US-Gericht stellt fest: Google ist ein Monopol

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Mit Milliarden-Zahlungen sichert sich Google prominente Plätze auf Mobilgeräten und in Browsern. Und sichert damit sein Monopol, wie US-Richter nun urteilten. Direkte Konsequenzen ergeben sich aus dem Urteil nicht, Apple und Mozilla müssen allerdings um Einnahmen bangen.
Die Google-Suche verändert sich grundlegend: Das kommt auf dich zu
Die Google-Suche verändert sich grundlegend: Das kommt auf dich zuBildquelle: Nathana Rebouças via Unsplash

Mehr als 90 Prozent der getätigten Anfragen im Internet werden über die Suchmaske von Google gestellt. Allerdings ist schon länger strittig, ob dieser enorme Marktanteil ausschließlich auf die Qualität des Suchalgorithmus zurückzuführen ist. Die Frage ist auch Gegenstand eines Gerichtsverfahrens, das vom Handelsministerium der USA bereits im Jahr 2020 angestrengt und in dem nun ein Urteil gefällt wurde. Richter eines US-amerikanischen Bezirksgerichts in Columbia stellten in einem richtungsweisenden Urteil jetzt fest, dass sich der Softwarekonzern ein Monopol aufgebaut hat.

Milliardenzahlung an Apple, Samsung und Co

Dabei wurde die Qualität der Google-Suche nicht mal bestritten. In der richterlichen Entscheidung wurden die Zahlungen bemängelt, die Google an andere Marktteilnehmer leistet, damit die Suchmaschine standardmäßig vorausgewählt wird. Allein 2021 soll der Konzern über 26 Milliarden Dollar an Apple, Samsung, Mozilla und andere gezahlt haben.  Für den Suchmaschinenbereich Googles ist das mit Abstand die größte Kostenstelle. Sie ist viermal größer ist als die Darauffolgende.

Mit diesen Zahlungen wird darüber hinaus sichergestellt, dass auf betroffenen Geräten, etwa den iPads und iPhones von Apple, aber auch dem Firefox-Browser keine Suchmöglichkeiten anderer Anbieter vorab eingerichtet werden. Zudem hätten die hohen Summen kein neuer Anbieter aufbringen können, um mit Google um den vorinstallierten Such-Platz auf den Smartphones und in den Top-Bars der Browser zu konkurrieren. Damit, so die Richter, hat die hinter der Suche von Google stehende Alphabet-Holding gegen den zweiten Paragraph des Sherman Acts verstoßen. Sie hat bereits angekündigt, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen.

Apple und Mozilla drohen hohe Verluste 

Eine Bestrafung geht mit dem Urteil allerdings nicht einher. Auch wenn Google seine Zahlungen an Kooperationspartner einstellen würde, wäre das nicht automatisch das Ende der Vormachtstellung. 

Vor allem für Apple und Mozilla könnte die Entscheidung des Gerichts jedoch enorme Auswirkungen haben. Apple soll 2022 über 20 Milliarden US-Dollar von Google kassiert haben. Der Konzern war 2020 für 17,5 Prozent der operativen Einnahmen verantwortlich. Mozillas Umsatz lag 2021/22 bei 593 Millionen US-Dollar, davon allein sollen 510 Millionen US-Dollar auf Zahlungen von Google zurückgehen.

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