Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat Google zu einer Strafzahlung in Höhe von 150 Millionen Euro verpflichtet. Laut Informationen des Portals Politico lässt sich die Geldstrafe auf eine Verletzung der europäischen Datenschutzrichtlinien zurückführen. Konkret soll das Unternehmen französischen Nutzern keine unkomplizierte Möglichkeit gewährt haben, um das Tracking von Cookies zu verweigern. Dasselbe gilt auch für Facebook, wobei die Datenschutzbehörde dem sozialen Netzwerk eine Geldstrafe von „lediglich“ 60 Millionen Euro aufbürdete.
In ersten Statements zeigten sich beide Unternehmen kooperativ, allerdings haben sie noch die Möglichkeit, die Entscheidung vor Gericht anzufechten. Sollte dieses die Strafzahlung bestätigen, haben Facebook und Google drei Monate lang Zeit, um nachzubessern. Google muss dabei nicht nur die Abläufe auf der Seite der Suchmaschine, sondern auch auf dem zum Unternehmen gehörenden Portal YouTube optimieren. Nach Ablauf der festgesetzten Frist steigt die Geldstrafe täglich um 100.000 Euro.
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Nicht die erste Forderung
Sollte das Vorhaben glücken, könnte sich dies aufgrund EU-weiter Regularien auch für die Anwender in Deutschland lohnen. Die Erfolgsaussichten lassen sich allerdings schwer einschätzen, da die französische Datenschutzbehörde bereits im Dezember 2020 hohe Geldstrafen im Zusammenhang mit Cookies verhängte – auch über Google.
Das ist bitter
Am Besten versuchen Dienste der 5 US-Datenkraken zu meiden, wo immer es geht. Ich „google“ schon seit Jahren nicht mehr, sondern nutze DuckDuckGo. Kein Tracking, kaum Werbung, top Suchergebnisse – Google vermisse ich wirklich nicht mehr. Qwant oder Startpage aus Europa sind ebenfalls gut, bei mir ist es halt Duck geworden.