Auch im Jahr 2023 buhlen TV-Hersteller um die Gunst ihrer Kunden. LG stellt neue TVs auf der CES in Las Vegas vor, die bisherige Schwächen von OLED-Modellen weiter ausmerzen sollen. Dank eines kabellosen OLED-TVs sowie einer höheren Helligkeit als bei den Vorgänger-Modellen könnten sich diese Fernseher an die Verkaufsspitze katapultieren.
Besser als One Connect: LG OLEDs mit Zero Connect-Technologie
Das größte Highlight des diesjährigen LG OLED-Line-up stellt der neue 97 Zoll große LG SIGNATURE OLED TV M3 dar, der weltweit erste kabellose OLED-TV. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fernsehern verfügt der OLED über eine Zero Connect Box, dank der die Übertragung von Video und Audio völlig kabellos zum Fernseher gelangt. Dabei musst du jedoch keineswegs mit einer geringen Bildwiederholrate vorliebnehmen, denn der neue OLED-TV unterstützt eine Frequenz von 120 Hz bei einer 4K-Auflösung.
Damit eignet sich das Modell nicht nur für Filme und Serien, sondern wird auch den Ansprüchen von Gamern gerecht. Da die Zero Connect Box in einigem Abstand zum Fernseher aufgestellt werden kann, ermöglicht das Modell eine freie Raumgestaltung. Anders als bei Samsungs One Connect Box wird kein Kabel benötigt, sodass LG damit Konkurrent Samsung gezielt aussticht. Zusätzlich hat das Unternehmen an der weiteren Verbesserung seiner OLED-Technologie gearbeitet, um OLEDs stärker an der Spitze der TV-Bestenlisten zu etablieren.
OLEDs und die Bildschirmhelligkeit
OLED-TVs gelten als die TV-Ausführung mit den besten Kontrastverhältnissen. Sie erfreuen sich sowohl bei Fernsehenthusiasten als auch vielen Gamern großer Beliebtheit. Ihre kontraststarken Bilddarstellungen verdanken die Fernseher der ihnen zugrundeliegenden Bildtechnologie. Im Gegensatz zu anderen TV-Bauarten setzen OLEDs nicht auf eine Hintergrundbeleuchtung, sondern verfügen über selbstleuchtende Pixel, die einzeln ein- und ausgeschaltet werden können. Dadurch gelangt kein Licht in Bildbereiche, die nicht mit Licht ausgeleuchtet werden sollen. Im Gegensatz zu auf Hintergrundbeleuchtung basierenden Fernsehtechnologien sind somit nicht nur Grauabstufungen, sondern echte Schwarzwerte möglich.
Zugleich liegt in diesem Aufbau jedoch eine der größten Schwächen der Technologie. Um dem Einbrennen von Fernsehbildern entgegenzuwirken und die selbstleuchtenden Dioden langlebig zu nutzen, mussten OLEDs lange Zeit mit geringerer Helligkeit auskommen als andere Premium-TV-Modelle. Für besonders helle Räume eigneten sich daher QLED-TVs mit hoher Bildschirmhelligkeit mehr. Seit dem Jahr 2022 gab es jedoch Veränderungen in der OLED-Bildschirmtechnologie. Zum einen in Form einer Hybridtechnologie aus Quantum Dots und OLED, die in Samsungs ersten OLED-TVs seit Langem integriert wurde. Mit dem TV-Line-up für 2023 rückt auch LG dieser Modellschwäche zu Leibe und präsentiert seine bisher hellsten OLED-TVs.
Eine weitere Besonderheit stellt der LG OLED T dar, ein transparenter OLED-TV. LG hat bereits im Jahr 2019 zu 40 Prozent transparente OLED-Displays produziert. Bisher fanden sie jedoch keine Anwendung in TV-Geräten, sondern zielten eher auf den Einsatz bei Firmenkunden in Form der sogenannten OLED Signage Displays ab. Ähnlich sah es noch auf der CES 2022 aus, bei der unter anderem transparente OLEDs in Form des Konzepts „OLED Shelf“ vorgestellt wurden, bei der zwei OLED-Displays übereinander kombiniert wurden. In welche Richtung der transparente OLED-TV sich entwickeln wird, bleibt noch offen.
Harte Konkurrenz für Samsung? LG stellt neue TVs auf CES vor
Die diesjährigen neuen Fernsehmodelle der Z3-, G3- sowie C3-Serie bilden die neuen Premium-TVs der 2023er LG OLED-Produktreihe. Sie verfügen über den neuen α9 Gen6 4K AI-Prozessor sowie eine verbesserte LG OLED evo-Technologie. Dadurch können die neuen TV-Modelle nicht nur mit einer höheren Helligkeit, sondern ebenso einer größeren Farbgenauigkeit punkten. Der neuste Prozessor in LGs Alpha-Serie nutzt wie seine Vorgänger eine KI-unterstützte Deep Learning-Technologie von LG, um eine optimale Bild- und Tonqualität zu liefern. Mithilfe von AI Picture Pro verfügen die neuen Modelle über eine Bildverarbeitungstechnologie, die Objekte und Gesichter erkennt und so verfeinert, dass sie in lebensechter HDR-Qualität wiedergegeben werden. Passend dazu sorgt AI Sound Pro für die Qualität der Tonausgabe, um einen virtuellen 9.1.2-Surround-Sound über die Lautsprechersysteme des Fernsehers zu liefern.
Dank der neuen Bildschirmhelligkeit könnten sich LGs OLED evo G3-Modelle als noch stärkere Konkurrenz für Samsung erweisen. Von einer größeren Leuchtdichte von bis zu 70 Prozent mehr im Vergleich zu Vorgängermodellen ist die Rede. Betroffen sind davon sowohl die 55-, 65-, als auch 75-Zoll-Ausführung der G3-Modelle. Möglich wird die größere Helligkeit durch die sogenannte Brightness Booster Max-Technologie, die eine neue Lichtsteuerungsarchitektur mit Lichtverstärkungsalgorithmen in die TVs einbringt. Sie bietet eine Pixel-zu-Pixel-Steuerbasis, die ein schärferes und realistischeres Bild erzeugen kann.
Auch für ein passendes Gaming-Erlebnis soll mit den neuen OLED-TVs gesorgt sein. Die Reaktionszeit der neuen Modelle liegt bei einer Eingabeverzögerung von lediglich 0,1 Millisekunden. Dazu warten die TV-Modelle mit vier HDMI 2.1a-kompatiblen Anschlüssen auf, die über wichtige Gaming-Features wie variable Bildwiederholte (VRR), Nvida G-Sync sowie FreeSync Premium verfügen.
Neue Benutzeroberfläche mit mehr Personalisierung
Alle diesjährigen LG TVs besitzen die neuste WebOS-Version inklusive einer neu gestalteten Benutzeroberfläche, die man ‚All New Home‘ getauft hat. Im Vergleich zu älteren webOS-Ausführungen soll sie wesentlich mehr Personalisierungsoptionen für die Anwendung bieten. Darunter fallen sogenannte ‚Quick Cards‘, die Nutzern den schnellen Zugriff auf die Inhalte ermöglichen, die sie am häufigsten verwenden. Das Betriebssystem gruppiert diese in logische Kategorien wie Gaming, Musik, Sport oder Home-Office, um sich den Sehgewohnheiten des Nutzers individuell anzupassen. Zusätzlich soll die neue webOS-Ausführung dafür sorgen, dass Besitzer personalisierte Empfehlungen erhalten, die ihren Vorlieben entsprechen.
Wie bereits von älteren TV-Line-ups bekannt, setzen auch die diesjährigen TV-Modelle auf eine Integration von Dolby Vision sowie Dolby Atmos. Sie sind zur Nutzung mit den neusten LG Soundbars abgestimmt, sodass ein Mehrkanal-Surround-Sound mit IMAX Enhanced von DTS:X sowie der neuen WOW Orchestra-Funktion möglich wird. Diese neue Soundoption soll alle Audiokanäle von Soundbar und TV gemeinsam ausschöpfen, um einen realistischeren und kraftvolleren Klang abzubilden.
Gibt es schon Infos ob und wann Philips die neuen Panels von LG verwenden wird?