizkörper aufdrehen und die Luft entweichen lassen, bis nur noch Wasser kommt. Achte dabei darauf, eine geeignete Schüssel zu verwenden, um das herausfließende Wasser aufzufangen. Gerade wenn eine Heizungsanlage neu befüllt wurde oder in Übergangszeiten, löst sich häufiger Luft aus dem Wasser heraus, die die Effizienz der Anlage beeinträchtigt. Komplizierter gestaltet sich das Problem bei Haushalten mit Fußbodenheizungen. Dort sind häufig Entlüftungen am Vor- und Rücklauf der Verteiler vorhanden. Allerdings müssen dabei die Leitungen der Fußbodenheizung mithilfe einer starken Pumpe gespült werden, um die Luftblasen herauszudrücken.

Hände an einem Heizkörper
Kalte Heizkörper können von vielen Probleme verursacht werden – etwa Luft im Heizsystem

Defekte Einzelelemente und schwankende Druckverhältnisse

In einer Heizungsanlage finden sich mehrere Bauteile, die zu einem Problem in deiner Anlage führen können. Möglich wären somit Defekte an deinem Mischer oder an der Heizungspumpe. Auch ein Blick auf das Manometer empfiehlt sich, um den Druck in deiner Anlage zu überprüfen. Moderne Heizungsanlagen besitzen integrierte Drucksensoren. Wenn es zu einem zu hohen Druckverlust im System kommt, schaltet dieses auf Störung um. Ein Blick auf den grün markierten Bereich des Manometers deiner Anlage verrät dir, ob sich deine Anlage noch im optimalen Bereich befindet. Ist hier ein großer Druckabfall zu verzeichnen, solltest du deinen Heizungsinstallateur kontaktieren.

Dahinter könnte sich eine mögliche Leckage oder ein defektes Membranausdehnungsgefäß verbergen. Bei geringen Abweichungen genügt es in der Regel, die Heizungsanlage mit weiterem Wasser auszufüllen. Befindet sich die Druckanzeige im gewünschten Bereich, ist es wahrscheinlich, dass eine defekte Heizungspumpe für die fehlende Wärme in den Räumen verantwortlich ist. Moderne Heizungspumpen besitzen eine digitale Anzeige, die dir die aktuelle Leistung und den Stromverbrauch anzeigen sollte. Im App-gesteuerten System kannst du den Zustand ebenso direkt überprüfen.

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