Zwei Schlagworte stehen bei der Telekom derzeit ganz oben: Glasfaser und 5G. Im Rahmen eines zweistündigen Netzetages informierte die Telekom nun darüber, wo sie derzeit beim Ausbau der Netze steht und was sie plant.
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Die Botschaften der Telekom wurden von Telekom-Chef Tim Höttges und seinen beiden Vorstandsmitgliedern Srini Gopalan (neu für das Deutschland-Geschäft) und Claudia Nemat (Technologie) präsentiert. Kern der Botschaft: Sowohl bei Glasfaser als auch bei 5G will die Telekom 2021 noch schneller ausbauen.
Zwei Millionen Haushalte können derzeit schon echte Glasfaser-Anschlüsse von der Telekom bekommen. Diese als FTTH bekannten Netzwerke, für die der Telekom der Begriff „Glasfas-T-er“ eingefallen ist, erfordern Bauarbeiten für jede einzelne Wohnung. Nachdem man in diesem Jahr die Zahl der neuen Glasfaser-Anschlüsse auf 500.000 Leitungen hat verdoppeln können, sollen ab kommendem Jahr im Schnitt zwei Millionen Haushalte den schnellen Anschluss bekommen. Mit ihm können gleichermaßen normale DSL-Geschwindigkeiten aber auch Gigabit-Anschlüsse angeboten werden.
2030: Glasfaser für alle
Das Ziel der Telekom ist es, dass alle Haushalte in Deutschland bis 2030 direkten Zugang zum Glasfasernetz bekommen. Hierzu werde das Unternehmen den mit Abstand größten Anteil beitragen. Auch die Wettbewerber der Telekom seien aber gefragt. Zum Teil will die Telekom mit diesen auch zusammenarbeiten. Derartige Kooperationen hat die Telekom bereits für den Nordwesten Deutschlands mit der EWE Tel oder in Münster mit den Stadtwerken Münster angekündigt.
5G für alle – mit Einschränkungen
Im Mobilfunk stehen die Zeichen auf 5G. Oder im Telekom-Marketing-Sprech auf T-5G. Etwa zwei Drittel – 67 Prozent – der Menschen in Deutschland können jetzt die modernste Mobilfunktechnologie im Netz der Telekom nutzen, heißt es von der Telekom. 45.000 Antennen funken dafür bereits auf 5G. Auch hier will die Telekom zügig weiter ausbauen. Im kommenden Jahr sollen 80 Prozent der Menschen in Deutschland mit 5G erreicht werden. Bis 2025 sollen es – wie angekündigt – 99 Prozent sein.
Dabei handelt es sich jenseits der Großstädte aber um vergleichsweise langsame 5G-Netze, die auf den alten UMTS-Frequenzen realisiert werden. Gigabit-Datenraten, die für 5G einst als Quasi-Synonym verwendet wurden, lassen sich damit nicht erreichen. Zudem können viele 5G-Handys das 5G-Netz der Telekom nicht nutzen, da bestimmte Frequenzkombinationen, die dazu erforderlich sind, nicht im Netz zur Verfügung stehen. Nach Telekom-Angaben soll sich das Problem nach und nach erledigen. Gigabit per 5G gebe es derzeit in 13 Städten.
Telekom-Chef Höttges verteidigte erneut den Weg der Telekom, zunächst flächendeckend VDSL aufzubauen und erst jetzt im großen Stil mit Glasfaseranschlüssen zu beginnen. Hätte man auf diesen Zwischenschritt, der den Haushalten je nach Anschluss zwischen 50 und 250 Mbit/s ermöglicht, verzichtet, sei Homeoffice mit Videokonferenzen nicht so flächendeckend möglich gewesen, so Höttges.
Neuer Glasfaser-Speedport und 2-Gbit/s-Modem
Die Telekom bietet ab sofort den neuen Speedport Smart 4 Plus an. Der Speedport kann direkt an eine Glasfaser angeschlossen werden und hat ein integriertes Glasfasermodem. Das Gerät ist auch der erste Router mit OLED Display, das Informationen zu den Funktionen anzeigt. Mit Wi-Fi 6 hat er auch schon die neueste WLAN-Technologie an Bord und unterstützt Mesh-WLAN mit weiteren Telekom-Komponenten.
Auch für bestehende Speedports oder Router ohne eingebautes Glasfasermodem gibt es ein neues Gerät: das Glasfasermodem 2 für den flexiblen Anschluss eines Speedport Routers an Glasfaseranschlüsse der Telekom. Es unterstützt Anschlussbandbreiten bis zu 2 Gigabit/s und ist voraussichtlich im Februar 2021 erhältlich. Tarife dafür bietet die Telekom noch nicht an.