Wenn sich die Regierung und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) einschalten, wird es ernst für die Bevölkerung. Neben den immer wiederkehrenden bundesweiten Warntagen, an denen die Regierung alle Handys klingeln lässt und der Warn-App Nina, hat auch die Corona-Warn-App zum Schutz der Deutschen beigetragen. Und schon bald soll es eine neue App geben, mit der man die Bevölkerung im Ernstfall besser auf Krisensituationen vorbereiten will.
Regierung plant neue App für den Notfall
Während Russland seinen Krieg in der Ukraine fortsetzt, droht Wladimir Putin dem Westen mit Militärschlägen. Jetzt rechen auch Experten mit einem Angriff Russlands. Und die Regierung plant den Notfall. Schon bald soll es eine Bunker-App geben. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf Exklusivinformationen aus Kreisen des BBK. Die App soll Menschen in Deutschland im Ernstfall den schnellsten Weg zu einem Schutzraum zeigen.
Mit dem Bunker-Plan will die Regierung bestehende Schutzräume ausfindig machen und mögliche neue Gebäude erschließen. Dazu zählen unter anderem öffentliche Bauten wie Behörden, aber auch U-Bahn-Stationen oder Tiefgaragen. Diese verfügen bereits oft über die bauliche Voraussetzungen für Schutzräume, heißt es. Neben einer groß großangelegten Informationskampagne zur Eigenvorsorge soll auch die Bunker-App dabei helfen.
Wann kommt die Anwendung aufs Handy?
Doch statt Warnmeldungen über die Nina-App bereitzustellen, soll dem Bericht zufolge eine neue App entwickelt werden. „Es geht darum, dass diese Räumlichkeiten für Menschen schnell erreichbar sein müssen“, sagt ein Sprecher des Bundesinnenministeriums dem Spiegel. Bürgerinnen und Bürger sollen den Angaben zufolge übers Handy den schnellsten Weg zu einem Schutzraum ausfindig machen können. Wie das BBK auf Anfrage des Spiegel mitteilte, wurden Eckpunkte des Konzepts bereits Ende Juni auf einer Innenministerkonferenz vereinbart. Wann die App veröffentlicht wird, steht noch nicht fest. Derzeit stehen dem Ministeriumssprecher zufolge von ursprünglich 2.000 nur noch 579 Bunkerräume in Deutschland zur Verfügung. Darin könnten rund 480.000 Menschen Zuflucht finden.