Noch vor etwa zehn Jahren hatte ein absoluter Großteil der deutschen Haushalte, wenn nicht gar beinahe jeder Haushalt, eine Digitalkamera in den eigenen vier Wänden zur Verfügung. Doch diese Zeiten sind längst passé. Seither sind die Zahlen drastisch gesunken, und das tun sie immer noch, wie eine aktuelle Statistik beweist.
Der Fall der Digitalkamera
Laut einer aktuellen Auswertung des Statista Global Consumer Surveys gaben in den Jahren 2018/19 59 Prozent der deutschen Befragten im Alter zwischen 18 und 64 Jahren an, eine Digitalkamera zu besitzen. Die gleiche Untersuchung führte 2021/22 indes zu einem vollkommen anderen Ergebnis. Demnach sollen sich nur noch 47 Prozent der Deutschen im Besitz einer Digitalkamera befinden – ein Minus von 12 Prozent. Und das gleiche Bild offenbart sich auch in sämtlichen weiteren Ländern. In den USA und in Großbritannien scheint der Schwund dabei besonders groß zu sein, während die chinesischen Hobbyfotografen im Gegensatz dazu wohl weiterhin zu ihren Digitalkameras stehen. Doch auch in China ist die Verbreitung vergleichsweise gering. Das einzige Land, in dem mehr als die Hälfte der Befragten nach wie vor über eine Digitalkamera verfügt, ist Österreich.
Das Smartphone ist der Digitalkamera ihr Tod
Der Grund für den globalen Digitalkamera-Schwund ist schnell gefunden: das Smartphone. Mittlerweile bieten Handys nicht nur mehrere Objektive, die sich automatisch an das Motiv anpassen, sondern auch zahlreiche weitere Hardware-Vorzüge. Gleich mehrere Geräte warten bereits mit einer sogenannten Gimbal-unterstützten Bildstabilisierung auf, die einen deutlich größeren Neigungswinkel ausgleichen kann als Kameras mit einer einfachen optischen Bildstabilisierung (OIS). Ferner bieten einige Sony-Mobiltelefone Objektive, die dank mechanisch verschiebbaren Linsen gleich zwei unterschiedliche Brennweiten bieten.
Einen noch größeren Beitrag zur Fotoqualität leisten jedoch die Bildoptimierungsalgorithmen. Von der Szenenerkennung, über Belichtungs- und Farboptimierungen, bis hin zu Pixel Binning bieten diese je nach Hersteller tatkräftige Unterstützung, der Digitalkameras nichts mehr entgegenzusetzen haben. Ganz zu schweigen davon, dass wir Smartphones stets in der Hand- oder der Hosentasche mitführen, während Digitalkameras meistens nur mit Blick auf einen bestimmten Anlass aus der Schublade geholt werden – und auch das beinahe schon nur aus alter Gewohnheit.
DSLRs und DSLMs sollen zeitnah überholt werden
So gut die Smartphone-Kamera im Alltag auch sein mag (besonders im Vergleich zu einfachen Digitalkameras), mit der Fotoqualität einer Spiegelreflexkamera (DSLR) oder einer Systemkamera (DSLM) kann diese nicht mithalten – noch nicht. Erst kürzlich verkündete Sony, einer der wichtigsten Kamerahersteller auf dem Markt, dass Mobiltelefone Kameras mit Wechselobjektiven in puncto Bildqualität bei Standbildern bereits 2024 übertreffen werden. Dabei verriet Sony auch, wie Smartphones das nach Meinung des Herstellers bewerkstelligen werden.