Hast du schon das beste Girokonto? Regierung startet neuen Service

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Wer ein Girokonto ohne Kontoführungsgebühren und mit kostenloser Kreditkarte sucht, wird auf einer neuen BaFin-Webseite fündig. Das Angebot soll Verbraucher dabei unterstützen, das für sie beste Zahlungskonto zu finden. Doch perfekt ist der unabhängige Service nicht.
Geldkarte steckt im Automaten
BaFin-Kontenvergleich gestartetBildquelle: planet_fox / Pixabay

Mittlerweile ist ein Bankkonto hierzulande so gut wie obligatorisch. Ohne Girokonto erhält man weder einen Mietvertrag noch sein Gehalt – ganz zu schweigen vom Online-Shopping. Umso wichtiger ist es, sich ein gutes Kreditinstitut sowie ein gutes Zahlungskontenmodell herauszusuchen. Eines ohne hohe Kontoführungsgebühren oder Überziehungszinsen. Hilfe vom Staat gab es in dieser Hinsicht bisher nur bedingt. Doch ab sofort steht Bürgern ein neuer offizieller BaFin-Kontenvergleich mit einem umfassenden Überblick über alle Angebote zur Verfügung. Kostenfrei und transparent. Leider weist der Service gewisse Tücken auf.

Neuer BaFin-Kontenvergleich ist online

Wer in Deutschland Girokonten vergleichen wollte, musste sich bisher auf Drittanbieter wie Stiftung Warentest, Check24 oder Finanztip verlassen. Ein offizielles und umfassendes Angebot gab es hingegen nicht – bis gestern. Am 15. Januar ging die neue BaFin-Kontenvergleichs-Seite online; entstanden aus einer Kooperation mehrerer Ministerien. Die Suche lässt sich dabei stark individualisieren, denn die Kontenmodelle werden anhand von 27 Vergleichskriterien dargestellt. So können Interessierte etwa nach Kriterien wie der Kontoführungsgebühr, einer unentgeltlichen Bargeldauszahlung im Ausland oder der Ausgabe einer Kreditkarte filtern.

Das Besondere: Der neue BaFin-Kontenvergleich umfasst insgesamt 6.915 Zahlungskonten von etwa 1.100 Anbietern. Zahlungsdienstleister, die private Girokonten anbieten, sind nämlich gesetzlich dazu verpflichtet, Vergleichskriterien wie das monatliche Entgelt oder die Höhe des Überziehungszinssatzes der Finanzaufsicht zu melden. Das bedeutet einerseits, dass die Liste sowohl umfassend als auch korrekt sein sollte – was ein Alleinstellungsmerkmal darstellen würde. Andererseits wurden die Daten ohne weitere Prüfung durch die BaFin übernommen. Die Finanzaufsicht führt lediglich stichprobenhaft Qualitätschecks durch.

Ferner ist die bereitgestellte Übersicht absolut neutral. Heißt: Eine Einordnung, die den Verbrauchern bei seiner Suche nach einem passenden Girokonto helfen könnte, existiert nicht. Empfehlungen sucht man vergebens. Hier schlägt sich das Angebot von Check24 und Co. durchaus besser. Wobei andererseits nicht vergessen werden sollte, dass diese möglicherweise ein kommerzielles Interesse verfolgen und das Angebot entsprechend gestalten.

Unterm Strich stellt das neue und auf der EU-Zahlungskontenrichtlinie basierende Informationsangebot aufgrund seiner Vollständigkeit, Transparenz und Neutralität eine hervorragende Ergänzung zu den bereits vorhandenen Vergleichsseiten dar. Fraglich bleibt allerdings, ob das Portal auch solche Verbraucher sinnvoll zu unterstützen vermag, die sich weniger mit den Themen Kreditinstitute und Finanzen auskennen.

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