Viele Nachrichten der vergangenen Wochen sorgten nicht gerade für Hochstimmung unter Stromkunden. Die Umstrukturierung der Netzentgelte sorgt bei vielen Haushalten für höhere Stromkosten. Auch zukünftig werden diese Abgaben wohl eher steigen als zu fallen. Umso erfreulicher ist es, dass nicht jeder Kostenfaktor am eigenen Strompreis in die Höhe schnellt. Wer sich jetzt einen neuen Stromvertrag sichert, kann dabei sogar kräftig sparen. Der Strompreis hat ein Rekordtief erreicht, das zuletzt vor vier Jahren galt.
Perfekt für Stromkunden: Strompreise auf neuem Tiefstand
Im Oktober scheinen die Strompreise für Neukundenverträge keinen Halt mehr zu kennen. Obwohl die Sonnenstunden langsam nachlassen, sinken die Preise deutlich. Allein in den vergangenen 8 Wochen lässt sich ein Rückgang von rund 20 Prozent und 5,1 Cent pro Kilowattstunde (kWh) verzeichnen. Allein 3,1 Cent dieses Preisrückgangs fallen in den Monat Oktober. Am 26. Oktober lag der Strompreis mit einem Neukundenpreis von 22,9 Cent auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren, wie Daten des Vergleichsportals Verivox belegen.
Wie üblich gilt dieser Preisnachlass jedoch nur für Neukundenverträge. Bestandskunden in der Grundversorgung zahlten zuletzt durchschnittlich 44,35 Cent pro kWh. Folglich kostet der Strom in der Grundversorgung beinahe doppelt so viel wie für Neukunden – 21,54 Cent mehr je kWh im Durchschnitt. Verbraucher, die jetzt einen neuen Stromvertrag abschließen, profitieren von den niedrigen Strompreisen im September und August. Durch die vielen Phasen mit negativen sowie günstigen Strompreisen ist der Einkauf von Strom für Energieunternehmen deutlich günstiger geworden. Um Neukunden anzulocken, geben viele diese Ersparnis direkt an die Kunden weiter. Am 12. Oktober lagen die Strompreise am Spotmarkt für ganze 16 Stunden im negativen Bereich. Damit setzt der Oktober zugleich einen neuen Tiefpreisrekord.
Stromkunden profitieren nun auch in der Nacht
Verantwortlich für diese niedrigen Strompreise ist dabei nicht die stetig abnehmende Menge an Solarstrom im Netz. Vielmehr verdanken wir die niedrigen Preise dem großen Überschuss an Windenergie. Windkraftanlagen haben zuletzt einen starken Zubau erfahren, wenn auch die gesetzten Ziele der Regierung bisher unerreicht bleiben. Tatsächlich führt die große Menge an Windenergie auch zu einem Preisnachlass zu anderen Tageszeiten. Während in den Mittagsstunden häufig weniger Verbraucher zu Hause sind, um die günstigen Phasen dank Solarstrom auszunutzen, sieht das bei der Windenergie anders aus. Hier fallen die Preise auch vermehrt nachts ins Minus, wenn der Wind stärker weht. Die zusätzliche verfügbare Strommenge und der vergleichsweise geringe Verbrauch in der Nacht sorgen für den passenden Preissturz. Vor allem Besitzer von Wärmepumpen können viel Geld sparen, wenn die Hochleistungsphase der Wärmepumpe in diese Phasen fällt.
Strompreise könnten noch weiter sinken
Durch den scharfen und anhaltenden Preissturz an den Einkaufsmärkten für Strom könnte es nicht das letzte Mal sein, dass ein neuer Tiefstpreis erreicht wird. Bleiben die kommenden Wochen weiterhin windreich, ist es sogar wahrscheinlich, dass der Strom für Neukunden unter die 20-Cent-Marke fallen könnte. Stromanbieter können sich den Strom im Tagesmittel aktuell je nach Witterungsbedingungen zwischen 1,5 Cent und 16 Cent je kWh sichern. Im Monatsmittel sieht die Rechnung noch erfreulicher aus. Einkäufer zahlen im Schnitt lediglich 7,9 Cent je kWh. Bei einem durchschnittlichen Einkaufspreis von unter 8 Cent und einem Neukundenpreis von 22,9 Cent wird deutlich, dass weiterer Raum für Preissenkungen verfügbar wäre. Die Preisentwicklung könnte somit einen Teil der drohenden Mehrkosten durch die Netzentgelte abfangen.
Der Zeitpunkt zum Wechseln deines Stromvertrags könnte darum jetzt ideal sein. Solltest du im Übrigen dich nicht selbst regelmäßig um einen neuen Anbieter bemühen wollen, kannst du dafür den Wechselservice unseres Partners remind.me in Anspruch nehmen. Dort kümmern sich Experten darum, dass du stets in den für dich günstigsten Tarif wechselst. Wer hingegen lieber selbst Konditionen vergleicht, kann sich Online-Vergleichsportalen wie Verivox bedienen.