Google löscht brisante Standortdaten – zum Schutz vulnerabler Gruppen

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Dass Google Nutzerdaten sammelt, ist kein großes Geheimnis. Dennoch wissen viele Nutzer nicht, dass ganze Bewegungsprofile dazugehören. Nun kündigte das US-Unternehmen an, seine Strategie aus gegebenem Anlass abzuändern. Zahlreiche Verbraucher profitieren.
Google Standortverlauf
Google speichert Standorte – nochBildquelle: Blasius Kawalkowski

Das Thema Abtreibungen ist und bleibt ein Streitthema. Wobei sich offensichtlich nicht nur einzelne Personen oder Personengruppen auf verschiedenen Seiten der Barrikaden wiederfinden, sondern ganze Länder. Während der Deutsche Bundestag das Werbeverbot für Abtreibungen zuletzt abschaffte, kippte das oberste US-Gericht das bundesweite Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Eine der Folgen: Viele US-Amerikanerinnen löschten Zyklus-Apps, da sie befürchteten, dass Staatsvertreter per Gerichtsbeschluss auf die darin hinterlegten Daten zugreifen werden. Doch auch Standortdaten können eine praktische Quelle sein, sollte etwa Google einen Besuch in einer Abtreibungs-Klinik dokumentiert haben. Das soll sich nun ändern.

Google positioniert sich gegen Staatskontrollen

Was viele Android-Nutzer nicht wissen: Wenn der Standortverlauf im Google-Konto und die GPS-Funktion des Smartphones aktiviert sind, speichert der US-Riese jegliche Streckenverläufe und besuchten Orte auf einer Zeitachse. Manche dieser Orte können jedoch einen brisanten Charakter aufweisen. In solchen Fällen wird das Smartphone zum Spitzel und spioniert seinen Besitzer aus. Die dabei aufgezeichneten Nutzerdaten landen auf Google-Servern und können anschließend von den Strafverfolgungsbehörden eingefordert und für Ermittlungen genutzt werden. Wie einfach das geht, zeigte zuletzt ein Fall, im Rahmen dessen sich Betrüger für Polizeibeamte ausgaben und zahlreiche personenbezogene Daten von Tech-Firmen übermittelt bekamen – ganz ohne Gerichtsbeschluss.

Doch wenn es keine Daten gibt, können diese auch nicht eingefordert werden. Aus ebendiesem Grund kündigte Google am Freitag eine neue Regelung an. Sollte das System erkennen, dass Nutzer besonders persönliche Orte besucht haben, löscht es die Daten zu diesem Besuch nachträglich. Als Beispiele nannte das US-Unternehmen medizinische Beratungsstellen, Notunterkünfte für häusliche Gewalt, Fruchtbarkeitszentren, Suchtbehandlungseinrichtungen, Abnehmkliniken, Kliniken für kosmetische Chirurgie und Abtreibungskliniken. Die neue Regelung soll dabei bereits in den kommenden Wochen in Kraft treten. Ob dies auch für den deutschen Markt gilt, ist bisher allerdings noch nicht bekannt.

So managest du deine Google-Daten selbst

Abseits der oben genannten Sicherheitsvorkehrung bietet Google den Verbrauchern auch eine ganze Reiche an Datenschutz-Einstellungen, die jedoch alles andere als übersichtlich und selbsterklärend sind. Wenn du wissen möchtest, welche Werkzeuge dir Google in die Hände legt, erfährst du dies in unserem Datenschutz-Artikel zum Google-Konto.

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