Handynetz: Telekom baut LTE-Sender ab

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Nahezu täglich meldet die Telekom, sie habe weitere Sendemasten errichtet und so ihr LTE- und 5G-Netz verbessert. Tatsächlich baut sie aber auch zahlreiche Sender ab – ausgerechnet dort, wo viele Menschen das Netz nutzen.
Telekom-Logo an einem Schild
Die Telekom hat mehrere LTE-Sender abgeschaltetBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Sender der Mobilfunker fallen vor allem dann auf, wenn sie sich auf Stahl- oder Betonmasten auf dem Land befinden. Aber auch die in Städten üblichen Dachstandorte sind je nach Betrachtungswinkel auffällig und wesentlich für die Netzversorgung in den Städten. Jeder zusätzliche Sender verbessert die Netzabdeckung – auch und insbesondere in Innenräumen. Doch jeder zusätzliche Sender schafft auch weitere Kapazitäten, sodass mehr Menschen gleichzeitig die Netze nutzen können und trotzdem gute Datenraten auf den Endgeräten ankommen.

Telekom bestätigt Abbau von LTE-Sendern

Umso mehr überrascht nun, dass die Telekom zahlreiche LTE-Sender wieder abschaltet und abbaut – ausgerechnet dort, wo sie sie einst für höhere Datenraten errichtet hatte. Dabei handelt es sich um sogenannte Small Cells. Das sind kleine unauffällige Sender, sie sich beispielsweise an Ampeln, Laterne, Litfaßsäulen oder Hauswänden befinden können. Einen Teil dieser Small Cells hat die Telekom schon seit geraumer Zeit abgeschaltet. Dabei handelt es sich um LTE 2600-Sender, also LTE um 2600 MHz. Diese Frequenz dient bei der Telekom nicht zur generellen Versorgung, sondern zur Schaffung zusätzlicher Kapazität.

Eine Sprecherin der Telekom teilte uns auf Nachfrage mit, Small Cells mit LTE2600 haben wir nach wie vor im Einsatz. „Aber wir nehmen Small Cells auch wieder aus dem Netz, wenn durch sie für die Versorgung vor Ort kein spürbarer Nutzen mehr besteht.“ In der Regel sei durch die Modernisierung im regu­lären Mobilfunknetz eine punktuelle Optimierung mit Small Cells an diesen Standorten nicht mehr erforderlich, hieß es auf Nachfrage. Tatsächlich lässt sich durch die Abschaltung nicht mehr benötigter Sender mindestens Strom sparen. Wird die Technik wieder abgebaut, entfällt auch die Standortmiete.

SmallCells oft auf eigene Telefonsäulen

Zur Wahrheit dürfte aber auch gehören, dass die Telekom bei SmallCells bisher oft auf ihre eigenen Telefonsäulen gesetzt hat. Ein kleiner Anbau an die Säule sorgte für die Unterbringung von Mobilfunktechnik und Antenne und versorgte so einen Radius von einigen hundert Metern. Insbesondere auf Marktplätzen, in Fußgängerzonen und vor Bahnhöfen konnte die Telekom so ihre Netzkapazität deutlich erhöhen. Diese alten Telefonsäulen baut die Telekom nun aber nach und nach ab. Oft sind sie schon dem Vandalismus zum Opfer gefallen. Allerdings zieht sich der Abbau deutlich hin, als nach der Abschaltung Anfang 2023 erwartet worden war.

Wie viele SmallCells die Telekom deaktiviert hat und wie viele sich noch im Netz befinden, beantwortete die Telekom auf Nachfrage nicht.

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