Anwender verbinden den Inkognito-Modus im Chrome-Browser des Öfteren mit anonymem Surfen im digitalen Raum. Wird ein entsprechendes Fenster geöffnet, heißt es zunächst: „Du kannst jetzt privat surfen.“ Doch in der Realität ist dem nicht so. Das behauptet zumindest Ken Paxton, seines Zeichens Generalstaatsanwalt von Texas.
Google soll auch im Inkognito-Fenster Nutzerdaten sammeln
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters reichte Paxton kürzlich eine Ergänzung zur im Januar 2022 erhobenen Klage gegen Alphabet Inc. (Google) ein, welche von Texas, Indiana und Washington mitgetragen wird. Darin erklärt der Generalstaatsanwalt, privates Surfen impliziere, dass Google den Such- und Standortverlauf der Nutzer nicht tracken würde. Doch in Wirklichkeit soll Google unter Zuhilfenahme täuschender Methoden selbst dann personenbezogene Daten sammeln, wenn der Inkognito-Modus aktiviert ist.
Google widerspricht den Anschuldigungen indes vehement und behauptet, die Klage basiere auf inakkuraten und veralteten Behauptungen über dessen Einstellungen. Daher kündigte das US-Unternehmen an, sich energisch verteidigen zu wollen, um den Sachverhalt richtigzustellen.
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Zumindest ein Teil der Anschuldigungen scheint unberechtigt zu sein, denn Google deutet bereits beim Öffnen eines Inkognito-Tabs darauf hin, dass Chrome weiterhin einige Daten speichert – wie etwa den Browserverlauf, Cookies, Websitedaten und in Formulare eingegebene Informationen. Die aufgeführten Informationen sollen allerdings automatisch gelöscht werden, sobald das Inkognito-Fenster geschlossen wird. Dagegen werden Downloads, Lesezeichen und einige Einstellungen permanent gespeichert; obwohl erstere nicht in Chrome hinterlegt werden.
Ferner gibt Google im „Kleingedruckten“ an, dass Aktivitäten, wie Standortdaten, die IP-Adresse und bei einer Anmeldung auch die Identität weiterhin für besuchte Websites, die Netzwerkverwalter, Internetanbieter und teilweise auch Suchmaschinen selbst im Inkognito-Modus sichtbar bleiben. Cookies von Drittanbietern lassen sich dagegen blockieren. Allerdings geschieht dies nicht automatisch, sondern muss von dem jeweiligen Nutzer aktiv angestoßen werden.