Sie fliegt friedlich summend von Pflanze zu Pflanze und bestäubt täglich Hunderte von Blüten: die Biene. Und nebenbei sorgt sie dafür, dass wir weiterhin auf einem so bunten und vielfältigen Planeten leben können und genügend frische Nahrungsmittel zur Verfügung haben. Denn durch ihre fleißige Bestäubungsarbeit ist sie essenziell für die Erhaltung und Vermehrung unserer Wild- und Nutzpflanzen. Wusstest du, dass mehr als 70 Prozent der Nahrungsmittelpflanzen weltweit insbesondere durch die Bestäubung der Biene abhängig sind?
Doch leider ist die Bienenpopulation in Deutschland und auf der ganzen Welt in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Deshalb ist der Schutz von Bienen umso wichtiger geworden. Hier erfährst du, wie Imkerinnen und Imker arbeiten, warum deren Arbeit so wichtig ist und was du selbst für den Bienenschutz tun kannst.
Zu Besuch beim Imker: inside digital unterstützt lokale Bienenzüchter
Wir haben bei der Imkerei Simpl in Brühl und bei der Imkerei Bien in Berlin jeweils eine Bienenpatenschaft übernommen, um den lokalen Naturschutz in unserer Region zu unterstützen. Markus Woll, Imker der Imkerei Simpl, hat durch ein kleines Familienprojekt zu den Bienen gefunden. „Viele Aspekte des Imkerns kann man im überschaubaren Rahmen an Kinder und Jugendliche vermitteln“, sagt Woll. Dabei könnten sich Kinder aufgrund des praktischen Bezugs stark einbringen – sowohl bei der direkten imkerlichen Arbeit als auch bei der Produktion etwa von Honig oder Bienenwachskerzen.
Was Markus Woll besonders am Imkern mag? Wenn man an den Bienenstöcken arbeitet, müsse man ruhig mit den Tieren umgehen – ist man gestresst, sollte man sich fernhalten. „Ich bin also quasi gezwungen, mich vorab in Ruhe planerisch mit den anstehenden Arbeiten auseinanderzusetzen und mich zu entschleunigen, wenn ich in die Nähe der Bienen gehe“, meint Woll. Das helfe dabei, Abstand von der sonstigen beruflichen Hektik zu bekommen. „Außerdem ist es ein befriedigendes Gefühl, wenn man feststellt, dass die Bienenvölker gut durch die Saison kommen und der gewonnene Honig unseren Qualitätsansprüchen entspricht“, so Woll.
Warum die Honigbiene wichtig für unser Ökosystem ist
Im Gespräch mit dem Brühler Imker erzählt er uns außerdem, dass die Honigbiene durch ihre Bestäubungsleistung eine besonders wichtige Funktion in der Pflanzenwelt erfüllt. Unter den Begriff der Honigbiene fallen Nutztiere, die von Imkern in Bienenstöcken gehalten werden. Alle anderen Bienen lassen sich unter der Bezeichnung Wildbiene zusammenfassen.
Nun aber zurück zur Honigbiene. Markus Woll weiß: „Die Honigbiene ist blütentreu – sie sammelt zunächst einmal alle Blüten der gleichen Art in ihrer Umgebung ab. Daher hat sie eine hohe Bestäubungsleistung für die jeweilige Pflanzenart.“ Das sei für uns Menschen in der Landwirtschaft ein wichtiger Faktor, da sich die Blütentreue der Biene in Plantagen zur Bestäubung von Nutzpflanzen einsetzen lässt.
Darum ist die Arbeit von Imkerinnen und Imkern so essenziell
Nun ist klar, die Honigbiene ist sowohl für den Erhalt unserer Artenvielfalt, als auch für unsere Nahrungsmittelproduktion ein wichtiges Puzzlestück. Aber was ist eigentlich die Aufgabe eines Imkers oder einer Imkerin?
Woll kennt die Antwort: „Wir haben seit den 70er Jahren in Europa mit der Varroamilbe zu kämpfen, ein eingeschleppter Parasit, der der Biene sehr zu schaffen macht.“ Ein Bienenvolk, dass nicht gegen diesen Parasiten behandelt wird, breche spätestens nach zwei Jahren zusammen und erlischt. Ohne die Arbeit der Imkerinnen und Imker würde es die Honigbiene in dieser Nachhaltigkeit laut Woll daher nicht mehr geben.
Ein weiterer Aspekt ist die Honigproduktion. Denn statistisch gesehen, isst die deutsche Bevölkerung pro Kopf rund ein Kilogramm Honig im Jahr. „Die Imkerschaft produziert mit den jährlich etwa 20.000 Tonnen also circa 20 Prozent des inländischen Bedarfs. Und den liefern überwiegend Hobby-Imker“, so Woll. Nur ein Prozent der rund 150.000 Imker in Deutschland sind Berufsimker.
Bio-Lebensmittel kaufen und Bienentränken aufstellen – was du selbst für die gestreiften Tierchen tun kannst
Das beste, was jeder für die Bienen tun kann, ist laut Woll: die lokale Imkerin oder den Imker zu unterstützen. Denn die Imkerei mitsamt der Bienenhaltung und -pflege sei kostspielig und zeitintensiv. „Wenn du einen Imker unterstützt, unterstützt du also direkt die Bienen“, ist Woll überzeugt.
Zusätzlich kannst du jedoch auch im Kleinen bereits etwas für die Bienenwelt tun. So rät der WWF beispielsweise dazu, Bio-Lebensmittel zu kaufen, da hierbei keine Pestizide eingesetzt werden. Außerdem brauchen Insekten vielfältige Pflanzen. Daher solltest du deinen Garten – sofern du einen hast – möglichst wild wachsen lassen, anstatt Hecken akkurat zu stutzen und den Rasen ständig zu mähen. Hast du keinen eigenen Garten, leistest du auch mit eingepflanzten Wildblumen auf dem Balkon einen Beitrag.
Darüber hinaus lohnt es sich laut WWF auch, eine Bienentränke im Garten oder auf dem Balkon anzulegen. Denn auch Bienen müssen trinken. Das ergibt besonders in Gebieten Sinn, in denen kaum Wasserquellen vorhanden sind – und vor allem an heißen Sommertagen. Außerdem solltest du deinen Honig aus der Region kaufen. Denn so unterstützt du die Imkerei vor Ort und verhinderst nebenbei auch noch weite Transportwege.
Ein kleines Gedicht zum Weltbienentag:🐝🐝🐝😉
DIE BIENE IN NOT
Ohne das herrliche Insekt
Wäre uns’re Welt nicht perfekt.
Fleißig wirkt sie in Wald und Flur
Für das Gedeihen der Natur.
Der Flügelschlag nimmer müde,
Eilt sie von Blüte zu Blüte.
Wir genießen ihren Honig,
Ihr Leben kümmert uns wenig.
So kann bald nahen die Stunde,
Da sie dreht die letzte Runde.
Wer die Vielfalt der Arten will,
Vermeidet den Chemie-Cocktail.
Insekten brauchen Lebensraum,
Lassen wir ihnen Gras und Baum.
Auch Wirbellose sind es wert,
Dass ihnen kein Leid widerfährt.
Retten wir den herrlichen Wald,
Bewahren die Artenvielfalt.
Kämpfen wir für Mutter Erde,
Das sie nicht zur Wüste werde.
Das oberste Gebot der Zeit
Muss heißen Nachhaltigkeit.
Statt nur nach Profit zu streben,
Im Einklang mit der Natur leben.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen
Lieber Rainer,
Alles richtig, aber bei einer Überbevölkerung, – die wir auch schon in diesem unserem Lande haben,- ist die Zukunft voraussichtlich kaum erträglich.
Nach uns die Sintflut, – vor uns das Glück??!
😎😎😇😇
Ohne Bienen keine Bestäubung und viel weniger Lebensmittel zum Essen = mehr Hunger und Verhungerte.
Das darf nicht unterschätzt werden!
Bienen sind wichtig!
Mancherorts wird schon heute manuel durch Landarbeiter bestäubt, damit etwas wächst.
Langfristig könnten es ggf. micro- Roboter- Drohnen übernehmen. Aber das dauert noch Jahrzehnte.